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Updated: 18.12.2012 15:51
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»Teile und Herrsche« bei General Motors

Europäisches Arbeitnehmerforum kritisiert Versuche, Belegschaften gegeneinander auszuspielen

Artikel von Daniel Behruzi, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 20.03.2012

General Motors (GM) setzt bei seiner europäischen Tochter Opel/Vauxhall auf die Strategie, die Beschäftigten gegeneinander auszuspielen. Das kritisierte das Europäische Arbeitnehmerforum (EEF) am Montag in einer Stellungnahme. Darin hieß es, der Konzern verweigere konstruktive Gespräche mit den Beschäftigtenvertretern über die Zukunft der Standorte. Zuvor hatte GM-Finanzchef Dan Ammann gegenüber Analysten die Möglichkeit von Werksschließungen in Europa angedeutet.

Das EEF sieht das Image von Opel/Vauxhall durch die seit Wochen anhaltenden Spekulationen über die Zukunft einzelner Standorte in Gefahr. Diese führten zudem in allen Belegschaften sowie bei potentiellen Kunden zur Verunsicherung, so die Beschäftigtenvertreter aus Spanien, Großbritannien, Polen, Österreich, Ungarn, Frankreich und Deutschland in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Insbesondere das Bochumer Werk war zuletzt immer wieder als Schließungskandidat gehandelt worden. Statt »auf Basis offener und rechtzeitiger Informationen in konstruktiven Verhandlungen Lösungen zu finden«, setze die GM-Spitze auf das Prinzip »Teile und Herrsche«, so das EEF.

Das Unternehmen kämpfe mit der schwierigen Marktsituation in Europa, da es immer noch nicht die Möglichkeit habe, Absatzrückgänge auf dem Kontinent durch Exporte in andere Regionen auszugleichen, kritisierten die Beschäftigtenvertreter. Vor diesem Hintergrund sei die Verweigerung von Gesprächen - die auf Grundlage der bestehenden Verträge stattfinden müßten - »nicht verantwortbar«. Am Freitag hatte das Handelsblatt von einem Abendessen mit Analysten berichtet, bei dem der GM-Finanzchef auf Werksschließungen in Europa vorbereitete. Die europäische Autoindustrie erkenne letztlich an, daß schlecht ausgelastete Werke geschlossen werden müßten, hatte der Manager mehreren Anwesenden zufolge erklärt. Unter anderem wegen der anstehenden Präsidentenwahlen in Frankreich werde es aber nicht unmittelbar zu Stillegungen kommen.


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