Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 28. Januar 2004:
a) Skandalöse Kündigung
von Peter Stollenwerk
- "Mein Name ist Peter Stollenwerk, ich bin Betriebsratsmitglied bei
der Fa. Niederlassung Schlafhorst des Saurer Konzern in Mönchengladbach.
Ich habe mich gegen die Forderungen des Arbeitgebers, Fusionierung, BPR (
Business Reengineering Projekt), Austritt aus dem Arbeitgeberverband, 40 Stunden
Woche personelle Anpassungen, 500 Stunden flexible Arbeitszeit und Lohnverzicht
gestellt und eine andere Auffassung vertreten. Das ganze wurde vom Arbeitgeber
als das Projekt Futura dargestellt. (
) Nachdem den in den Medien über
dieses Projekt unwahr berichtet wurde und ich mit Leserbriefen meine Meinung
vertreten habe, wurde ich am 6.01.2004 vom Arbeitgeber außerordentlich
gekündigt. Diese Kündigung ist ohne Anhörung der Integrationsstelle
ausgesprochen worden
." Siehe die Darstellung
des Betroffenen vom 15.01.2004 mit Soli- und Protestadressen
- weitere Infos auf der Homepage
von Peter Stollenwerk
b) Kettenkündigungen
von BR-Mitgliedern bei Danfoss
Die letzte Aktualisierung zu diesem Fall war eine Erfolgsmeldung vom 17.1.03:
Das Bundesarbeitsgericht hat, aufgrund der Nichtzulassungsbeschwerde im Falle
Peter Jacobsen, die Revision gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichtes Schleswig-
Holstein zugelassen!
Nun steht der Termin für die Kündigungsschutzklage von Peter
Jacobsen, Revision gegen das Urteil des LAG Schleswig- Holstein fest: am 22.04.2004
um 9:30 Uhr Termin vor dem 2ten Senat des Bundesarbeitsgerichtes in Erfurt.
Zur Erinnerung: Es geht um Meinungsfreiheit (Artikel 5 GG) und Koalitionsfreiheit
(Artikel 9 GG).
Zu den Hintergründen siehe unsere
Doku. Leider sind hier die Links zu Beiträgen der IG Metall nicht mehr
aktuell - wir bemühen uns schnellstmöglich um Ersatz sowie weitere
Aktualisierung dieses Falles um einige Dokumente!
II. Diskussion: Wirtschaftspolitik und Gewerkschaften / WTO, Seattle &
ff. / 4. Weltsozialforum
Bombay 2004
Aufruf der sozialen Bewegungen und Massenorganisationen, Mumbai, Indien
"Wir, die in Mumbai, Indien, versammelten sozialen Bewegungen teilen den
Kampf der Völker in Indien und aller Asiaten. Wir sprechen erneut unsere
Opposition gegen das neoliberale System aus, das wirtschaftliche, soziale und
Umweltkrisen produziert und Krieg hervorbringt. Unsere Mobilisierung gegen Krieg
und tiefe soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten hat dazu gedient, das
wahre Gesicht des Neoliberalismus zu entlarven
." Aufruf
vom Januar 2004
a) Aktionskonferenz
am 17./18. Januar 2004 in Frankfurt am Main: Frankfurter Appell gegen Sozial-
und Lohnabbau
Frankfurter
Appell, der auf der Aktionskonferenz am 17./18.01.2004 in Frankfurt erarbeitet
und auf dem Abschlussplenum vorgestellt wurde (pdf-Datei). Er ist gedacht als
Arbeitsgrundlage für möglichst viele regionale Bündnisse und
zugleich zur Unterschriftensammlung. Bitte Unterschriften senden an: Bernd Riexinger
c/o ver.di Bezirk Stuttgart, Willi-Bleicher-Str. 20, 70174 Stuttgart oder Bernd.Riexinger@verdi.de,
Tel. 0711/1664-200, Fax -209
b) Übersicht
über regionale Anti-Hartz-&-Co-Bündnisse
- Chemnitz: Chemnitzer Manifest. "Wohin treibt die
Regierung Schröder - in Zusammenarbeit mit den Unternehmerparteien und
unter der Fuchtel der EU-Kommission - die Bundesrepublik? Die verheerenden
Auswirkungen der Agenda und gesamten Regierungspolitik treffen alle ArbeitnehmerInnen
und ihre Familien und besonders brutal im Osten Deutschlands
."
Das Manifest als pdf-Datei
- Berlin: "Aufstehen gegen die Sozialräuber!"
Regelmäßige Montagsdemo, (immer am 1. Montag eines Monats) am Alex
ab 18.00. Es gibt ein offenes Mikrofon, wo jede/r seine Meinung zu der aktuellen
Politik sagen darf. Nur Faschisten sind ausgeschlossen. Keine in dem Bündnis
vertretenden Personen oder Parteien dürfen angegriffen oder beleidigt
werden.
- Erlangen: Einladung zur Gründung eines "Erlanger
Sozialforum" am 3.2.2004 um 19.00 Uhr im IG-Metall-Saal, Friedrichstraße
7. Siehe den Einladungstext
von attac: Es ist genug für alle da! Mit 2 Diskussionspapieren als
pdf-Datei
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik
/ Arbeitslosigkeit / Bundesanstalt
für Arbeit
Gerster ist weg - alles andere bleibt
- Gerster geht - Arbeitsmarktprobleme in Deutschland bleiben. Standpunkte
des Vorsitzenden des Arbeitslosenverbandes Deutschland e.V. vom 25.1.04
als pdf-Datei
- Am Gedenktag zu Ehren der Opfer des deutschen Faschismus
"
Aufstieg und früher Fall des Florian Gerster, des Vorsitzenden des Vorstandes
der Bundesagentur für Arbeit, haben u. a. auch deutlich gemacht, dass
die Politik der Bevormundung und Entwürdigung der Erwerbslosen, wie sie
die Agenda 2010 vorsieht, gescheitert ist. Es muss Schluss sein mit der "Wir-machen-etwas-mit-dem-Arbeitslosen"-Vorstellung,
mit der im Prinzip menschenverachtenden Philosophie, den erwerbslosen Menschen,
d. h. ein konkretes Individuum mit konkreten Bedürfnissen, Wünschen
und Glücksvorstellungen, als bloßes Menschenmaterial zur Verwirklichung
abstrakter Systeme zu betrachten
." Schreiben
von Antonín Dick an die Stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bundesvorstandes
Frau Dr. Ursula Engelen-Kefer
- Esoterik und viel Druck. "Florian Gerster musste wegen nicht öffentlich
ausgeschriebener Beraterverträge zurücktreten. Die neue Ausrichtung
der Bundesagentur für Arbeit steht dagegen nicht in der Kritik. "Stehen
Sie auf neuro-linguistic programming (NLP)? Dann sind Sie bei der Bundesagentur
für Arbeit in Nürnberg genau richtig. Coaching, Profiling und Assessment
heißen die neuen Schlüsselwörter der Agentur. Sie hören
sich zwar an wie Begriffe aus der New-Age-Psychologie, stehen aber für
Trainingsmaßnahmen und Seminare, in die immer mehr Erwerbslose gezwungen
werden, angeblich um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Im Zentrum
der Bemühungen steht der Erwerbslose. Von ihm wird ein Profil erstellt,
er soll in sich gehen, über sich nachdenken, sich verändern, um
"fit" zu werden für den Arbeitsmarkt
." Link
zum Artikel von Stefan Wirner in Jungle World 6 vom 28. Januar 2004
V. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik /
Arbeitslosigkeit / Arbeitsamt:
Alltägliche Schikanen
Uns wurden erste Anzeichen darauf gemeldet, dass Arbeitsämter
gezielte Kontrollen der Einträge und Meldefristen von Arbeitslosen vornehmen,
um Arbeitslose abzumelden.
Daher der Hinweis: Arbeitslose haben ein Recht auf Auskunft und Einsicht
nach §§ 25, 83 SGB X (Sozialgesetzbuch Zehn). Im Beratungsgespräch
beim Vermittler sollten sich die "Kunden" darum kümmern, Einblick
in die elektronische Aktenführung zu bekommen, um damit möglichen
Falschdarstellungen entgegenwirken zu können
..
Tod am Arbeitsplatz in der Autofabrik Iran-Khodro
Der 25 Jahre alte Payman Raziloo und der 22jährige Omid Oladi sind in
der staatsgeführten Iran-Khodro-Fabrik tödlich verunglückt. "Ihr
Tod ist das Ergebnis von enormem Druck und unmenschlichen Arbeitsbedingungen
im Iran. Die Arbeiter der Iran-Khodro Fabrik haben wegen dem Tod ihrer Kollegen
protestiert, aber ihre Proteste wurden gewaltsam unterdrückt; viele wurden
als Folge gefeuert. Jetzt sind fünfzehn Arbeiter in Streik und auch gefährdet,
gefeuert zu werden. Sie brauchen Ihre Unterstützung und Solidarität
"
Ein Aufruf der Arbeiterkommunistischen
Partei Irans um internationale gewerkschaftliche Unterstützung
VI. Branchen: Dienstleistungen / Einzelhandel
Goldene Nase an Norma Lebensmittelfilialbetrieb
- Am 22. Januar 04 fand die Übergabe der alljährlichen "Goldenen
Nase" der Thüringer Bürgerinitiative "Gegen Billiglohn
für Gleichbehandlung" an Norma Lebensmittelfilialbetrieb GmbH &
Co. KG Zweigbetrieb Mittelhausen statt. Die Goldene Nase erheischte sich an
erster Stelle Norma Lebensmittelfilialbetrieb GmbH & Co. KG, Zweigbetrieb
Mittelhausen,
weil ... in den Filialen die Kolleginnen gezwungen sind, von Montag bis Samstag
die Verkaufsstellen alleine zu betreiben, ohne sich nennenswerte Pausen leisten
zu können und damit eine wöchentliche Arbeitszeit von weit mehr
als 50 Stunden absolvieren ohne entsprechende Bezahlung; in den Arbeitsverträgen
wird die Vereinbarung einer wöchentlichen Arbeitszeit offen gelassen;
weil Norma Inventurdifferenzen von seinen MitarbeiterInnen übernehmen
lässt und deshalb und bei Testkäufen es generelle Praxis ist, den
Kolleginnen Abmahnungen auszusprechen. Nach Meinung der Jury ist mit der Nominierung
insbesondere verbunden, darauf hinzuweisen, dass nicht nur in den sog. Billiglohnbereichen
derartige Arbeitsbedingungen und Entlohnungspraktiken herrschen, sondern sich
auch immer mehr in anderen Branchen derartige Gepflogenheiten feststellen
lassen. Darauf hinzuweisen, war ein besonderes Anliegen der Jury. Siehe Link
zum Aufruf der Initiative zum Autokorso zur Übergabe als pdf-Datei
- Wie bei den vorausgehenden Übergaben, wie z.B. bei HS-Schwarza/Suhl
oder Firma Schlecker, behauptet die Unternehmensleitung, es sei alles gelogen
(uns liegt entsprechende Pressemitteilung des Unternehmens vor). Doch eines
der Opfer der Menschenverachtung hat eine eidesstaatliche Erklärung abgegeben.
Diese wurde von anderen Norma-Beschäftigten bestätigt. Siehe Link
zur Kampagnenseite mit Begründung und ebendieser eidesstaatlichen Erklärung
- Angeprangert. "Goldene Nase" für Norma in Erfurt. Link
zum Artikel von Stefan Wogawa aus der jungen Welt vom 23.01.2004
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace