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Updated: 18.12.2012 15:51
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Erfolg internationaler Solidarität: Iranischer Gewerkschaftsführer wieder in Freiheit

Mansoor Oslanloo, der Vorsitzende der illegalen Teheraner Busfahrergewerkschaft Vahed, ist wieder in Freiheit. Nach acht Monaten Haft konnte der prominenteste politische Gefangene aus der iranischen Arbeiterbewegung am Mittwoch das für seine Folterungen berüchtigte Teheraner Evin-Gefängnis verlassen. Um eine Kaution von 165.000 US-$ aufzubringen, mußten Gewerkschaftskollegen, Freunde und Verwandte mit ihrem Privatvermögen bürgen.

Osanloo war am 22. Dezember vergangenen Jahres unter dem Vorwurf der Propaganda gegen die herrschende Ordnung und Gründung einer Vereinigung gegen die Sicherheit des Staates verhaftet worden. Im Gefängnis erkrankte er an Augen-, Haut-, Herz- und Nierenbeschwerden.

Zahlreiche Gewerkschaftsgliederungen, sozialistische Organisationen und Menschenrechtsvereinigungen weltweit hatten sich für Osanloos Freilassung eingesetzt. Vergangenen Monat reichte die Internationale Transportarbeiterföderation, der die Vahed-Gewerkschaft angehört, zusammen mit der internationalen Föderation Freier Gewerkschaften ICFTUüber die Internationale Arbeitsorganisation ILO eine formelle Beschwerde bei der Regierung in Teheran ein.

„Mansoors Freilassung ist ein Beweis für die Kraft internationaler Solidarität“, erklärte ICFTU-Generalsekretär Guy Ryder. „Die iranische Regierung hat diesen Mann wiederholt unterdrückt, weil er sich für grundlegende Menschenrechte einsetzt. Wir fordern die Regierung nun auf, unverzüglich die Anklagen gegen ihn und die anderen betroffenen Gewerkschafter fallen zu lassen.“

In der vom iranischen Staat nicht anerkannten Vahed-Gewerkschaft der Verkehrsbetriebe sind rund 8000 der 16000 Angestellten des öffentlichen Nahverkehrs im Großraum Teheran organisiert. Im Dezember und Januar organisierte die Busfahrergewerkschaft große Streiks im Nahverkehr für
bessere Arbeitsbedingungen und ihre Anerkennung als Arbeitervertretung. Zahlreiche Arbeiter wurden damals festgenommen und nach ihrer Haftentlassung ohne Lohnfortzahlung vom Dienst suspendiert. Um für die Wiedereinstellung von 180 suspendierten Arbeitern zu protestieren,
fuhren zahlreiche Teheraner Busse zu Wochenbeginn ganztags mit aufgedrehten Lichtern.

Nick Brauns


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