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Updated: 18.12.2012 15:51
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Bedrohung von sozialen AktivistInnen durch Paramilitärs

Die Kolumbienkampagne Berlin schrieb am 4.Dezember 2004:

"Hallo liebe Freudinnen und Freunde, vor kurzem erreichte uns aus Kolumbien die Nachricht unserer Genossin Gudrun, dass sie sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Organisationen und Menschenrechtsorganisationen, in denen sie sich bewegt, seit einiger Zeit von Angehörigen der Paramilitär beobachtet, verfolgt und persönlich bedroht wurden. Es wird ihnen u.a. vorgeworfen, mit den Guerrillagruppen zu kolaborieren. Diese Vorwürfe weisen wir auf das Schärfste zurück. Sie dienen allein dem Zweck, die Arbeit der sozialen Organisatonen zu denunzieren und zu kriminalsieren. Gudrun ist Mitglied des europäischen Netzwerkes für die Solidarität mit Kolumbien (RED EUROPEA DE HERMANDAD Y SOLIDARIDAD CON COLOMBIA) in dem auch die Kolumbienkampagne Berlin organisiert ist. Sie begleitet in Medellin soziale- und Menschenrechtsorganisationen.

Wir bitten Euch auch darum, an die zuständigen deutschen und kolumbianischen Stellen zu schreiben und zu fordern, dass die ungerechtfertigten Vorwürfe fallen gelassen werden und dass der kolumbianische Staat den Schutz der Mitglieder der sozialen Bewegungen und ihrer internationalen BegleiterInnen garantiert.

Es folfgen die betreffenden 'comunicados' aus Kolumbien.

Viele Grüße von der Kolumbienkampagne Berlin

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ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNG

Ich, Gudrun Kern, seit fuenf Jahren in Kolumbien, drei davon in Medellín als Mitglied des RED EUROPEA DE HERMANDAD Y SOLIDARIDAD CON COLOMBIA, bin in Bereich internationale Begleitung sozialer und Menschenrechtsorganisationen taetig, darunter z.B. die CORPORACION JURIDICA LIBERTAD.

Konkret unterstuetze ich in der Vertriebenen-Siedlung La Honda, im Nordosten Medellíns, und im Oriente Antioqueño Menschenrechtsarbeit und Projekte der Ernaehrungssicherung, da ich Agrarin bin. Am Donnerstag, 25. November 2004, ging ich um ca. 6: 10 abends aus dem Buero der CORPORACION JURIDICA, im Zentrum Medellíns. Ich ging Richtung Palacé (carrera 50), durch eine Einkaufspassage, die Junín (carrera 49) mit Palacé verbindet. Fast am Ausgang kamen von hinten zwei Maenner an mich heran, einer zur rechten, der andere zur linken. Einer von ihnen fragte mich:"Du bist Gudrun, nicht wahr?" Ich bestaetigte das und fragte, wo wir uns kennengelernt haetten, weil ich die beiden nicht kannte. Aber er machte weiter : "Du bist viel mit den Leuten vom PCC (die kommunistische Partei Kolumbiens, von der es einen legalen und einen illegalen Zweig gibt) zusammen. Pass damit auf, denn das gefaellt uns nicht. Wir haben dein Foto und wir wissen, wo du wohnst. Diese Warnung haben wir schon mehreren Leuten gegeben". Ich fragte sie, wer sie waeren, und er antwortete: "Wir sind von den AUC".

Beide waren dunkelhaeutig, ca. 1,75 m gross, weder dick noch duenn, normal bekleidet und trugen diese diagonal getragenen Taschen (die fuer Paramilitaers typisch sind). Ich fragte sie nach mehr Einzelheiten, aber sie reagierten nicht und gingen zurueck.

Dieser Vorfall steht im Zusammenhang mit einer Reihe von Brandmarkungen und willkuerlichen Beschuldigungen von Informanten, wiedereingegliederten Guerrilleros und sogar Beamten gegen Organisationen und Gemeinden, die wir begleiten, und auch gegen uns selbst; was nicht nur die Arbeit, sondern auch die physische Unversehrtheit gefaehrdet. Es ist auch wichtig daran zu erinnern, dass in Medellín die sozialen und Menschenrechts- Organisationen die beachtliche Zunahme der paramilitaerischen Kontrolle anklagen, wobei Mitglieder der "Convivir" (ein paramilitaerisch kontrollierter Sicherheitsdienst) permanent im Stadtzentrum praesent sind.


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