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| Updated: 18.12.2012 15:51 | |
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Obdachlosenbewegung organisiert Grossbesetzung im Bundesstaat São Paulo Die Obdachlosenbeweung MTST - eine Art städtisches "Pendant" zur Landlosenbewegung MST (und von vielen in Brasilien als "Ausgeburt der MST" charakterisiert) hat in der paulistanischen Stadt Taboão da Serra ein Grundstück von etwa 100.000 qm besetzt, das vorher funktionslos war. Dort leben jetzt etwa 3.500 Menschen - und wollen da bleiben. Die Drohungen gegen diese Selbstorganisation zur Lösung des brennenden Wohnungsproblems sind heftig, weshalb die Besetzer um Solidarität bitten. Der "DRINGENDE AUFRUF DER BRASILIANISCHEN OBDACHLOSENBEWEGUNG MTST" in einer deutschen Übersetzung (von NT) vom 21. Oktober 2005. S O S - DRINGENDER AUFRUF DER BRASILIANISCHEN OBDACHLOSENBEWEGUNG M T S T (Movimento dos Trabalhadores Sem Teto) AN ALLE FREUNDINNEN UND FREUNDE IN DER GANZEN WELT ! Wir, die Aktivisten der Bewegung der organisierten Obdachlosen aus den Favelas, sind es satt das Regime des sozialen Ausschlusses und des Elends durch den brasilianischen Staat hinzunehmen und haben deshalb vor 16 Tagen ein seit 15 Jahren ungenutztes Areal von ca. 100.000 m2 in Taboão da Serra bei São Paulo besetzt. Auf dem Land, das keinerlei soziale Funktion erfüllt hat und vor allem ein Ort des Drogenhandels, von Überfällen und anderer krimineller Aktivitäten war, leben nun 3.500 Menschen, darunter fast 2.000 Kinder, und fordern, dort dauerhaft bleiben zu können. Die Wohnungsfrage in Brasilien stellt sich mit äußerster Dringlichkeit. Wir können nicht länger warten. Es geht nicht an, dass in einem Land mit einer ungeheuren sozialen Ungleichheit das Privateigentum eines Mannes (der dem Staat obendrein 500.000 Reais schuldet) über das Recht auf angemessenen Wohnraum für uns - Menschen allen Alters, die gezwungen sind, in den Elendsvierteln zu leben - gestellt wird. Jetzt fürchten wir um unsere Sicherheit, denn wir werden mit der Räumung durch eine Polizei bedroht, die wegen ihres brutalen Vorgehens gegen soziale Bewegungen berüchtigt ist. Wir bitten euch dringend um jede Form der Unterstützung und Solidarität, vor allem darum, einen Protestbrief an die "Casa Civil da Polícia do Governo do Estado de São Paulo"(die Adresse findet sich unten) zu schreiben, um so eine Tragödie wie Anfang dieses Jahres im Staat Goiás zu vermeiden, wo mehrere Aktivisten unserer Bewegung umgebracht wurden. Die anderen Regierungsinstanzen (die Bundesregierung und die Stadtverwaltung von Taboão da Serra) haben sich für Verhandlungen ausgesprochen. Wir fordern nichts als Gerechtigkeit und Zeit, um die Situation zu regeln. Alle die Ihr an die gesellschaftliche Transformation und an die Selbstorganisation der Armen in der Dritten Welt glaubt: Unterstützt uns! Wir danken und grüßen euch! Ein Staat der Elend schafft, erntet Gewalt ! Protest- und Unterstützerbriefe an folgende Adresse: |
