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Updated: 18.12.2012 15:51
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Bauern gegen US-Armee

Die US-Armee will Camp Humphries in Pyeongtaek ausbauen - wofür viele der in Südkorea berühmten Reisfelder, samt der da arbeitenden Bauern weichen müssen. Dagegen entwickelt sich seit langem nahezu einheitlicher Widerstand - der im Mai diesen Jahres mit einem massiven Gewalteinsatz seitens der südkoreanischen Regierung - vergeblich - gebrochen werden sollte: damals gab es unter anderem über 500 Festnahmen. Jetzt gibt es den (auch internationalen Soli-) Aufruf "Nein zur Ausweitung der US-Militärstützpunkte in Südkorea" für landesweite Aktionen am 24. September 2006.

NEIN zur Ausweitung der US Militärstützpunkte in Südkorea!

Koreanische Reisbauern kämpfen um ihr Land

Die Bauern im Dorf Daechuri (koreanisch: "Dorf der großen Ernte") werden niemals wieder ihre berühmte Reisernte einholen können, wenn das US-Militär seine Pläne zur Ausweitung des Militärstützpunktes Camp Humphries in Pyeongtaek, Südkorea, durchsetzt.

Die Konzentrierung von US-Truppen in der Pyeongtaek-Region Südkoreas wird zur Zerstörung landwirtschaftlicher Gemeinden wie Daechuri und Doduri führen. Über 500 Haushalte und Tausende von Bewohnern leben in diesen Gebieten. Die Reisbauern haben sich entschieden, sich der Besatzung ihrer Heimat zu widersetzen, und sie stellen sich gemeinsam gegen die koreanische Regierung sowie gegen das US-Militär.

Damit Pyeongtaek zu einem US-Stützpunkt für Ostasien umgewandelt werden kann, ordnete die südkoreanische Regierung die zwangsweise Räumung von Dörfern an, in denen seit Generationen Bauern leben. Am 4. Mai 2006 schickte die südkoreanische Regierung über 15.000 Soldaten und Polizisten nach Pyeongtaek. Mit größter Brutalität gingen diese gegen die Bevölkerung vor. Sie zerstörten Häuser und eine Schule. Über 500 Bauern, die sich wiedersetzten, wurden verletzt und 524 verhaftet.

"Strategische Flexibilität"

Die Ausweitung des Militärstützpunktes in Pyeongtaek ordnet sich in die neue Militärstrategie der US-Regierung ein. Das Konzept "Strategische Flexibilität" orientiert darauf, die amerikanischen Streitkräfte zu einer sehr schnell einsetzbaren Truppe zu machen und den Rahmen für mögliche Eingriffe zu erweitern, so dass jedes Gebiet auf der Erde in kürzester Zeit militärisch erreichbar ist. Diese Strategie ermöglicht es den US-Streitkräften in Korea (USFK), ihren Militärauftrag auf ganz Nordasien auszuweiten.

Die "Strategische Flexibilität der USFK" verstößt gegen die "Korea-US Mutual Defense-Vereinbarung". In dieser wird folgende Bedingung genannt: Die US-Streitkräfte sind nur zur Kriegsverhinderung auf der koreanischen Halbinsel zugelassen, nicht aber zu offensiven militärischen Maßnahmen. Die Verhandlungen über die "Strategische Flexibilität der USFK" wurden hinter verschlossenen Türen zwischen der US-Regierung und der koreanischen Regierung geführt, ohne Zustimmung der Bevölkerung und ohne formell korrektes Verfahren in der National Assembly. Die "Strategische Flexibilität der USFK" ist somit nach südkoreanischem Recht UNGÜLTIG.

Die US-Regierung beabsichtigt, die Stationierung von Waffen im Werte von weiteren 11 Milliarden US-Dollar in Korea; diese sollen Patriot Missiles zur Gründung einer Missile Defense (MD) und Erkundungsgerätschaften umfassen. Mit der "Strategischen Flexibilität der USFK" hat Washington vor allem China und Nordkorea im Visier. Mit dieser neuen Strategie wird Südkorea in eine Außenstelle oder Weiterleitungsstation zur Austragung von Konflikten (weltweit) verwandelt. "Die Strategische Flexibilität der USFK" stellt eine Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit in Nordostasien sowie in der gesamten Welt dar, denn sie bedeutet eine Ausweitung und Verstärkung der US-Militärpräsenz vom Mittleren Osten bis hin nach Nordostasien.

Wie können Sie helfen?

Die Bauern, die sich den Planierraupen, den Sondertruppen der Polizei und den militärischen Streitkräften beider Nationen entgegenstellen, riskieren lieber Gefängnis und Todesstrafe, als ihre Häuser und ihre Lebensweise aufzugeben.

Sie brauchen unsere Solidarität.

Am 24. September 2006 wird es in Seoul/Südkorea zur Unterstützung der Bauern Pyeongtaeks große Proteste geben. Veranstalten Sie in Ihrer Stadt hier in Deutschland als Solidaritätsaktion eine Mahnwache mit Lichterketten - gegen weitere Militarisierung, gegen Krieg und als Zeichen Ihres Mitgefühls mit den Bauern Pyeongtaeks.

Wir brauchen viele Freiwillige, die uns helfen, die Protestbewegung weltweit auszudehnen. 100.000 Menschen aus der ganzen Welt sollen an den Solidaritätsaktionen im September und Oktober in Seoul teilnehmen.


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