Home > Internationales > Iran > Arbeitskampf > textilstreik
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Textilarbeiter seit 6 Wochen im Streik - Solidarität nötig!

Rund 400 Arbeiter, die Belegschaft der Textilfabrik "Kurdistan" in Sanandaj, sind seit Ende September im Streik. Unruhestifter, von Kommunisten geleitet - so die offizielle (keinesfalls spezifisch islamistische) Stellungnahme. Entlassungen und Entlassungsdrohungen sollen den Streik brechen. Der (von API ins deutsche übersetzte) "Aufruf des Streikkomitees" vom 20. Oktober 2005

Freiheitsliebende Menschen, Arbeiter im Iran! Gewerkschaften in der ganzen Welt!

Unterstützt uns Arbeiter der Textilfabrik Kurdistan!

Während unser Streik nun den 27. Tag andauert, sind der Druck auf uns und die Drohungen gegen unsere Vertreter verschärft worden. Am vergangenen Mittwoch erklärten Vertreter der Regierung und der Arbeitgeber in der Sitzung der „Arbeiter-Kommission“, die im Gebäude der Provinzverwaltung stattfand, dass wir Arbeiter Unruhestifter seien, dass unser Streik illegal sei und dass wir dem Arbeitgeber den Schaden bezahlen müssten.

Die Kommission, in der über diesen Streik Beschlüsse gefasst wurden, war zusammengesetzt aus Vertretern der Provinzverwaltung, des Unternehmens-Managements, des Informationsministeriums, des Werkschutzes, der staatlichen Ordnungsorgane, sowie Vertreter der Arbeiter und des Arbeitsverwaltung. Gleichzeitig wurden Gerüchte verbreitet, man wolle Arbeiter entlassen. Man hat die Vertreter der Arbeiter verstärkt unter Druck gesetzt, sie sollen die Arbeiter zur Beendigung des Streiks bewegen. Man hat unsere Vertreter beschuldigt, mit der Arbeiterkommunistischen Partei in Verbindung zu stehen. Wir erklären, diese Anschuldigungen sind ein Vorwand, um nicht auf unsere Forderungen einzugehen. Wir weisen die Mittwoch-Beschlüsse dieser Kommission zurück. Wir verlangen die Rückkehr unserer Kollegen, deren Entlassung eingeleitet worden ist, an ihre Arbeit, die Auszahlung der Löhne und die Erfüllung unserer anderen Forderungen.

Die Arbeiter haben sich den Beschlüssen der Arbeiter-Kommission, die prinzipiell aus Regierungsvertretern besteht, entgegengestellt und alle Beschlüsse abgelehnt. In ihrer Vollversammlung am Donnerstag haben die Arbeiter ihre Vertreter verpflichtet, keinem Beschluss ohne Erlaubnis der Vollversammlung zuzustimmen. Und die Vertreter informierten die Vollversammlung über die Beschlüsse der Kommission. Die Vollversammlung hat diese Beschlüsse mit 400 Arbeiterstimmen entschieden zurückgewiesen und die Fortsetzung des Streiks bekräftigt.

Regierung und Arbeitgeber setzen die streikenden Arbeiter nun unter Druck, den Streik zu beenden, während sie von uns verlangen, dem Arbeitgeber den durch den Streik entstandenen Schaden zu zahlen.

Wir zählen auf Eure Unterstützung. Wir sind entschlossen bis zur Erfüllung unserer Forderungen den Streik fortzusetzen. Dabei brauchen wir Eure Unterstützung. Verurteilt mit uns die gegen uns gerichteten Beschlüsse der Kommission.

Die Beschlüsse der Kommission lauten:

1 – Die Vertreter der Arbeiter schüren Unruhen.
2 – Dieser Streik ist illegal und muss sofort beendet werden.
3 – Ein Monatslohn wird einbehalten, um die entstandenen Verluste wettzumachen.
4 – Die streikenden Arbeiter müssen den gesamten in dieser Zeit entstandenen Verlust bezahlen. Dieser Betrag wird von ihrem Lohn abgezogen.
5 – Der Arbeitgeber wird die Sozialabgaben für dir Arbeiter für einen Monat nicht entrichten. Dieser Betrag wird vom Lohn der späteren Monate abgezogen und an die Versicherung abgeführt.
6 – Die Forderungen der Arbeiter sind unrealistisch. Sie werden unter keinen Umständen vom Arbeitgeber erfüllt.
7 – Nach Beendigung des Streiks wird die Frage der Entlassungen behandelt.

Das Streikkomitee der Textilfabrik Kurdistan ( in Sanandaj) 20. Oktober 2005


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang