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Updated: 18.12.2012 16:09

Privatisierung und Widerstand

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Mit Polizeigewalt gegen Hafenarbeitergewerkschaft in der Karibikprovinz Limón

"Nach dem Rechtsruck bei den Wahlen am 7. Februar geht die noch amtierende Regierung in die Offensive gegen die soziale Bewegung: Mit politischer und polizeilicher Gewalt versucht sie, sich des politisch unliebsamen Vorstandes der Hafenarbeitergewerkschaft ­SINTRAJAP in der Karibikprovinz Limón zu entledigen. Letzterer steht an der Spitze des Widerstandes gegen den Verkauf des staatlichen Hafenbetriebs. »Nachdem es der Regierung Oscar Arias weder durch Bestechung noch Bedrohung gelungen ist, die Arbeiter zur Aufgabe des Widerstandes gegen die Privatisierung zu bewegen, bricht sie nun Gesetze«, erklärte SINTRAJAP-Sprecher Liroy Peréz... "Artikel von Torge Löding (Voces Nuestras) in der jungen Welt vom 27.02.2010 externer Link

  • Hafenprivatisierung bedroht Sozialprojekt - In Costa Rica wird um Bestandteile des Sozialstaats gekämpft
    Dutzende gelber Gabelstabler surren in der Mittagshitze wie ein Schwarm aufgeregter Bienen über den Hafenkai. Sie verladen mächtige Paletten mit Tropenfrüchten - auf vielen prankt das Siegel für fairen Handel - auf die großen Handelsschiffe, die hier im costaricanischen Karibikhafen Puerto Limón fest gemacht haben. In den beiden Geschwisterhäfen Moín und Limón schlägt das Herz, das die gesamte Region am Leben hält. Viele fürchten um dessen Zukunft, denn die Regierung des rechten Sozialdemokraten Oscar Arias Sanchez (PLN) hat angekündigt, die öffentliche Hafengesellschaft JAPDEVA zu privatisieren. Artikel von Torge Löding externer Link auf Telepolis vom 01. Januar 2008

Referendum stellt Systemfrage - Der Widerstand gegen das Freihandelsabkommen hat in Costa Rica eine starke soziale Bewegung hervorgebracht

"Eine historische Wende hin zur partizipativen Demokratie nennt es Costa Ricas Oppositionsführer Ottón Solis von der Mitte-Links-Partei PAC: Am 7. Oktober ist das Wahlvolk des mittelamerikanischen Landes aufgerufen in einem Volksentscheid über das CAFTA-Freihandelsabkommen (spanisch TLC) zwischen den USA, Mittelamerika und der Dominikanischen Republik abzustimmen. Es ist das erste Referendum in Costa Rica und weltweit die Premiere eines Volksentscheides zu einem Freihandelsabkommen. "Es geht um die Zukunft des Modells Costa Rica", sagt Adriana Sánchez, Sozialwissenschaftlerin bei der Kooperative Sulá Batsú. "Zur Abstimmung stehen zwei gegensätzliche Entwicklungsmodelle. CAFTA verpflichtet Politik und Wirtschaft des Landes auf einen neoliberalen Kurs, dagegen halten wir ein solidarisches Gesellschaftsmodell."." Artikel von Torge Löding in der ila 307 vom Juli 2007 externer Link

Die Gewerkschaften geben ihren Kampf gegen das Freihandelsabkommen trotz Terror nicht auf

Costa Rica ist der letzte mittelamerikanische Freihandelskandidat der USA, der das entsprechende Abkommen noch nicht unterzeichnet hat - das ist der wesentliche politische Hintergrund der Terrorkampagne gegen die Gewerkschaften, die vom Bürgertum als die daran "Schuldigen" bezeichnet werden. So hatte ein Kommentator der grössten Zeitung des Landes die "Schädlinge" der Nation namentlich genannt - so trägt man wissentlich dazu bei, ein Klima des Mordes zu schaffen.

a) Solidaritätsaufruf von ANEP

Die ANEP - Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes - ist eine der Gewerkschaften, die im Zentrum des Widerstandes gegen Freihandel und die entsprechende Privatisierungspolitik stehen. Das Scheitern von mindestens vier Privatisierungsgesetzentwürfen geht sozusagen vor allem auf ihr Konto. Jetzt hat sie durch ihren Generalsekretär Albino Vargas einen internationalen (englischen) Solidaritätsaufruf verbreitet: "What's going on in Costa Rica?" von Anfang Juni 2006, den wir hiermit dokumentieren.

b) Massendemonstration gegen Freihandelsabkommen

Am 8. Juni demonstrierten in San José mindestens 25.000 Menschen gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens durch die Regierung Costa Ricas - bei einer Gesamtbevölkerung von ca 4 Millionen Menschen eine echte Massendemonstration. Der redaktionelle (englische) Bericht "Thousands of Costa Rican Workers Demonstrated Against the CAFTA" externer Link vom 9. Juni 2006 bei "Radio Mundo Real"

Streikende LehrerInnen verbünden sich mit streikenden Stromwerken

Seit dem 14.Mai streikte bereits die Gewerkschaft der GymnasiallehrerInnen APSE, am Tag darauf beteiligten sich auch die anderen Gewerkschaften im Erziehungswesen. Neben der Auszahlung ausstehender Gehälter geht es den LehrerInnen auch um das Geld für die Schülerkantinen - und entgegen der ausdrücklichen Aufforderung durch die Kulturministerin haben die Gewerkschaften des Erziehungswesens begonnen, gemeinsame Kundgebungen mit den gegen Privatisierung streikenden Arbeitern der Elektrizitätswerke zu organisieren. Ein (spanischer) redaktioneller Bericht vom 17.Mai 2003 bei "Clajadep" externer Link

Grundinfos

Überlegungen zu einem Arbeitskongress gegen Privatisierung. Kongress-Vorschlag der Redaktion LabourNet Germany

Die Überarbeitung dieser Seite wurde durch eine freundliche Spende der Roa-Luxemburg-Stiftung in Berlin ermöglicht. Wir danken!
Siehe auch

Privatisierung und Widerstand allg. im LabourNet Germany (demnächst mit internationalen Übersichten):

Bildung
(siehe auch Diskussion: Arbeitsalltag / Aus-Um-Weiter-BILDUNG )

Dienstleistungen

Gesundheit
(siehe auch Diskussion: Wirtschaftspolitik und Gewerkschaften / Gesundheitswesen )

Wasser, Strom, Gas

GATS, Privatisierung und Widerstand allgemein

Hungerkrise und IWF
im LabourNet

Labournet Germany zu den Teuerungs- protesten ab Oktober 2007 . Übersicht unserer Meldungen aus vielen Ländern unter "Internationales"


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