liebe
KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 24.
Juni 2004:
I. Branchen: Dienstleistung / Einzelhandel
/ Schlecker
Bundesweite Zerstörung von Scheiben und Schlössern
bei Schlecker
- Zur Zerstörung von Scheiben und Schlössern
bei Schlecker. Pressemitteilung
von „Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Fachbereich 12 Handeln,
Arbeitsgruppe Perspektiven“
Aus dem Text: „… Sind wir nicht alle ein bisschen Verkäuferin
bei Schlecker? (…) Im Rahmen der ver.di-Kampagne gegen miserable
Arbeitsbedingungen bei Schlecker, Lidl, Aldi und Co. Haben wir eine
ganze Mende Schlecker-Filialen mit Farbe beworfen, die Schlösser
der Türen verklebt oder die Scheiben eingeworfen. (…) Im
Zeitalter hochmobil eingesetzter ZeitarbeiterInnen, in Mini-Jobs vereinzelter
Dienstboten und in Subunternehmen aufgesplitterter Betriebe müssen
wir die entsprechenden Antworten noch finden. Die Verkäuferin bei
Schlecker wird nicht einfach das Regal umwerfen, wenn es außer
ihr niemand gewesen sein kann. Aber wir können es tun. Dafür
könnte sie mit ihren Kolleginen mal dem Chef einer Baufirma einen
„Hausbesuch“ abstatten, der seinen Arbeitern den Lohn vorenthält.
Mit ohrem großen technischen Know-how könnten diese Arbeiter
ihrerseits bei einem Hire-ande-Fire Call-Center erheblichen Schaden
anrichten. Nun, mit Träumen fängt es immer an…“
Siehe auch:
- Bundesweite Zerstörung von Scheiben und Schlössern
bei Schlecker. „In der Nacht vom 20. zum 21.06.2004 wurden in
Berlin mindestens 4 Schlecker-Filialen mit Farbe beworfen, die Schlösser
der Türen verklebt oder die Scheiben eingeworfen. Das ist kein
lokales sondern ein bundesweites Ereignis, da es schon in Frankfurt
am Main passiert ist. Die TäterInnen wollen offenbar durch diese
koordinierten Aktionen gegen die besonders schlechten Arbeitsbedingungen
in den Drogeriemaerkten der Firma "Schlecker" aufmerksam machen…“
Pressebericht
von faub22 vom 22.06.04 bei der FAU
- Berlin: Anschlaege auf SchleckerMaerkte. „offenbar
in der nacht von sonntag, 20. auf montag, 21. juni 2004 wurden in berlin
auf mindestens 4 filialen des "weltgroesste(n) Drogerie-Markt(es)"
(eigenwerbung auf www.schlecker.com) koordinierte anschlaege veruebt.
scheiben wurden beschaedigt und zerstoert und scheiben und fassade mit
farbe markiert…“ Bericht
mit Fotos von Hans vom 21.06.2004 bei indymedia
II. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik / "Zusammenführung"
von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
- Zitat des Tages
„Für viele Betroffene hat die Reform drastische
Folgen - und den meisten ist das noch nicht bewusst. Darum ist mir klar:
Anfang nächsten Jahres wird auf uns viel Ärger zukommen. Allein
die Behandlung von Beschwerden dürfte die Arbeitskraft von 1500
Mitarbeitern in Anspruch nehmen.“
Arbeitsagenturchef Frank-Jürgen Weise im Interview
mit dem Magazin «Capital» vom 23.06.04.
Siehe dazu auch: Vom Anstand. „Eine britische Studie stellt »heftig
nachlassender Anständigkeit« unter Arbeitslosen fest. Auf
den Sozialämtern häuften sich »unhöfliches Benehmen,
Ausfälle gegen Mitarbeiter, grobes Verhalten«…“
Kommentar
von H.-D. Schütt in ND vom 22.06.04
- Pannen gibt es garantiert. Die schwierigste Sozialreform
steht der Regierung noch bevor: Die Fusion von Arbeitslosen- und Sozialhilfe.
Artikel
von Elisabeth Niejahr und Kolja Rudzio
in DIE ZEIT Nr.26 vom 17.06.2004
- Hartz IV: Clement verweigert Verordnung zum Schutz der
arbeitslosen Mieter. Wohnkostenregelung für Sozialhilfeempfänger
wird auf alle Arbeitslosen übertragen - Einigung mit Städten
auf dem Rücken der Betroffenen? Pressemitteilung
Mieterforum Ruhr vom 17.06.2004. Aus dem Text: „Das Bundesministerium
für Wirtschaft und Arbeit hat uns mit Schreiben vom 15. Juni mitgeteilt,
dass es keinen Bedarf sieht, "von der Ermächtigung zum
Erlass einer Rechtsverordnung zu den angemessenen Kosten und der Unterkunft
und Heizung gem. § 27 SGB II Gebrauch zu machen". Mieterforum
Ruhr befürchtet: "Damit wird es in den Kommunen zu einem Hauen
und Stechen über die Frage kommen, wie viele Arbeitslose man zu
Umzügen in billigere Wohnungen zwingen will und ob es diese Wohnungen
überhaupt gibt."…“
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / sozialpolitische
Proteste und Aktionen
- 24. Juni, Übergabe Goldene Nase der BürgerInneninitiative
"Gegen Billiglohn - Für Gleichbehandlung". „Wer
hat sich die Goldene Nase auf dem Rücken der Beschäftigten
erheischt? Von 8 Unternehmen, die der BürgerInneninitiative auf
Grund von Missständen vorgeschlagen wurden, bekommt am 24. Juni
das von der Jury ausgewählte Unternehmen die Goldene Nase übergeben.
In der engeren Auswahl stehen die Unternehmen GeAT - Gesellschaft für
Arbeitnehmerüberlassung Thüringen, Erfurt; Cobra Sicherheitszentrale
GmbH, Erfurt; DURA Automotive System AG, Gehren und die Firma Sedlmayer
GmbH, Triptis (Metallverarbeitung) …“ Siehe dazu die Sonderseite
der BürgerInneninitiative
- Anmeldungen zur Aktionskonferenz am 18./19. September
2004 an die Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V., c/o Frankfurter Gewerkschaftshaus,
Wilhelm- Leuschner-Str. 69 – 77, 60329 Frankfurt am Main, Telefon:
069 – 24249950, Fax: 069 – 24 24 99 51, E-Mail: Frieden-und-Zukunft@t-online.de
Spenden zur Finanzierung der Aktionskonferenz sollen auf das Konto der
Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V. bei der Frankfurter Sparkasse
1822 (BLZ: 500 502 01) Konto-Nummer 2003 37319. (Stichwort: „Herbstaktion“)
eingezahlt werden.
- Neues Sommerloch? „Gewerkschaften bemühen
sich um Wiederannäherung. DGB-Chef macht dem Kanzler ein Friedensangebot“.
Interview
mit Michael Sommer von Heribert Prantl
in der Süddeutschen Zeitung vom 21.06.2004. Aus dem Text: „Da
ein kompletter Kurswechsel bei der Bundesregierung derzeit nicht zu
erreichen sei, gelte es wenigstens, "das aus Sicht der Arbeitnehmer
Schlimmste zu verhindern", sagte Sommer der SZ. Es müssten
der Agenda "die schärfsten Spitzen gebrochen werden".
Sommer sprach von dem Versuch, wieder "Tangenten und Berührungspunkte"
mit der SPD und den anderen Parteien zu finden. (…) Sollte sich
die SPD zu den angemahnten Nachbesserungen bereitfinden, würde
die Gewerkschaft in der Auseinandersetzung mit der Politik wieder andere
Themen als die Agenda in den Vordergrund stellen, sagte Sommer…“
IV. Branchen: Dienstleistung / Transportwesen
/ Streik
bei HBB - KWS: Busfahrer streiken gegen Niedriglöhne!
Termine zur Unterstützung der BusfahrerInnen
- Sonntag, den 27.6. Leverkusen - Schlebusch: Befragung
der OB-Kandidaten. Die KAB Leverkusen lädt ein zur Kandidaten-Befragung.
Alle OB-Kandidaten haben ihr Kommen zugesagt. Sie werden auch Stellung
zum Streik der HBB-Busfahrerinnen und Busfahrer nehmen müssen.
9.30 Messe in St. Andreas (Schlebusch), anschließend ist die Diskussion
im Gemeindehaus.
- Sonntag, den 27.6. Köln - Poll: Benefiz-Fußballturnier.
Unter dem Motto "Gegen Niedriglöhne - hier und anderswo"
spielen 28 Mannschaften, darunter die HBB-Streikposten-Mannschaft. Der
Erlös geht an die Familien der HBB-Streikenden und an ein Flüchtlingsdorf
in El Salvador. 10.30 Uhr Poller Wiesen (am Rhein beim DLRG-Heim)
- 27.6.2004 Leverkusen: Chorfestival bei der Wupsi. 11.00
Uhr Wagenhalle des Wupsi-Betriebshofs (LEV-Fixheide, Borsigstr. 18)
- Freitag, 9. Juli 2004, Leverkusen: "Dank an die
Kunden, die trotz des Streiks treu geblieben sind". Wupsi-Event
mit Brings u.a. 18 Uhr in der Wilhelm-Dopatka-Halle
Und zur Vorbereitung auf unseren morgen beginnenden Kongreß:
V. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik / prekäre
Arbeit
Prekäres Leben - prekäre Kämpfe. Zur Normalität
des Prekären und den Ambivalenzen des Widerstands
„Bereits 1996/97 Jahre hat die Hamburger Gruppe Blauer
Montag von der "Normalität der Prekarität" gesprochen
(vgl. ak 418, 419). In ihrer aktuellen Auseinandersetzung mit Karl Heinz
Roth wird diese These aktualisiert. Gleichzeitig wird davor gewarnt, vorschnell
von einer Ausweitung der Prekarität auf eine politische Vereinheitlichung
unterschiedlicher Kämpfe und Kampferfahrungen zu schließen.
Der folgende Artikel ist somit sowohl ein Beitrag zur Prekarisierungsdiskussion
wie auch zur Auseinandersetzung mit Karl Heinz Roths "Perspektiven"-Papier.“
Artikel
von Gruppe Blauer Montag in ak
- analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 485
vom 17.06.2004
VI. Diskussion: Wipo / Arbeitsmigration
Autonomie der Migration?
- Das Gespenst der Migration. Krise des Nationalstaats
und Autonomie der Migration. „Fasst Giorgio Agambens Homo sacer
die Migration im Modus ihrer Einschließung in den Lagern, geistert
durch Hardt/Negris Empire ein "Gespenst der Migration" als
permanente Freisetzung von Mobilität. Der folgende Beitrag aus
der antirassistischen Gruppe Kanak Attak überprüft ihre Thesen
aus der Perspektive der Kämpfe, in denen nicht nur der Platz der
MigrantInnen ausgefochten wird…“ Artikel
von Manuela Bojadzijev, Serhat Karakayali, Vassilis Tsianos in Fantômas
,
Magazin für linke Debatte und Praxis Nr. 5 vom 19.5.2004
- Weder Gespenst noch autonom. Eine kritische Auseinandersetzung
mit der "Autonomie der Migration". „In der aktuellen
Nummer der Fantômas vertreten Manuela Bojadzjev, Serhat Karakayali
und Vassilis Tsianos die These von einer "Autonomie der Migration".
Der folgende Beitrag versteht sich als Versuch, die dort formulierten
postoperaistischen Ansätze vom Kopf auf die Füße zu
stellen und zu erweitern…“
Artikel von Tobias Pieper in ak
- analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis Nr. 485
vom 17.06.2004
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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