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Updated: 18.12.2012 15:51
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Krefelder Bündnis
für Menschenwürde und Toleranz,
gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus

Pressemitteilung am Sonntag, 7. 10. 2007

Beispiellose Aktion in Krefeld anlässlich der „Mahnwache“ der NPD: Gegendemonstranten festgenommen

74 Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Samstag, 6.10.2007 um 13.30 Uhr, spontan kurz vor Beginn der Nazi-Mahnwache „Todesstrafe für Kinderschänder“ am Kundgebungsplatz Blumenthalstrasse ein. Sie brachten Transparente und Fahnen von voraus gegangenen Demonstrationen mit. Der erste Bevollmächtigte der IG-Metall Krefeld verteilte rote T-Shirts mit dem Aufdruck „Schöner leben ohne Nazis" an die Demonstrierenden.

Der Platz der geplanten Nazi-Aktion wurde besetzt. Angesichts der Zahl sprach die Polizei einen Platzverweis aus und holten sich eine Sondereinheit aus Dortmund zur Verstärkung. Den Nazis sollte mit polizeilichen Mitteln der Platz frei gemacht werden! Die Gegendemonstranten bildeten eine Menschenkette und versuchten die Polizei davon zu überzeugen, die Gegendemonstration zu akzeptieren und die Aktion der NPD zu unterbinden.

Die Polizei ließ aber die Demonstranten, darunter viele aus dem breiten Bürgerbündnis für Toleranz und Menschnwürde, festnehmen. Brutal wurde der erste Mitstreiter in der Menschenkette, ein 55jähriger Bürger, zu Boden geworfen. Die Vorgehensweise war so rabiat, dass gleich zwei hinter ihm stehende Frauen ebenfalls zu Fall gebracht wurden. Auf den am Boden Liegenden stürzten sich vier Beamte der Sondereinheit. Selbst als der Überwältigte Schmerzensschreie ausstieß und laut vernehmbar rief: „Ich gebe auf!", knieten noch zwei Beamte auf seinem Rücken und schnürten ihm so die Atemluft ab. Anschließend wurde er gefesselt und einzeln auf das Polizeirevier verbracht.

Danach wurden alle weiteren 40 Krefelderinnen und Krefelder, darunter zwei Ratsfrauen der Grünen, mehrere Gewerkschafter und einer der Koordinatoren der Anti-NPD Demonstrationen in die Polizeiwache Süd, Hansastrasse, gebracht. Dort nahm man ihre Personalien auf und setzte sie fest. Die Polizei griff willkürlich einen jüngeren Antifaschisten heraus, um ihm die Rädelsführerschaft zuzuschieben. Offenbar sollte der breite Bürgerprotest in ein falsches Licht gerückt werden. Die Festgenommenen verließen die Polizeiwache erst, nachdem ihre beiden Mitstreiter freigelassen wurden. Dies geschah gegen 18. 00 Uhr nach ca drei Stunden.

Es wird nun im Bündnis über rechtliche Schritte nachgedacht.


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