Home > Internationales > Iran > Arbeitskampf > sadrastreik
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Erfolgreicher Werftenstreik

1700 Arbeiter der Iran-Sadra Werft (in Bushehr, Provinz Mazandaran) führten Anfang Februar einen 3wöchigen erfolgreichen Streik durch, unter anderem für die Einführung von Tarifgruppen und die Auszahlung rückständiger Sonderzahlungen. Der Kurzbericht "Siegreicher Streik der Iran-Sadra Werftarbeiter" des API-Briefs vom 7. März 2006

Siegreicher Streik der Iran-Sadra Werftarbeiter

1700 Arbeiter der Iran-Sadra Werft (in Bushehr, Provinz Mazandaran) führten Anfang Februar einen 3wöchigen erfolgreichen Streik u. a. für die Einführung von Tarifgruppen und Auszahlung rückständiger Sonderzahlungen und Gratifikationen.

Alle Versuche der verschiedenen Vertreter des Regimes, durch Tricks und Versprechungen die Arbeiter zu spalten und den Streik zu verhindern, wurden durch die Wachsamkeit der Arbeiteraktivisten vereitelt. Am 18. Februar stimmte das Management der Werft den Forderungen der Werftarbeiter schriftlich zu. Bei den Verhandlungen an diesem Tag standen 5 Arbeitervertreter 25 Vertretern verschiedener Organen des Regimes gegenüber. Die Arbeiter hatten es abgelehnt, sich durch den Islamischen Rat vertreten zu lassen und wählten selbst ihre eigenen Vertreter. Die Arbeiter gaben ihren Erfolg bekannt indem sie den Text der Vereinbarung überall an die Wände hefteten

Die Hauptpunkte der Vereinbarung:

- Die Tarifeinstufung wird ab dem laufenden Monat eingeführt, die Auszahlung der daraus resultierenden Lohndifferenz sollte aber in etwa 3 Monaten erfolgen. Die Arbeiter erklärten, dass sie wieder streiken werden, falls die Vereinbarungen nicht schon im laufenden Monat umgesetzt würden.

- Das Management wird ausgetauscht.

- Die Tagesarbeiter werden versichert. Die Tarifeingliederung wird für die 800 Arbeiter mit Festverträgen eingeführt und die 1200 Vertragsarbeiter bekommen Sozialversicherungsschutz.

Am Samstag, 4. März, traten die Werftarbeiter wieder in den Streik. Sie forderten dass der Lohn für die 21 Streiktage (Februar) bezahlt wird. Der Streik wurde auch am Sonntag fortgesetzt. Die Arbeiter versammelten sich auf dem Werksgelände. Das Management wollte die 21 Streiktage auf den Jahresurlaub anrechnen und versuchte die Schichtführer und Ingenieure dazu zu bewegen, eine entsprechende Erklärung zu unterschreiben. Die meisten von ihnen trauten sich aber angesichts der radikalen Protestatmosphäre nicht zu unterschreiben. Einem Ingenieur, der unterschrieb, begegneten die Arbeiter mit scharfem Protest.

Angesichts der hohen Kampfbereitschaft, der Entschlossenheit und Einigkeit der Arbeiter gab das Management schließlich nach und erklärte sich bereit, den Lohn für die Streiktage zu zahlen. Die Arbeiter erzwangen die sofortige Auszahlung dieser Löhne, da sie keinerlei Vertrauen zum Management haben, und beendeten ihren Streik damit siegreich .


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang