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Updated: 18.12.2012 15:51
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WSF in Porto Alegre 2005: Erklärung der Versammlungen der Sozialen Bewegungen


Am Ende der Sozialforen kommen für gewöhnlich all jene, die an gemeinsamen politischen Kampagnen interessiert sind, zu einer „Versammlung der sozialen Bewegungen“ zusammen, um eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden. Zuvor setzen sich Aktive aus den unterschiedlichsten Netzwerken und Arbeitsgebieten zusammen, um aus den Arbeitsergebnissen ihrer Veranstaltungen auf dem Forum einen gemeinsamen Entwurf zu erarbeiten. So auch in diesem Jahr auf dem Weltforum in Porto Alegre. Wir dokumentieren im folgenden die dort von der „Versammlung der sozialen Bewegungen“ am 31. Januar verabschiedete Erklärung.

In der Spanischen Fassung siehe weiter unten.

In der deutschen Übersetzung von Wolfgang Pomrehn:

Aufruf der Sozialen Bewegungen zur Mobilisierung gegen Krieg, Neoliberalismus, Ausbeutung und Ausgrenzung – für die andere mögliche Welt

Wir vertreten soziale Bewegungen, die sich im Rahmen des V. Weltsozialforums (WSF) getroffen haben. Die massive und plurale Beteiligung am Forum gibt uns die Möglichkeit und legt uns zugleich die Verantwortung auf, unsere Kampagnen und Mobilisierungen zu vergrößern und zu verbessern, um um unsere Kämpfe zu verstärken und auszuweiten.
Vor vier Jahren zerstörte der kollektive Ausruf, daß eine andere Welt möglich ist, die Lüge, daß die Vorherrschaft des Neoliberalismus genauso unvermeidlich ist, wie die „Normalität“ des Krieges, der sozialen Ungleichheit, des Rassismus, der Kasten, des Patriarchats, des Imperialismus und der Umweltzerstörung. In dem Maße, wie die Völker sich diese Wahrheit zu Eigen machen, wird ihre Kraft unaufhaltsam, materialisiert sie sich in konkreten Forderungen, Vorschlägen und Taten des Widerstandes.
Das Neue an unserer Epoche ist die Explosion und die Ausweitung der sozialen Bewegungen auf allen Kontinenten und ihre Fähigkeit, in ihrer Vielfältigkeit neue Konvergenzen und gemeinsame Aktionen auf globalen Niveau zu organisieren.
In diesem Rahmen gehen in allen Winkeln der Erde dutzende von Millionen Männer und Frauen gegen den Krieg gegen den Irak und gegen die von Bush angeführte Invasion auf die Straße. Die Gipfel der G8, der Welthandelsorganisation (WTO), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank, auf denen einige wenige meinen, für alle entscheiden zu können, werden durch die Aktionen der sozialen Bewegungen in Frage gestellt und delegitimiert. Die Volkskämpfe für die Verteidigung der Umwelt, der Rechte der Völker und des Gemeineigentums und gegen seine Privatisierung, wie in Bolivien, Uruguay und anderen Ländern, zeigen, daß es möglich ist, die Vorherrschaft des Neoliberalismus in eine Krise zu stürzen. Sie eröffnen uns einen neuen Raum für politische und soziale Kämpfe.
Der Neoliberalismus ist unfähig, der Menschheit eine Zukunft in Würde und Demokratie anzubieten. Trotzdem ergreift er heute die Initiative und antwortet auf seine Legitimationskrise mit Gewalt, Militarisierung, Unterdrückung, Kriminalisierung der sozialen Kämpfe, politischem Autoritarismus und ideologischer Reaktion. Millionen Männer und Frauen leiden jeden Tag. Wir wollen an dieser Stelle an den Krieg im Kongo erinnern, der bereits vier Millionen Opfer gefordert hat. Wegen all dem ist eine andere Welt nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig.
Im Bewußtsein, daß unser Weg ein langer ist, rufen wir alle Bewegungen der Welt auf, für den Frieden, die sozialen und demokratischen Menschenrechte, das Recht der Völker selbst über ihr Schicksal zu bestimmen und die sofortige Streichung der Auslandsschulden der Länder des Südens zu kämpfen.

Aktionsplan

•Wir rufen alle Organisationen und sozialen Bewegungen auf dem Weltsozialforum und jene, die nicht in Porto Alegre sein konnten, auf, gemeinsam an einer Kampagne für die sofortige und bedingungslose Streichung der illegitimen Auslandsschulden der Länder des Südens zu arbeiten, beginnend mit den vom Tsunami betroffenen und anderen Staaten, die in den letzten Monaten von schrecklichen Katastrofen und Krisen getroffen wurden.
Wir unterstützen die sozialen Bewegungen, die sich angesichts der historischen, sozialen und ökologischen Schulden zu Gläubigern erklären. Wir fordern die internationale Anerkennung dieser Schulden, um ihr weiteres Anwachsen aufzuhalten, die Wiederherstellung unserer Ökosysteme sowie die Entschädigung unserer Völker. Wir fordern das Ende aller Projekte und „Verträge der Integration“, die nur der Plünderung der Ressourcen der Länder des Südens dienen.
Wir unterstützen schließlich die Forderung der sozialen Bewegungen der Bauern und Fischer in den vom Tsunami betroffenen Gebieten, die verlangen, daß die Mittel für Soforthilfe und Wiederaufbau von den lokalen Gemeinschaften verwaltet werden, um neue Schulden, Kolonialisierung und Militarisierung zu vermeiden.

•Nach zwei Jahren der Invasion im Irak ist die internationale Opposition gegen den Krieg größer denn je. Für die Bewegung gegen den Krieg ist es daher an der Zeit, ihre Aktionen zu verstärken und keinen Schritt zurück zu machen.
Wir fordern das Ende der Besatzung des Iraks. Wir fordern, daß die USA mit ihren Drohungen gegen den Iran, Venezuela und andere Länder aufhört. Wir verpflichten uns, mehr Kontakte zu den Anti-Besatzungskräften im Irak und im Nahen Osten aufzubauen. Wir verstärken unsere Kampagnen gegen die transnationalen Unternehmen, die in die Besatzung verwickelt sind. Wir helfen Soldaten,die sich weigern, am Krieg teilzunehmen, und wir verteidigen die Aktivisten, die wegen ihrer Gegnerschaft zum Krieg verfolgt werden.
Wir rufen die Bewegungen auf, für den 19. März zu mobilisieren, um einen großen internationalen Aktionstag abzuhalten und den Abzug der Besatzungstruppen aus dem Irak zu fordern. Nie wieder Krieg!

•Wir unterstützen alle Kampagnen für Abrüstung und Demilitarisierung, einschließlich der Kampagne gegen die US-Militärbasen in aller Welt, die Kampagnen für nukleare Abrüstung, für die Kontrolle des Waffenhandels und für die Kürzungen des Militärhaushaltes.

•Unter dem Vorwand des „Freihandels“ schreitet der neoliberale Kapitalismus mit der Schwächung der Staaten fort, mit der Deregulierung der Ökonomien und mir der „Legalisierung“ der Privilegien der transnationalen Konzerne mittels der Freihandelsabkommen. Nach dem Scheitern des Panamerikanisches Freihandelsabkommen ALCA aufgrund des öffentlichen Drucks wird nun versucht, die zentralamerikanischen Staaten sowie andere Länder zur Unterzeichnung bilateraler Freihandelsabkommen zu verpflichten, die die Völker zurückweisen. Gleichzeitig soll in Europa mit der EU-Bolkestein-Initiative (1) die komplette Privatisierung der öffentlichen Dienste durchgesetzt werden. In diesem Zusammenhang rufen wir alle auf sich an den Mobilisierungen für die globale Aktionswoche gegen die WTO vom 10 bis zum 17. April, für den Gipfel der Völker der Amerikas (2) im November in Mar del Plata, Argentinien, und gegen das VI. Ministertreffen der WTO im Dezember in Hongkong zu beteiligen.

•Wir unterstützen den Weltmarsch der Frauen (3) der eine neue Kampagne globaler feministischer Aktionen umsetzt, startend am 8. März in Sao Paolo und endend am 17. Oktober in Burkina Faso, mit dem dieses Netzwerk seine Verbundenheit mit dem Kampf gegen Neoliberalismus, Patriarchat, Ausgrenzung und Dominanz bestätigt. Wir rufen alle Bewegungen auf, in diesem Zeitraum feministische Aktionen gegen Freihandel, Militarisierung und den Handel mit Frauen sowie für die freie Selbstbestimmung über Nahrungsmittel (4, Nahrungsmittelsouveränität) zu organisieren.

•Wir unterstützen die Anstrengungen der Bewegungen und Organisationen die den Kampf für die Würde, Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechte fördern, insbesondere für die Dalits (5), Menschen afrikanischer Abstammung, indigenen Völker, Romas, Burakumins (6) und die bedrückten Teile der Gesellschaft.

•Wir rufen auf zu einer Massenmobilisierung gegen den G-8-Gipfel vom 2. bis zum 8. Juli in Schottland. Wir werden dort in Edinburgh und Gloneagles auf die Straße gehen und am Gegengipfel teilnehmen. Wir fordern, daß die Armut zur Geschichte wird, der Krieg gestoppt, die Schulden gestrichen und weltweit eine Abgabe auf finanzielle Transaktionen zur Finanzierung der Entwicklung eingeführt wird.

•Wir kämpfen für das universelle Recht auf eine ausreichende und gesunde Ernährung. Wir kämpfen für das Recht der Völker, der Nationen und der Bauern ihre Nahrungsmittel selbst zu produzieren. Wir protestieren gegen die Exportsubventionen,die die Märkte der ländlichen Gemeinden zerstören. Das Dumping von Agrarüberschüssen muß aufhören.
Wir lehnen genetisch veränderte Nahrungsmittel ab, weil sie nicht nur unsere Gesundheit und Umwelt gefährden, sondern weil sie darüber hinaus ein Mittel zur Kontrolle der Märkte durch fünf transnationale Konzerne sind. Wir lehnen in diesem Zusammanhang Patente auf Lebensformen egal welcher Art ab, insbesondere solche auf Samen, mit denen sie (die transnationalen Konzerne) sich unsere Ressourcen und das mit ihnen verbundene Wissen aneignen.
Wir fordern eine Agrarreform, das heißt eine Politik, die den Zugriff der Bauern auf das Land und dadurch eine Gesunde und ausreichende Ernährung garantiert und verhindert, daß das Land in den Händen von Großgrundbesitzern und transnationalen Konzernen konzentriert wird.
Wir fordern eine Ende der Aktionen gegen die Bauern in aller Welt, ihre sofortige Befreiung sowie der der politischen Gefangenen aus ihren Reihen und eine Ende der Militarisierung der ländlichen Gebiete.
Wir unterstützen die nachhaltige Produktion, die auf dem Erhalt der natürlichen Ressourcen, Boden, Wasser, Wald, Luft, biologische Vielfalt und so weiter basieren. Wir unterstützen die organische Produktion.
In diesem Zusammenhang rufen wir am Weltbauerntag, dem 17. April, und am Jahrestag von Lee (7), dem 10. September, zu Aktionen gegen die WTO auf.

•Wir unterstützen die Kampagnen und Kämpfe zur Verteidigung des Gemeinguts Wasser gegen Privatisierung sowie dafür, daß der Zugriff auf Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt wird. In diesem Zusammenhang unterstützen wir die Kampagne „Nein zu Suez in Lateinamerika“ (8) und laden dazu ein, sich am internationalen Forum vom 18. bis zum 20. März in Genf zu beteiligen.

•Wir stellen fest, daß wir ein Bündnis zwischen den sozialen Bewegungen und Netzwerken für einen „Weltweiten Klimavertrag: Eine solare Welt ist möglich“ brauchen. Die Energie ist Gemeingut, auf das jeder Anspruch hat. Der Kampf gegen die Armut und den Klimawandel fordern daher, daß die erneuerbare Energie zu den Prioritäten der Kampagnen und Initiativen der sozialen Bewegungen gehört. Wir unterstützen daher den internationalen Klima-Marsch im November.

•Die „soziale Verantwortung der transnationalen Konzerne“ hat nicht zu einem Ende der Mißbräuche und Verbrechen dieser Unternehmen geführt und muß daher ernsthaft in Frage gestellt werden. Die Bewegungen arbeiten gemeinsam daran, den transnationalen Konzerne die Macht zu nehmen und ihre Mißbräuche und Verbrechen zu beenden. Die lokalen Gemeinschaften müssen die Freiheit haben, sich, ihre Umwelt und die Gesellschaft gegen die Dominanz der transnationalen Konzerne zu schützen.

•Wir unterstützen die Kampagnen gegen transnationale Konzerne, die soziale und gewerkschaftliche Menschenrechte verletzen, wie Nestlé und Coca-Cola in Kolumbien und Pepsi und Coca-Cola in Indien.

•Wir unterstützen den Kampf des palästinensischen Volkes für seine fundamentalen und nationalen Rechte, einschließlich des Rechts auf Rückkehr (der Flüchtlinge, d. Übers.), wie es im Völkerrecht und den Resolutionen der UNO verankert ist.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die Regierungen auf, politische und ökonomische Sanktionen gegen Israel zu verhängen, einschließlich eines Waffenembargos. Wir rufen die sozialen Bewegungen auf, ebenfalls für den Abzug von Investitionen und einen Boykott zu mobilisieren. Diese Anstrengungen haben zum Ziel, Israel dazu zu bringen, die internationalen Resolutionen umzusetzen und die Meinung des Internationalen Gerichtshofes zu respektieren, indem es den Bau der illegalen Appartheidsmauer stoppt, sie abreißt und die Besetzung beendet.
Wir unterstützen die israelischen Friedensaktivisten und die Refusniks (9) in ihrem Kampf gegen die Besatzung.

•Wir verurteilen die ungerechte Blockade Kubas und verlangen einen fairen Prozeß für die fünf in den USA inhaftierten Kubaner (10). Genauso fordern wir den sofortigen Abzug der ausländischen Truppe aus Haiti.

•Wir anerkennen die Vielfalt der sexuellen Option als einen Ausdruck einer alternativen Welt und verurteilen ihre Kommerzialisierung. Die Bewegungen verprlichten sich, am Kampf gegen der Ausgrenzung aufgrund von Indentität, Geschlecht oder Homophobie teilzunehmen. Wir vereinen unsere Stimmen gegen jede Form der Kommerzialisierung des Körpers, der Frauen sowie der Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen.

•Wir unterstützen den Aufbau eines globalen Netzes der sozialen Bewegungen, die sich der Verteidigung der Migranten, Flüchtlinge und Vertriebenen widmen. Der Neoliberalismus und die Politik des „Krieges gegen den Terrorismus“ führen zu einer zunehmenden Kriminalisierung der Migranten, der Militarisierung der Grenzen, der Illegalisierung und der Verfügbarkeit billiger Arbeitskraft. Wir unterstützen daher die Kampagne für die Ratifizierung der UN-Konvention zum Schutz der Rechte der Migranten, die keine einzige Regierung im Norden akzeptieren will. Wir unterstützen außerdem die Kampagne für die Einrichtung einer unabhängigen Instanz, die Regierungen bestraft, welche die Genfer Flüchtlingskonvention oder die Rechte der Migranten mißachten.

•Wir unterstützen die Kampagnen und Kämpfe für die Rechte der Kinder, gegen wirtschaftliche und sexuelle Ausbeutung, gegen Menschenhandel mit Kindern und gegen Sextourismus.

•Wir unterstützen den Aufruf der Ausgeschlossenen, der „Menschen ohne Stimme“, eine Kampagne der aktiven Solidarität zu entwickeln und einen globalen Marsch anzustoßen, auf dem die Bedrückten und Ausgeschlossenen des Planeten ihre Stimme erheben um sich das Recht auf ein Leben in Würde zu erobern.

•Vom 14. bis zum 16. September werden in der Generalversammlung der UNO die Regierungschefs aus aller Welt über die Reform der Vereinten Nationen beschließen und ihre Entscheidungen für die Überwindung der Armut überprüfen. Gleichzeitig sind sie die Hauptverantwortlichen für den kritischen Zustand, in dem sich die Menschheit befindet. Wir unterstützen daher den Aufruf internationaler Netzwerke, am 10. September weltweit für eine demokratische neue Weltordnung, gegen Armut und Krieg auf die Straße zu gehen.

•Wir unterstützen den Aufruf für eine Mobilisierung am 17. November, den internationalen Tag der Studenten, um die öffentliche Bildung zu verteidigen, gegen ihre Privatisierung und Übernahme durch transnationale Unternehmen (contra la transnacionalizacion).

•In Solidarität mit Venezuela ruft die Jugend der Welt zur Teilnahme an den 14. Weltfestspielen der Jugend und der Studenten in Venezuela vom 7. bis zum 15. August auf.

•Kommunikation ist ein grundlegendes Menschenrecht. Wir unterstützen daher den Aufruf zur Mobilisierung im Rahmen des Weltgipfels der Gesellschaft für Kommunikation in Tunis vom 16. bis zum 18. November. Wir unterstützen den Ruf nach einer starken internationalen Konvention über die Kulturelle Vielfalt und wir widersetzen uns der Kommerzialisierung von Information und Kommunikation durch die WTO.

•Wir unterstützen soziale Wirtschaftsformen als einen konkreten Ausdruck einer gerechten, solidarischen, demokratischen und auf Gleichheit basierenden Entwicklung.

•In Verteidigung der öffentlichen Gesundheit und gegen ihre Privatisierung rufen wir alle Völker der Welt zu einem permanenten Kampf auf. Wir rufen auf zu einer Mobilisierung im Rahmen der Generalversammlung zur Verteidigung der Gesundheit der Völker in Cuenca, Peru, im Jahre 2005 und zu einem Weltforum der Gesundheit im Rahmen des Weltsozialforums 2007 in Afrika.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der sozialen Bewegung im Kampf.
Globalisieren wir den Kampf, Globalisieren wir die Hoffnung!

Redaktionelle Fußnoten:
(1) Richtlinienentwurf der EU-Kommission für den Dienstleistungssektor, der derzeit in der Diskussion ist. Besonders umstritten ist die Regelung, die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen des Herkunftslandes des anbietenden Unternehmens gelten zu lassen.
(2) Treffen der Staats- und Regierungschefs aus Nord- und Südamerika, sowie Gegengipfel.
(3) Internationales Netzwerk von Frauenorganisationen. Die Idee wurde Mitte der 1990er nach einem erfolgreichen „Frauenmarsch gegen Armut“ in der kanadischen Provinz Quebec geboren. Heute beteiligen sich an den Kampagnen, die sich gegen Armut und alle Formen von Gewalt gegen Frauen richten, Organisationen in 140 Ländern. www.marchemondiale.org
(4) Diese Forderung richtet sich vor allem gegen die Zerstörung lokaler Märkte durch billige Importe zum Beispiel aus der EU, die ihre Agrarprodukte subventioniert, und gegen die zunehmende Kontrolle von Saatgut-Multis über den Anbau der Bauern.
(5) „Unberührbare“ oder Kastenlose in Südasien. www.dalits.org
(6) Nachfahren einer Kaste von Ausgestoßenen in Japan, die noch heute diskriminiert werden. Betroffen sind etwa drei Millionen Menschen in zirka 6000 Dörfern. http://blhrri.org
(7) Lee Kyong-hae war einer der Anführer der südkoreanischen Bauernorganisation. Am 10. September 2003 nahm er sich im mexikanischen Cancún im Rahmen einer Demonstration gegen die Ministertagung der WTO Selbstmord aus Protest gegen die Zerstörung bäuerlicher Existenzen durch den Abbau von Schutzzöllen und staatlichen Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen der WTO-Verträge das Leben. http://www.attac.de/cancun/bericht-thomas-1109
(8) Französischer Wasser-Multi, der in Lateinamerika einer der wichtigsten Profiteure der Privatisierungspolitik ist. Gemeint ist das 2. Alternative Weltwasserforum. http://www.fame2005.org/rubrique.php3?id_rubrique=22
(9) Israelische Soldaten, die den Einsatz in den besetzten Gebieten verweigern.
(10) Gemeint sind die Miami Five, die terroristische Organisationen von Exilkubanern ausgeforscht und geplante Anschläge aufgedeckt haben und deswegen in den USA mit hohen Haftstrafen bedroht werden.
(Übersetzung aus dem Spanischen, sowie Fußnoten: Wolfgang Pomrehn)

 


PORTO ALEGRE – 31 ENERO 2005

LLAMAMIENTO DE LOS MOVIMIENTOS SOCIALES A LA MOVILIZACIÓN CONTRA LA GUERRA, EL NEOLIBERALISMO, LA EXPLOTACIÓN Y EXCLUSIÓN POR OTRO MUNDO POSIBLE

Somos movimientos sociales reunidos en el marco del V Foro Social Mundial. El gran éxito de partecipacion, plural y masiva, al FSM, nos da la posibilidad y la responsabilidad de hacer más y mejor nuestras campañas y movilizaciones, para extender y fortalecer nuestras luchas.

Hace cuatro años el grito colectivo y global que OTRO MUNDO ES POSIBLE rompió la mentira que la dominación neoliberal es inevitable, asi como de la “normalidad” de la guerra, de la desigualdad social, del racismo, de las castas, del patriarcado, del imperialismo y de la destrucción del medio ambiente. En la medida que los pueblos se apropian de esta verdad, su fuerza se hace incontenible y se va materializando en hechos concretos de resistencia, reivindicación y propuesta.

Por ello lo nuevo de nuestra epoca es el estallido y la extensión de los movimientos sociales en todos los continentes y su capacidad de construir en la diversidad nuevas convergencias y acciones comunes a nivel global.

En ese marco, decenas de millones de hombres y mujeres se movilizaron en todos los rincones del mundo por la paz, contra la guerra y la invasión encabezada por Bush contra Iraq. Las cumbres como el G8 y la OMC, el FMI y el Banco Mundial, donde pocos pretenden decidir por todos y todas, quedaron cuestionadas y deslegitimadas por la acción de los movimientos sociales. Las luchas populares en defensa de la naturaleza, de los derechos de los pueblos y de los bienes comunes, contra su privatización, como las de Bolivia, Uruguay y otros pueblos, demostraron la posibilidad de poner en crisis la dominación neoliberal. Se nos abrieron nuevos espacios de lucha política y social.

El neoliberalismo es incapaz de ofrecer un futuro digno y democrático a la humanidad. Sin embargo, hoy día retoma la iniciativa respondiendo a su crisis de legitimidad con la fuerza, la militarización, la represión, la criminalizacion de la las luchas sociales, el autoritarismo político y la reacción ideológica. Millones de hombres y mujeres estan sufriendo cada dia. Queremos aqui recordar la guerra en el Congo que ya causo cuatro millones de victimas. Por todo eso, otro mundo no solamente es posible, sino necesario y urgente.

Concientes que nuestro camino es aun largo, llamamos a todos los movimientos del mundo a luchar por la paz, los derechos humanos, sociales y democraticos, el derecho de los pueblos de decidir su destino y la cancelacion inmediata de la deuda externa de los paises del Sur, a partir de la AGENDA que compartimos en el marco del V Foro Social Mundial:

AGENDA DE LUCHA

– Llamamos a todas las organizaciones y movimientos sociales participantes en el Foro Social Mundial y a aquellas que no pudieron estar en Porto Alegre, para trabajar juntos una campaña por la INMEDIATA e INCONDICIONAL CANCELACIÓN DE LA DEUDA externa y ilegitima de los países del Sur, comenzando con los países víctimas del tsunami y otros que han sufrido terribles desastres y crisis en los meses recientes.
Apoyamos a los Movimientos Sociales del Sur que se declararen ACREEDORES de las deudas históricas, sociales y ecológicas. Exigimos el reconocimiento internacional de estas deudas para detener su incremento, y la restauración de nuestros ecosistemas y el resarcimiento a los pueblos. Exigimos cesar la ejecucion de proyectos y “acuerdos de integracion” que faciliten el saqueo de recursos naturales en los paises del Sur.
Apoyamos la exigencia de los Movimientos Sociales de campesinos y pescadores de las areas afectadas por el Tsunami a fin de que los recursos para la emergencia y rehabilitacion sean administradas directamente por las comunidades locales y asi evitar nuevas deudas, colonizacion y militarizacion.

– A dos anos de la invasion a Iraq la oposicion global a la guerra es mas grande que nunca. Para el movimiento contra la guerra es tiempo de aumentar las acciones y no hechar marcha atras.
Exigimos el fin de la ocupacion de Iraq. Exigimos que EE.UU. terminen de amenazar a Iran, a Venezuela y a otros paises. Nos comprometemos a establecer mas contactos con las fuerzas anti-ocupacion en Iraq y Oriente Medio. Reforzaremos nuestras campanas contra las transnacionales implicadas en la ocupacion, apoyamos a los militares que rechazan la partecipacion en la guerra y defendemos los activistas perseguidos por estar contra la guerra.
Llamamos a los movimientos a movilizarse el 19 de marzo en un gran dia de accion global para exigir el retiro de las tropas de ocupacion de Iraq. No mas guerras!

– Apoyamos todas las campanas para el desarme y la desmilitarizacion, incluso la campana contra las bases militares de EE.UU. en el mundo, las campanas por el desarme nuclear, por el control del comercio de las armas y por cortar el gasto militar.

– Bajo la excusa del “Libre Comercio” el capitalismo neoliberal avanza en el debilitamiento de los Estados, la desregulación de las economías y en la “legalización” de privilegios para las corporaciones transnacionales a través de los Tratados de Libre Comercio (TLCs). Fracasado el ALCA por la presion popular, ahora se obliga a Centroamérica y otros países a suscribir Tratados de Libre Comercio bilaterales que los pueblos rechazamos. En Europa la directiva Bolkestein de la UE quiere imponer la privatizacion completa de los servicios publicos. En este marco llamamos a todas y todos a movilizarnos durante las Jornadas de Acción Global, del 10 al 17 Abril, en la Cumbre de los Pueblos de las Américas, en Mar del Plata, Argentina, en Noviembre 2005; y frente a la VI Reunión Ministerial de la Organización Mundial del Comercio, en Hong Kong, en Diciembre 2005.

– Apoyamos la Marcha mundial de las mujeres quienes realizan una nueva campana de acciones feministas globales, recorriendo el mundo partiendo de Sao Paulo el 8 de marzo y finalizando el 17 de octubre en Burkina Faso, para reafirmar su compromiso en la lucha contra el neoliberalismo, el patriarcado, la exlcusion y la dominacion. Convocamos a todos los movimientos a construir en ese periodo acciones feministas contra el libre comercio, el trafico sexual, la militarizacion y por la soberania alimentaria.

– Apoyamos los esfuerzos de movimientos sociales y organizaciones que promueven la lucha por la dignidad, la justicia, la igualdad y los derechos humanos, especialmente los de los Dalits, Afro-descendentes, pueblos indigenas, romas, burakumins y los mas oprimidos y reprimidos sectores de la sociedad.

– Llamamos a la movilizacion de masas contra la cumbre del G8 en Escocia del 2 al 8 de julio. Iremos a las calles y parteciparemos en la contra-cumbre en Edinburgo y Gloneagles. Exigimos: que la pobreza pase a la historia, que paren la guerra, cancelen la deuda e impongan un impuesto global a las transacciones financieras para financiar el desarrollo.

– Luchamos por el derecho universal a una alimentacion sana y suficiente. Luchamos por el derecho de los pueblos, las naciones y los campesinos a producir sus alimentos. Nos manifestamos contra los subsidios a la exportacion que destrozan las economias de las comunidades rurales. Evitemos el dumping alimentario.
Rechazamos los alimentos transgenicos porque ademas de poner en riesgo nuestra salud y nuestro ambiente, son el instrumento para el control de los mercados por cinco impresas transnacionales. Rechazamos las patentes sobre cualquiera forma de vida y en especial sobre las semillas ya que con ello pretenden apropriarse de nuestros recursos y el conocimiento asociado a ellos.
Exigimos la Reforma Agraria como una estrategia que permita garantizar el acceso del campesinado a la tierra, y sea la garantia de una alimentacion sana y suficiente, y no se concentre la tierra en manos de las transnacionales y los latifundistas.
Exigimos que se anulen las acciones en contra de los campesinos de todo el mundo, la liberacion inmediata de los campesinos y presos politico que existen en el mundo, la suspencion de la militarizacion de la zonas rurales.
Apoyamos la produccion sustentable basada en la preservacion de los recursos naturales: suelo, agua, bosque, aire, biodiversidad, recursos acuaticos etc. Apoyamos el fomento a la produccion organica y agroecologica.
Llamamos a la movilizacion en el dia mundial de los campesinos el dia 17 de abril; y en el aniversario de la muerte de Lee el 10 de septiembre contra la OMC.

– Apoyamos las campanas y luchas en defensa del agua como bien comun publico, contra su privatizacion y para el reconocimiento del acceso al agua como un derecho humano, como la campana “No a la Suez en America Latina”. Invitamos a participar en el Forum internacional del 18-20 de marzo en Ginebra.

– Compartimos la exigencia de construir una alianza entre movimientos sociales y redes por un “Contracto mundial por el clima: un mundo solar es posible”. La energia es derecho a la vida y un bien comun. La lucha contra la pobreza y el cambio climatico exigen que la energia sustentable este entre las prioridades de las iniciativas y campanas del movimiento social. Apoyamos la marcha internacional sobre el clima en noviembre.

– La “Responsabilidad Social de las Transnacionales” no logro eliminar los abusos y crimenes de las transnacionales. Por ello tiene que ser seriamente desafiada. Los movimientos trabajaran juntos para quitar poder a las transnacionales, parar sus abusos y crimenes. Las comunidades tienen que tener libertad para protegerse a si mismas, a su medio ambiente y a la sociedad del dominio de las transnacionales.

– Apoyamos las campanas contra las transnacionales que violan los derechos humanos, sociales y sindicales, como aquellas contra Nestle y Coca-Cola en Colombia; y, Pepsi y Coca Cola en la India.

– Apoyamos la lucha del pueblo palestino por sus derechos fundamentales y nacionales, incluso el derecho al retorno, basados en el derecho internacional y las resoluciones de la ONU.
Pedimos a la comunidad internacional y a los gobiernos imponer sanciones politicas y economicas a Israel, incluyendo el embargo sobre las armas. Llamamos a los movimientos sociales a movilizarse tambien por las desinversiones y boicots. Estos esfuerzos tienen el objetivo de presionar a Israel a implementar las resoluciones internacionales y respetar el parecer de la Corte internacional de Justicia de parar la construccion y destruir el muro ilegal del apartheid y terminar la ocupacion.
Apoyamos a los activistas israelies por la paz y los refusnik en su lucha contra la ocupacion.

– Condenamos el injusto bloqueo a Cuba y pedimos un juicio justo para los cinco cubanos presos en Estados Unidos. Igualmente, exigimos la retirada imediata de las tropas militares extrangeras en Haiti.

– Reconocemos la diversidad de opcion sexual como una expresion de un mundo alternativo y condenamos su mercantilizacion. Los movimentos se comprometen a compartir la lucha contra las exclusiones por identidad, genero y homofobia. Juntaremos nuestras voces en contra todas la formas de mercantilizacion del cuerpo, de la mujeres y de las personas GLBT;

– Apoyamos el proceso de construccion de una red global de movimientos sociales comprometidos con la defensa de los migrantes, refugiados y desplazados. El neoliberalismo y las politicas de la "guerra contra el terror” produjeron el crecimiento de la criminalizacion de los migrantes, de la militarizacion de las fronteras, del clandestinaje y de la disponibilidad de fuerza de trabajo barata. Apoyamos la campana por la ratificacion de la Convencion de las Naciones Unidas por los derechos de los migrantes, que ningun gobierno del Norte quiere aceptar. Apoyamos la campana por establecer un organismo independiente que sancione a los gobiernos que no respetan la Convencion de Ginebra para los refugiados y los derechos de los y las migrantes.

– Apoyamos las campanas y luchas por los derechos de los ninos y las ninas, contra la explotacion laboral y sexual, contra el trafico de ninos y el turismo sexual.

– Apoyamos el llamamiento de los excluidos, de los sin-voz, para desarrollar una campana de solidaridad activa e impulsar una marcha mundial en la que los y las oprimidos/as y excluidos/as del planeta levantan su voz para conquistar el derecho a una vida digna.

– Desde el 14 hasta el 16 de septiembre, en la Asamblea general de la ONU, los jefes de gobierno de todo el mundo tomaran decisiones sobre la reforma de las Naciones Unidas y revisaran sus compromisos para eradicar la pobreza. Son ellos los principales responsables de la actual situacion critica de la humanidad. Apoyamos el llamado de redes internacionales que invitan a movilizarse globalmente el 10 de septiembre por un nuevo orden mundial democratico y contra la pobreza y la guerra.

– Apoyamos el llamado por una movilizacion el dia 17 de noviembre, en el dia internacional de los estudiantes, en defensa de la educacion publica, contra la privatizacion y la transnacionalizacion de la educacion.

– En solidaridad con Venezuela la juventud del mundo esta llamada de partecipar en el 14. festival mundial de la juventud y de los estudiantes en Venezuela entre los dias 7 a 15 de agosto.

– La comunicacion es un derecho humano fundamental. Apoyamos el llamado para las movilizaciones en el marco de la Cumbre Mundial de la Sociedad de da Cominicacion, en Tunis el 16-18 de noviembre. Apoyamos el llamado a una fuerto convencion internacional sobre la Diversidad Cultural y nos oponemos a la mecantilizacion de la informacion y de la comunicacion por la OMC.

– Apoyamos la economia social como expression concreta de una alternativa de desarrollo justo, solidario, democratico y equitativo.

– En defensa de la salud publica y contra su privatizacion, llamamos a todos los pueblos del mundo a una lucha permanente. Llamamos a la movilizacion en el marco de la Asamblea General en Defensa de la Salud de los Pueblos, en Cuenca, Peru en el año 2005 y al Foro Mundial de la Salud en el marco del Foro Social Mundial en Africa en 2007.

Esta es una pequena muestra de los movimientos sociales en lucha

GLOBALICEMOS LA LUCHA, GLOBALICEMOS LA ESPERANZA!

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