liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Montag, 15. November
2004:
I. Diskussion: (Lohn)Arbeit / sozialpolitische
Aktionen und Proteste
a) Agenturschluss
- „An die Beschäftigten der Agenturen für Arbeit,
Arbeitsgemeinschaften/Job-Centern und der Sozialämter, für
die die Erwerbslosen nicht nur ein Kostenfaktor sind…“
Flugblatt
zur Aktion Agenturschluss ,
nicht nur für den 17. November… Aus dem Text: „…Unser
Protest richtet sich gegen diejenigen, die glauben, irgend einen Job
zu verrichten – obwohl von Fördern kaum noch die Rede ist
und Arbeitsplätze auch nicht in Sicht und sogar Erwerbslose, verfassungswidrig,
anregen aus der Gewerkschaft auszutreten.
Unser Protest richtet sich NICHT gegen diejenigen Beschäftigten
der Agenturen und der Ämter, die sich ebenfalls dagegen wehren,
dass Menschen derart entwürdigend behandelt werden sollen - wir
hoffen und bauen auf die gegenseitige Solidarität!...“
Bitte verbreiten! Regionale Gruppen, die den Text verändern/anpassen
wollen oder eine höhere Qualität wünschen, können
bei mir die Datei anfordern
- dezentral: Agenturschluss-Treffen Ruhrgebiet am Montag,
den 22.11. um 19.30 Uhr im Druckluft Oberhausen
Am letzten Dienstag fand das 1. Agenturschluss Treffen Ruhrgebiet statt.
Zahlreiche Gruppen/ Personen war dort vertreten und haben ihr Interesse
bekundet an den geplanten Aktionen teilzunehmen. Weiterhin besteht großes
Interesse sich für eine zukünftige
Zusammenarbeit zu vernetzen. Für das kommende Treffen brauchen
wir eine Einschätzung in welchen bzw. in wievielen Städten
"Agenturschluss" stattfinden wird, oder ob es nicht
vielleicht besser ist sich neu aufzuteilen bzw. zusammenzuschließen.
b) Montagsdemos
das Protokoll
des 3. bundesweiten Treffens
der Sozialbündnisse, Organisatoren der Montagsdemonstrationen, Organisationen
der sozialen Bewegung sowie von Vertretern der Gewerkschaften am 7. November
in Magdeburg
c) Aktionen
bei der AWO
Aktion gegen 1-Euro-Jobs bei der AWO in HH
Am frühen Nachmittag des 8. November hat eine Aktion
von 30 AktivistInnen in der Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt
(AWO) in der Rothenbaumchaussee in Hamburg stattgefunden. Die Aktion von
der attac AG Sozialer Ungehorsam und dem Flüchtlingsrat richtet sich
gegen die geplante Einführung von 1-Euro-Jobs durch die AWO und durch
andere Wohlfahrtsverbände. 2 Bilder zu diesem Kurzbericht auf unserer
Sonderseite zu den AWO-Aktionen
d) sozialpolitische
Aktionen und Proteste 2004
1-Euro-Jobber organisieren Widerstand. Einladung
zur ersten Versammlung der von »Arbeitszwang« Betroffenen
“Von 1-Euro-Jobs Betroffene organisieren den Widerstand gegen den
»Arbeitszwang«. Zu einem ersten Treffen wird am 22. November
eingeladen. Gedacht sei zunächst nur an eine »Zusammenkunft
von Leuten, die was auf den Weg bringen wollen«, sagte Angelika
Wernick von der Berliner Kampagne gegen Hartz IV gestern dem ND. Einlader
sind neben der Kampagne die Initiative Berliner Sozialforum und das Berliner
Arbeitslosenzentrum in den Evangelischen Kirchenkreisen Mitte und Wedding
e.V. (BALZ)….“ Artikel
von Karin Nölte in ND vom 11.11.04
II. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik
/ Erwerbslosigkeit
als Alltag
Selbstmord vor Arbeitsagentur - Auto vor Haupteingang
explodiert
„Offenbar wegen finanzieller Sorgen hat sich am Dienstagabend
ein Arbeitsloser vor der Agentur für Arbeit in Bietigheim-Bissingen
umgebracht. Nach Polizeiangaben vom Mittwoch fuhr der Mann mit seinem
Auto und einer geöffneten Gasflasche auf dem Beifahrersitz gezielt
gegen den Haupteingang des Gebäudes. Dabei kam es zu einer Explosion.
Der Mann verbrannte in seinem Fahrzeug bis zur Unkenntlichkeit. Weitere
Menschen wurden nicht gefährdet….“ ddp-bwb-Meldung
vom 10. November 2004
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik
/ Hartz
IV
- Musterschreiben für den Widerspruch gegen den ALG-II-Bescheid
als
pdf-Datei
und im
rtf-Format zum Bearbeiten
Aus dem Text: „… Der in den §§ 2 Abs. 1 und 15
i.V.m. § 31 Abs. 1Nr. 1 lit. a) SGB II verpflichtende Zwang
zum Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung kommt einem Kontrahierungszwang
gleich und verstößt damit gegen die durch Art. 2 GG geschützte
Vertragsfreiheit. (…) Nach § 2 Abs. 1 und § 16 Abs.
3 i.V.m. § 31 Abs. 1 Nr. 1 lit. c) und d) SGB II bin ich verpflichtet
und gezwungen eine Arbeitsgelegenheit aufzunehmen, auszuführen
und fortzuführen, bei der ich keinen Anspruch auf an arbeitsrechtlichen,
betriebsverfassungsrechtlichen oder tarifrechtlichen Gesichtspunkten
orientierte Arbeitsbedingungen habe, insbesondere keine entsprechende
Entlohnung erhalte. Dieses ist ein nicht hinzunehmender Zwang in eine
Arbeit. Diese Maßnahme widerspricht internationalen und in Deutschland
ratifizierten Rechten und auch Art. 12 Abs. 2 und 3 GG….“
- Arbeitsagenturen versenden fehlerhafte Leistungsbescheide:
Wassergeld gehört zu den Unterkunftskosten. Pressemitteilung
von Tachelec e.V. vom 11.11.2004
Siehe auch den Aufruf von BAG-SHI: „In zahlreichen Arbeitsagenturen
tauchen Richtlinien auf, wonach Wasserkosten in der Regelleistung von
345,-/331,- Euro (West/Ost) enthalten und aus dieser zu bezahlen seien.
Das ist falsch! Bitte meldet uns diese Vorfälle unter Angabe der
zuständigen Behörde, am besten mit den Berechnungsgrößen
per mail an info@bag-shi.de, per Fax an 069-27 22 08 97 (bei Originalbelegen
bitte die pers. Angaben schwärzen).“
- Mietervertreibung durch Hartz IV: Es geht los!
„Beim Mieterverein ist das erste Mitglied aufgetaucht, das
von der Bundesagentur für Arbeit zum Umzug aufgefordert worden
ist, weil die Miete zu hoch sei - um 13,65 €!..“ Pressemitteilung
des Mietervereins Bochum vom 11.11.04
- Antragszwang bei Alg II. Sozialhilfestopp wegen
Nichtabgabe von Alg II-Anträgen. Artikel
von Herbert Masslau vom 9. November 2004
Aus dem Text: „… „Der Landkreis Wolfenbüttel
hat in 150 Fällen die Zahlungen der Hilfeleistung zum 1. November
vorerst eingestellt. (…) Die Vorgehensweise ist allerdings rechtswidrig,
und wer davon betroffen ist, sollte nicht nur sofort einen Antrag auf
Einstweilige Anordnung [2] zwecks Weiterzahlung der Sozialhilfe stellen,
sondern auch Strafanzeige wegen Nötigung gegen die betreffenden
Mitarbeiter des Sozialamtes und den Chef der Verwaltung (Oberbürgermeister)…“
- Die Bürgerinitiative
"die 58er"
ruft Betroffene auf, sich zur Zusammenarbeit gegen den Vertrauens- und
Rechtsbruch bei der "58er Regelung" zu melden
- Erfahrungsbericht
von einer 1-Euro-Jobberin in Hamburg
IV. Branchen: Auto / DaimlerChrysler Argentinien
/ Die
verschwundenen Betriebsräte bei Mercedes Argentinien
Cómo
la Mercedes Benz colaboró con la dictadura argentina
Unser ganzer Stolz: Nach monatelanger Vorarbeit –
v.a. durch unsere Praktikantin Lisa Carstensen – präsentieren
wir heute das vierseitige spanischsprachige Special im neuen Design und
mit vielen neuen Dokumenten. Wir verzichten darauf, alle diese Dokumente
einzeln aufzuführen, bitten aber, diese Adresse an ggf. vorhandene
internationale Kontakte zu verbreiten
V. Branchen: Auto / Opel
Bochum
Arbeitsniederlegung 14. – 20.10: erste Abstrafungen?
- der fristlos gekündigte Kollege vom Werk I hat mittlerweile
das Werk verlassen müssen, da die Personalabteilung die Kündigung
nicht umwandeln wollte
- „Adam Opel AG versucht unbequemes Betriebsrats-Mitglied loszuwerden.“
Pressemitteilung
des Rechtsanwalts Michael Dornieden vom 10.11.04
zur Kündigungsansinnen von Betriebsrat Turhan Ersin. Aus dem Text:
„… Der Versuch der Adam Opel AG, zwei Belegschaftsangehörige
herauszugreifen und stellvertretend und exemplarisch abzustrafen und
damit die mutige Bochumer Opel-Belegschaft (…) einzuschüchtern,
darf und wird keinen Erfolg haben…“ Siehe auch:
- Erklärung
von Turhan Ersin, Betriebsrat Powertrain, vom 12.11.04
Aus dem Text: „… In den zwei Vorfällen, die von
der Adam Opel AG völlig aus dem Zusammenhang gerissen wurden und
auch noch nach außen falsch dargestellt werden, habe ich nichts
anderes getan, als die Belegschaft in ihrem Kampf um den erhalt ihrer
Arbeitsplätze zu unterstützen. (…) man mit diesem Konflikt
versucht ein Exempel zu statuieren, um die Bochumer Belegschaft dadurch
noch weiter einzuschüchtern und um ihrem Empfinden nach einen unbequemen
Betriebsrat loszuwerden. (…) Ich brauche Eure Unterstützung“
- Am 5.11. hat Jürgen Rosenthal, der in vielen Medien-Berichten
zum Opelstreik als „Sprecher“ fungierte, drei Abmahnungen
auf einmal erhalten. Lt. Rote-Fahne-News der MLPD vom 13.11.04 sei eine
hiervon zurückgenommen, dies konnte der Rechtsanwalt dem LabourNet
gegenüber noch nicht bestätigen. Zum Inhalt der Abmahnungen
siehe „Erneute politische Maßregelung bei Opel in Bochum“
– Meldung
bei Rote-Fahne-News vom 05.11.04
- Wir erinnern an die Adresse für Protestschreiben an die Personalabteilung
Opel Bochum sein: Fax: 0234-989-3329
VI. Branchen: Dienstleistungen / Gesundheitswesen
a) Vivantes
Wettbewerb statt Gesundheit. Lohnverzicht bei Vivantes
durchgesetzt
Artikel
von Rolf Meier, erschienen in „Berlin von unten“ Nr. 8
vom Herbst 2004
b) betrieblicher
Kampf gegen Privatisierung
„Eine solidarische Gesellschaft ist besser
als eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung“
Die ver.di-betriebsgruppe Klinikum hat eine Broschüre
"Nein zur Klinikum-GmbH" aktuell herausgebracht.
Sie dient der Information der Beschäftigten und der Öffentlichkeit
als Teil unserer Kampagne gegen die Umwandlung des Eigenbetriebs Klinikum
Stuttgart (Zusammenschluss der 4 städtischen Krankenhäuser)
in eine GmbH. Die Umwandlung steht im Dezember 2004 auf der Tagesordnung
des Gemeinderats.
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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