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Updated: 18.12.2012 15:51
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China und die (europäische) Atomindustrie - 'Tschernobyl' lässt grüßen:

Vorbemerkung:

Im März 2006 kam es zu einem Vertragsabschluss zwischen der China National Petroleum Corp und der Gazprom. Der Vertrag sieht die russische technologische Beteiligung beim "Bau von bis zu 30 Atomkraftwerken in China" vor. [1]

Die (weltweite) Atomindustrie ist am forcierten Ausbau der chinesischen Atomanlagen beteiligt. FORATOM ist in Europa die führende Lobbyorganisation der Atomindustrie.

Sie vertritt die Profit- und (imperialistischen) Expansionsinteressen von 17 nationalen Verbänden und 800 Unternehmen in Europa. U.a. die Konzern und Monopol-Interessen von Areva, EDF, E.On, REW, EnBW, Vattenfall u.v.a. [2]

Ungeschminkte Fakten zur (europäischen) Atomindustrie und China:

Zum Konglomerat der (europäischen) Hochtechnologie-, Stahl-, Rüstungs-, Atom-, Erdöl- und Kohleindustrie gehören die Konzern- und Monopolunternehmen: Alstrom, Areva, BP, British Energy, E,ON, EDF, EnBW, Eurogas, Exxon Mobil, FORATOM, RWE, Shell, Siemens, Total, Vattenfall u.v.a. [2]

Kurzer Auszug zum (forcierten profitorientierten) Atomgeschäft mit der chinesischen Administration und deren Staats- und Parteiführung im Auftrag und im Interesse der nationalen und internationalen Bourgeoisie, - vorgeblich 'Im Namen des chinesischen Volkes' (- die Ausnahme bestimmt nicht die Regel! - R.S.):

Fakten:

  • Alstrom - französischer Verkehrs- und Energietechnikkonzern
    Nach Alain Berger, China - Chef von Alstrom, sollen in der chinesischen Produktionsstätte, vornehmlich Antriebsturbinen für den Export gefertigt werden. Alstrom will nach A. Berger seinen Marktanteil in China bei Wärmekraftwerken erhöhen. Seit Juni 2006 besteht ein 'Joint Venture' ('J.V.') von Alstrom China und Beijing Heavy Electric Machinery Works (Info. hierzu in der Zeitung "Shanghai Securities News" vom Juni 2006. [3]
    Anmerkung: 'J.V.' - wird von den interessierten ideologischen (- idealistischen) Fälschern zur Rechtfertigung und Verschleierung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse und deren forcierten Entwicklung und Enteignung der werktätigen chinesischen Bevölkerung - bevorzugt im Erklärungs-Sophismus - gebraucht. - R.S.
  • Areva NP - vormals Fromatome ANP und gehört zur Areva - Gruppe mit Hauptsitz in Paris
    Areva NP - bezeichnet sich in der Firmendarstellung als "Pionier der Kernenergie". Areva beteiligt sich am Bau von Atomanlagen in China. Der Konzern berichtet (ungeschminkt) vom "Ausbau der nuklearen Kraftwerkskapazität von 8500 MWe im Jahr 2004 auf 40.000 MWe bis 2020" und von der geplanten "Errichtung von über zwanzig 1500-MWe-Blöcken in weniger als zwanzig Jahren". Areva berichtet von der "Mitwirkung bei der Errichtung von 8 der gegenwärtig 11 in China in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke" und von der Lieferung von "nuklearen Dampferzeugersysteme für die Kernkraftwerke Daya Bay (. . .) und Ling Ao - Phase 1".
    Anmerkung: Auch hier bestätigt sich die Planungsperspektive der Weltkonzerne im profitorientierten China-Geschäft für kommende Jahrzehnte. - R.S.
    AREVA NP - Geschäftsgebiete: Reaktoren, Brennelemente, Service, Komponenten, etc. [4]
  • British Petroleum (BP) - u.a. in Verbindung mit der Accel Energy AG im China-Geschäft
    Die Accel Energy AG verweist (in ihrer 'geschminkten' Selbstdarstellung) auf "exzellente politische und wirtschaftliche Kontakte in China, den USA sowie im Mittleren und Nahen Osten."
    Sie verweist auf die 'Peer - Group', in der u.a. Unternehmen wie Petroles de Venezuela, Royal Dutch/Shell, BP, Marothon Oil, Valero Energy, Exxon Mobil, Colas, CRH, APAC, GAF, Saint - Gobain, Owens Corning, CITGO Petroleum, Chevron, Olof castle, Valoon Materials, Sem Materials, Certais Teed, ELKCorp, TAMKO, Johns Manville und die IKO Group tätig sind. [5]
    Der britische Erdgas- und Ölkonzern hatte zu Beginn des Jahres 2004 zwei in den südchinesischen Städten Foshan und Zhangshan ansässige Gasfirmen übernommen. Laut ChinaEconomic Net erfolgte in Shanghai (Okt. 2005) die Ankündigung der Übernahme zwei weiterer chinesischen Erdgas - Unternehmen durch die BP. [6]
    Anm.: Siehe auch den russisch - chinesischen Vertragsabschluss vom März 2006 über Strom- und Gaslieferungen. - R.S.
    Britich Energy - wurde 1996 privatisiert und betreibt in Britannien u.a. 8 Kernkraftwerke.
    (Anm.: E.ON - größter deutscher Energieversorger will laut 'DIE WELT' - vom 01. Juni 2007 Kernkraftwerke in Großbritannien und in Finnland bauen.)
  • EON
    Die E.ON Aktiengesellschaft ist einer der weltweit führenden Energiekonzerne und betreibt - auch mit (Anteils-) Beteiligungen - Kernkraftwerke, Steinkohlekraftwerke, Braunkohlekraftwerke, Gas- und Ölkraftwerke u.v.a.
    Die E.ON ist mit Anteilen an der russischen Gazprom beteiligt und im Aufsichtsrat der Gazprom befindet sich auch ein Vorstandsmitglied der (deutschen) E.ON - AG.
    (Anmerkung: Altbundeskanzler Gerhard Schröter >SPD< ist Angestellter der russischen Gazprom und in dieser Eigenschaft Aufsichtsratschef für dass Konsortium zum Bau der Ostsee-Pipeline; - 'Handelsblatt' vom 12. Januar 2007. - R.S.)
  • Gazprom
    Der ehemalige russische Staatskonzern wurde 1998 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - Weltgrößtes Erdgas-Förderunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 236 Milliarden US$. [7]
  • EDF - Electricité de France
    24. Juli 2007: Rundfunkmeldung des Südwestrundfunks (SWR): Der französische Energiekonzern EdF will nach Informationen des SWR den Essener Stromkonzern RWE übernehmen und dafür seine 45-Prozent-Beteiligung bei EnBW aufgeben.
    EDF - bekam 1996 zusammen mit dem (damaligen) französisch-britischen Industriekonzern GEC Alstrom einen Vertrag für den Bau und den Betrieb eines Kraftwerks in Laibin, in der Provinz Guanxi im Süden Chinas.
    EDF war bereits zuvor am Bau von zwei Blöcken des Atomkraftwerks Daya Bay in der Provinz Guangdong beteiligt. [8]
  • Siemens AG
    Die Siemens AG ist einer der weltweit führenden Atomkonzerne. Seit 2001 firmiert das Atomgeschäft unter "Framatome ANP", einer Beteiligungsgesellschaft von Siemens.
    Siemens hat alle (west) deutschen Atomkraftwerke gebaut. "Siemens sorgt mit seinen Atomexporten für die Verbreitung von Technologie und Know-how, die auch für die Entwicklung von Atombomben hilfreich sein können. Das Unternehmen ist weltweit tätig in den Bereichen Kernbrennstoffversorgung, Wartung und Nachrüstung - laufender Atomkraftwerke sowie Errichtung neuer Atomkraftwerke (. . .) In der jüngsten Vergangenheit war Siemens an Neubauten in der Slowakei und in China beteiligt." IPPNW - Info. vom 14.01.2005 [9]

Zusammenfassung: Reinhold Schramm


Quellenhinweis:

[1] Friedrich-Ebert-Stiftung (FES); Teilprojekt China, Jahresbericht 2006, Beijing und Shanghai / VR China, Januar 2007.

[2] LOBBY CONTROL, Initiative für Transparenz und Demokratie, Hintergrundpapier - 10. Mai 2007 (Lobby Control, - Köln).

[3] Finanz Nachrichten.de (FN), vom 12.06.2006.

[4] AREVA NP / Internetpräsentation mit Suchfunktion: Areca - China.

[5] PRESSE PORTAL - News Aktuell, Datenbank für Presseinformationen, - vom 20.03.2007.

[6] China 9.de, vom 13.10.2005.

[7] Siehe: Internet - Wikipedia: Gazprom

[8] Electricité de France (EdF); Aktivitäten in China, Forschungsprojekt Energiepolitik, J.S.

[9] IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V., - Info. vom 14.01.2005, nach dem Stand vom 20. Juli 2007; - http://www.ippnw.de/Atomenergie/Siemens-Boykott/ externer Link


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