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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Dreimal in zwei Jahren: Das war zuviel - große Mehrheit der Fordarbeiter lehnt neue Konzessionen ab Das Ergebnis der Urabstimmung der Fordarbeiter über einen neuen Verzichtstarifvertrag Ende Oktober war so eindeutig, dass der Gewerkschaftsvorstand bereits lange vor der Auszählung aller Stimmen seine Niederlage eingestand. Abgelehnt wurde vor allem die Bestimmung drastisch reduzierter Einstiegslöhne für Neueingestellte: Die sollten nur noch rund 50% des bisherigen Einstiegslohns bekommen. Und die Gewerkschaft sollte und wollte bis 2015 auf Streiks wegen Lohnauseinandersetzungen verzichten. Einen guten Überblick über die gesamte Lage, unter der diese Abstimmung stattfand, bietet der für Nichtgewerkschaftsmitglieder verfasste Beitrag "UAW Members Vote Down Ford" von David Macaray am 2. November 2009 in Counterpunch, worin er auch darauf verweist, dass die Belegschaft bereits in diesem und im letzten Jahr - zunehmend knapper - entschieden hatte, Verzichtsverträge anzunehmen: "Wir werden weiter daran arbeiten, dass Ford wettbewerbsfähig bleibt" Das ist die Kernaussage der offiziellen Verlautbarung des UAW-Vorstandes zum Ergebnis der Urabstimmung der 41.000 Ford-Mitglieder über den vorgeschlagenen neuen Betriebstarif: zwischen 70 und 75% lehnten ihn ab. Die Pressemeldung der UAW vom 2. November 2009 "UAW announces results of voting at Ford; workers vote down contract modifications" Eine regelrechte Hetzjagd in den Medien Das Echo auf das Abstimmungsergebnis in den Medien war heftig: Uneinsichtige Arbeiter würden sich selbst den Ast absägen war noch die gemäßigte Form, das auszudrücken. Das nimmt die Form einer regelrechten Medienkampagne an. Der Beitrag "UAW workers stiff arm Ford" von David Welch, am 30. Oktober 2009 in der "Business Week" erschienen, ist dafür ein Beispiel - und wird ergänzt durch eine lange Reihe von Leserkommentaren, die oft genau die Reaktion zeigen, die vom Autor gewünscht wurde Eine Stimme gegen die Medienkampagne Die Haltung der Fordbelegschaft verteidigt wird im wesentlichen nur von der Gewerkschaftslinken der USA. In dem Beitrag "Ford Workers Should Be Applauded, Not Ridiculed" von Norm Kujawa, am 2. November 2009 in den Labornotes erschienen, wird nicht nur bereits in der Überschrift deutlich, dass die Medienkampagne darauf zielt, die Arbeiter lächerlich zu machen, es werden auch die Fakten und Bedingungen, unter denen diese Abstimmung stattfand unterstrichen: Dass beispielsweise an eben diesem 2. November Ford verlautbarte, im dritten Quartal eine runde Milliarde Dollar Gewinn erreicht zu haben... Keine solch große Überraschung... ...war das Abstimmungsergebnis, wenn man den Bericht "Delegates to UAW-Ford Council Oppose More Concessions" von Ron Lare am 29. August 2009 in den Labornotes liest: Dort wird von der Gewerkschaftskonferenz berichtet, auf der die Verhandlungen über die Vertragsänderungen diskutiert werden sollten. Die meisten Teilnehmer - in der Regel die Funktionäre der jeweiligen Gewerkschaftseinheiten bei Ford - sprachen dort in dem Sinne, dass die Belegschaft erneute Konzessionen wohl ablehnen würde
Zusammengestellt von hrw am 05.11.2009 |