Offene Mail von Hans-Günther Osterkamp
an Hans-Wilhelm Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Agentur für Arbeit in Wilhelmshaven
An die
Bundesagentur für Arbeit
z.H. Herrn
Hans-Wilhelm Müller
Schillerstr. 39-43
26382 Wilhelmshaven
Sehr geehrter Herr Müller,
in Ihrer Eigenschaft als derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung
der Agentur für Arbeit in Wilhelmshaven haben Sie laut Bericht der
"Wilhelmshavener Zeitung" vom 18.12.04 (Rubrum "Teufelskreis
Langzeitarbeitslosigkeit auflösen") am Freitag dem 17. Dezember
2004 im
Ratssaal des Wilhelmshavener Rathauses die Verträge für ein
Jobcenter zur Betreuung von ALG-II-Empfängern mitunterzeichnet.
Einige von Ihnen gemachte Aussagen wurden insoweit wörtlich
abgedruckt, z.B.: " ... die erwerbslosen, erwerbsfähigen
Hilfeempfänger, die vom 1. Januar an unser Klientel sind, sind eigentlich
die Ehrengäste des heutigen Tages ... es ist zu wünschen, dass
sie sich fördern und fordern lassen ... "
Vorausgesetzt, dass die Aussagen insoweit zutreffend sind,
möchte ich Ihnen,
Herr Müller, dazu folgendes öffentlich mitteilen:
- Ehrengäste lädt man ein und behandelt sie auch entsprechend.
- Ehrengästen schickt man keine 16seitigen ALG-II-Anträge.
- Ehrengästen rechnet man nichts vor und vertreibt sie nicht aus
angeblich zu großen Wohnungen.
- Ehrengäste schickt man z.B. nicht in Grünanlagen, um sie
dort zwecks öffentlicher Vorführung Müll oder anderes
sammeln zu lassen.
- Ehrengäste zwingt man nicht, entwürdigende 1,-€-Stundenlöhne
akzeptieren zu müssen.
- Ehrengäste plündert man nicht aus, indem man ihnen zuvor
die Arbeitslosenhilfe auf Sozialhilfeniveau unter Zuhilfenahme einer
Wahllüge sowie Meineides des Bundeskanzlers Gerhard Schröder
kürzt und man betrügt sie nicht um deren Altersvorsorge, Lebensversicherung
oder sonstige
Ersparnisse.
- Bis heute steht insoweit immer noch die Beantwortung meines offenen
Briefes an Herrn Bundesminister Wolfgang Clement aus .
- Ehrengäste unterwirft man nicht einem weitestgehend verfassungswidrigen
Zwangsinstrument wie dem Gesetz Hartz IV.
- Ehrengästen, Herr Müller, räumt man die gleichen Rechte
ein, die auch Sie, PolitikerInnen und Millionen andere Menschen, die
in diesem Land nicht arbeitslos sind, besitzen und einfordern können.
- Ehrengästen unterbreitet man einwandfreie Vollzeit-Arbeitsverhältnisse,
von denen sie menschlich leben können.
- Als Ihr Ehrengast möchte ich Ihre und Herrn Wolfgang Clement`s
umgehende schriftliche Beantwortung fördern, indem ich diese hiermit
fordere.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Günter Osterkamp
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