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Updated: 18.12.2012 15:51
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Die Rebellion von Potosi

Potosi ist die ärmste Region Boliviens - und eine feste Hochburg der MAS von Evo Morales, der bei der Präsidentschaftswahl hier deutlich über 80% der Stimmen bekam. Seit Ende Juli ist in dieser ganzen Region eine regelrechte Rebellion zustande gekommen: Nachdem ein zweitägig geplanter Generalstreik von der Regierung und dem Gouverneuer mißachtet wurden, wurde dieser einfach auf dauerhaft ausgedehnt, die Stadt Potosi blieb ohne Müllbeseitigung und ohne Geldautomaten etwa. Es geht dabei um einen Forderungskatalog der, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Auseinandersetzungen in diversen Ländern der Region, im Grundsatz bedeutet eine Investitionspolitik für Entwicklung zu machen, die traditionelle Forderungen (und Versprechen) erfüllt - Flughafenausbau, Zementwerk und andere Pläne dieser Art. Nun haben sich die Regierung und die regionalen Gruppierungen in der letzten Woche geeinigt und diese Einigung ist von den rebellierenden Kräften als Erfolg gefeiert worden. Eine ganz kurze Materialsammlung vom 25. August 2010 "Die Rebellion von Potosi".

Die Rebellion von Potosi

Der vorläufige Abschlußbericht bei amerika21 ist "Ende der Blockade von Potosí" externer Link betitelt am 17. August 2010 von Helge Buttkereit publiziert und beginnt so: "Einigung in fast allen Punkten. Streikende feiern Verhandlungsergebnisse. Regierung zeigt sich auch zufrieden". Autorenschaft und Organ sind daselbe bei dem ausführlicheren Zwischenbericht "Andauernde Proteste in Potosí" externer Link vom 12. August 2010, der so eingeleitet wurde: "Minenarbeiter sperren Zugangsstraßen der Stadt im Süden des Landes ab. Versorgungsmängel und eine Rüge der UNO sind die Folge".

In den Mainstream-Medien ist - wie so oft - der Beitrag "Rebellion in Bolivien" externer Link von Werner Marti am 07. August 2010 in der NZZ lesenswert, auch weil er genüßlich direkt zur Problematik "Linke Regierung und Volksbewegung" vorstösst.

In einer ganzen Reihe von linken Publikationen rund um die Welt wurde der Beitrag "Bolivia: Social Tensions Erupt" externer Link von Federico Fuentes nachgedruckt, hier am 15. August 2010 beim Monthly Review Blog - nicht zuletzt, weil er nicht nur die Vorgeschichte, sondern auch den Hintergrund, die Entwicklungsdebatte behandelt. Dies geschieht auch in "The Rebellion in Potosí: Uneven Development, Neoliberal Continuities, and a Revolt Against Poverty in Bolivia" externer Link von Jeffrey Webber am 16. August 2010 bei upside down world - und hinzu kommen noch viele Eindrücke einer Berichterstattung vor Ort. Hauptthema bei diesen Beiträgen ist immer wieder der Widerspruch zwischen linkem Regierungsanspruch und tatsächlicher Wirtschaftspolitik, die immer wieder als kein wirklicher Bruch mit dem neoliberalen Modell kritisiert wird.

Ein ganz anderer, wesentlich radikalerer Ansatz wird in dem Beitrag "Bolivia: Las venas abiertas del estado" externer Link von Rafael Bautista, am 19. August 2010 bei clajadep-LaHaine verfolgt: Er behandelt die grundsätzliche Frage der Staatslogik im Widerspruch zu Bestrebungen der jeweils betroffenen Menschen. Eher traditionell linke Kritik wird vom Centro de Estudos populares in "Potosí, el "proceso de cambio" que no es" externer Link geübt, das am 11. August 2010 beim bolivianischen indymedia publiziert wurde.

Zusammengestellt von hrw


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