Home > Branchen > Sonstige > Maschinen-/Anlagebau > Kone_Ostermann
Updated: 18.12.2012 16:00
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Kone - Bericht vom Aktionstag am 8.April 2005:

Sieben Kolleginnen und Kollegen von der Demag (darunter auch zwei "Peags" und eine gekündigte Kollegin) haben am Freitag, dem 8. an der großen Solidaritätskundgebung gegen die Schließung des Rolltreppenwerkes von Kone in Hattingen teilgenommen.

Diese Kundgebung war beeindruckend und hat Mut gemacht. Das Transparent "Demag - Familien lassen sich nicht verhartzen" war nicht zu übersehen. Wir haben ca. 100 Solidaritätsunterschriften übergeben, darunter 60 allein aus Halle 17. Es sollte eine besonderes Zeichen der Solidarität sein, dass aus einem zentraler Werksbereich in Wetter alle erreichbaren Kolleginnen und Kollegen den Solidaritätsaufruf unterschreiben - dies ist uns gelungen. In einer Solidaritätsadresse auf der Kundgebung haben wir darauf hingewiesen, dass es vor allem unser Anliegen ist, dass "die Betriebe nicht einer nach dem anderen einzeln gefrühstückt" werden dürfen, sondern zusammenwachsen müssen. Aus den unterschiedlichen einzelnen Abwehraktionen gegen Betriebsschließungen und Sozialabbau muss in Zukunft ein immer größerer Strom des gemeinsamen Handelns aller Betroffenen und Belegschaften zusammenfließen. Nur so haben wir alle eine Chance.

Was war beeindruckend in Hattingen ?

Zunächst einmal die machtvolle Aktion von deutlich über 2000 Menschen, im Kern die ca 400 Kolleginnen und Kollegen von Kone, dann die Familien, sehr viele Schüler und etliche Delegationen anderer Betriebe, zu nennen beispielsweise Opel Bochum oder Voigt aus Witten aber auch die Gewerkschaft ver.di, EN, war sichtbar vertreten.

Das Werksgelände, der Werkzaun, war mit mannshohen, nicht zu übersehenden Transparenten behängt. Auch dies eine Protestform, die in vielen anderen Betrieben sich eine Belegschaft nicht herausnehmen dürfte. Schon dies zeigt:
Hier gibt es eine Entschlossenheit, um die Arbeitsplätze zu kämpfen.

Die Kundgebungsbeiträge, es sprachen:

  • Otto König, 1. Bevollmächtigter Gevelsberg/Hattingen, für die IG-Metall
  • Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender, mit einem Grußwort von Opel Bochum
  • Dagmar Goch, Bürgermeisterin der Stadt Hattingen
  • Willi Wannemüller, Betriebsratsvorsitzender Kone
  • Harald Schartau, Arbeitsminister in NRW
  • Detlef Wetzel, Bezirksleiter NRW der IG-Metall
  • Zwei betroffene Frauen als Sprecherinnen des Solidaritätskreises Kone
  • Uwe Sdun, Elektriker, als betroffener Kone - Arbeiter
  • Karl - Ludwig Ostermann, Vertrauensmann, mit einem Grußwort als Demag-Arbeiter

drückten die Solidarität mit den Kampf bei Kone aus und beschrieben auf der Kundgebung eindeutig den Ernst der Lage. Allerdings war deutlich zu erkennen, wie Harald Schartau und Detlef Wetzel ihren Schwerpunkt auf den Appel an das Management und deren soziale Verantwortung legten, während Rainer Einenkel, Otto König und Uwe Sdun das Handeln und die Aktion der
Betroffenen in den Mittelpunkt Ihrer Beiträge rückten.

Insbesondere Uwe Sdun beeindruckte, wie er seinen persönlichen Werdegang im Unternehmen schilderte, wie er auch den Mut hatte, persönliche Dinge zu beschreiben, wie er dank seiner Arbeit diese persönlichen Dinge materiell bewältigen konnte und er nun damit bedroht ist, erneut in ein soziales Loch zu fallen.

Uwe Sdun sprach Minister Schartau direkt an: "Ich möchte, dass Sie keine Stammtischparolen von sich geben, ich will wissen, was Sie mit der Bundesregierung unternehmen zu wollen, um die ganze Scheiße zu stoppen."

Uwe Sdun bekam keine Antwort.

Vor allem aber beeindruckt in Hattingen der "Solikreis". Kolleginnen und Kollegen aus dem Werk, Ehefrauen, Beschäftigte anderer Betriebe haben sich zusammengeschlossen, um den innerbetrieblichen Kampf von außen mitzutragen und zu unterstützen. Die Ortsverwaltung der IG-Metall unterstützt den Solikreis und arbeitet praktisch mit.

Der Solikreis hat durchgesetzt, dass auf einem Parkplatz vor dem Werksstor (Werksgelände !) ein Aktionszelt aufgebaut wurde, dass allen hattinger Bürgern als Anlaufstelle und Diskussionsort zur Verfügung steht, das täglich geöffnet ist, in dem Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt werden sollen, aber auch Beratungsgespräche mit Familien oder kleine Diskussionen mit der Bürgerschaft stattfinden können. Hier soll auch ein Erfahrungsaustausch zwischen betroffenen Belegschaften anlaufen.

Vieles, dass die Kolleginnen und Kollegen von Kone auf die Beine gestellt haben, ist in seinem konsequenten Herangehen richtungsweisend. Es verbindet der gemeinsame Wunsch, dass sie im Kampf um die Erhaltung Ihrer Arbeitsplätze erfolgreich sind.

Karl - Ludwig Ostermann Demag Wetter


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang