Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 27.
Juli 2004:
I. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Alg
II: "Zusammenführung" von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
II. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Arbeitsamt
und Arbeitszwang
Tarifliche Bezahlung statt Arbeitsdienst!
„Wir, das Netzwerk hessischer Erwerbsloseninitiativen,
lehnen sogenannte “Hilfe zur Arbeit” Maßnahmen (HzA)
nach Bundessozialhilfegesetz (BShG) §19, Abs.2 (Variante 2) und nach
BShG § 20 grundsätzlich ab. Ebenso lehnen wir die im neuen Zweiten
Sozialgesetzbuch (SGB II § 16) vorgesehene Fortschreibung und Verschärfung
dieser Maßnahmen ab, denn die sogenannten ”Arbeitsgelegenheiten”
bedeuten nichts anderes als moderne Arbeitsdienste…“ Position
des Netzwerk Hessischer Erwerbsloseninitiativen zu sog. Arbeitsgelegenheiten
,
sie wird am 9.9.04 im Bezirksvorstand diskutiert.
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische
Aktionen und Proteste / Debatte
über Protestformen
Ständig überhöhte Temperaturen statt Heißem
Herbst
„Zur Zeit kursieren alle möglichen Pläne
zur Durchführung von Großdemonstrationen am 04. oder 06.11.04
in Nürnberg oder Arbeitsamt-Besetzungen am 03.01.05. Alle Vorschläge
oder Pläne finde ich richtig. Aber was noch wichtiger wäre:
Neben den Großdemonstrationen zu markanten Zeitpunkten muss es gelingen,
einen ständigen Widerstand zu organisieren, bzw. überhaupt Gemeinschaften
aufzubauen und regelmäßige Aktionen und Demonstrationen durchzuführen…”
Überlegungen
von Robert Nelson vom 23.7.04
bei “Funkenschlag – Weblog für sozialen Kampf und Widerstand”
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Jenseits der
Arbeitsgesellschaft / Existenzgeld-Debatte
Netzwerk für Grundeinkommen gegründet: Wie dem
Trend zum Arbeitszwang begegnen? Michael Opielka leitet das Institut für
Sozialökologie in Königswinter und ist Professor für Sozialpolitik
an der Fachhochschule Jena. jW sprach mit ihm. Interview
von Daniel Behruzi in junge Welt vom 14.07.2004
Das "Netzwerk Grundeinkommen" hat eine Mailingliste über
einen kostenfreien Forumsanbieter eingerichtet. Der Zugang zu dieser Mailingliste
erfolgt über dessen
neue - wenngleich noch provisorische - Homepage
V. Diskussion: Gewerkschaft / Debatten der
real existierenden Gewerkschaften in Deutschland / Gewerkschaften
und Rot-Grün
- „Wir kritisieren, wo Kritik geboten ist. Die Gewerkschaften
sollen mitgestalten und sich nicht verweigern“. Ein Brief
der IG BCE-Vorsitzenden Hubertus Schmoldt und Ulrich Freese dokumentiert
in FR vom 27.7.04.
Aus dem Text: „ … Eine gewerkschaftliche Strategie hingegen,
die vor allem auf Verweigerung und Blockieren setzt, ist zum Scheitern
verurteilt. Wer auf nebulöse "gesellschaftliche Mehrheiten"
baut und dabei die politischen Mehrheiten in den Parlamenten außer
Acht lässt, der verurteilt sich selbst zur Wirkungslosigkeit. (…)
Die Gewerkschaften begleiten den Prozess der Modernisierung - allerdings
allzu oft ohne klare Linie. Statt Einsicht in den notwendigen Wandel
herrschte und herrscht vielfach ein trotziges Nein vor. Aber wir können
der Wirklichkeit nicht entfliehen. Und wir können es uns nicht
leisten, dass unser Gewerkschaftsbund in zentralen politischen Fragen
hin und her schwankt (…) Gewerkschaftliche Identität erwächst
aus eigenem Handeln. Wir sind nicht angewiesen auf Überlebensbündnisse
mit diffusen Ein-Punkt-Bewegungen…“
- SPD und Gewerkschaften. Offener
Brief von Klaus Willkomm-Wiemer
als persönliche Antwort auf ein Schreiben von Franz Müntefering
"An die Kolleginnen und Kollegen in den DGB-Gewerkschaften"
Aus dem Text: „Lieber Kollege Müntefering, der Brief,
den Du mit Datum 16. Juli 2004 "An die Kolleginnen und Kollegen
in den DGB-Gewerkschaften" gerichtet hast, braucht eine Antwort
– schon deshalb, damit nicht durch Schweigen der falsche Eindruck
entsteht, Bewertungen und Aufforderungen in Deinem Brief würden
von Gewerkschafterinnen oder Gewerkschaftern akzeptiert. (…) Fazit:
Mit Sozialer Gerechtigkeit sind die Agenda 2010 und Hartz IV eben nicht
vereinbar! Und die Politik der SPD-geführten Bundesregierung hat,
gleichzeitig mit der Glaubwürdigkeit der SPD, jede Grundlage für
eine fruchtbare Debatte zwischen Gewerkschaften und SPD zerstört.
„
VI. Diskussion: Gewerkschaft / Mitbestimmung
- Erfolgs- und Exportschlager? / Bilanz
der Mitbestimmung
Kungelei im Aufsichtsrat. Gewerkschaftseinfluss ist gering.
Artikel
von Marcus Schwarzbach in ND vom 27.07.04
VII. Branchen: Bau
Lohndumping auf Landesbaustelle - IG BAU blockiert JVA Rosdorf
- Finanzministerium will Fall prüfen
„Auf einer Baustelle des Landes sind polnische Bauarbeiter
offensichtlich weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn beschäftigt
worden. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) legte mit Bauarbeitern
von mehreren Firmen um kurz vor 7.00 Uhr den Bau der neuen Justizvollzugsanstalt
(JVA) in Rosdorf (Kreis Göttingen) für etwa eineinhalb Stunden
lahm, wie IG-Bau-Geschäftsführer Ronald Schminke in Göttingen
mitteilte. 15 der insgesamt 42 polnischen Mitarbeiter seien daraufhin
zum Hauptzollamt gegangen und hätten berichtet, unter welch schlechten
Bedingungen sie arbeiten müssten. Das Finanzministerium kündigte
an, die Vorwürfe zu prüfen und gegebenenfalls Sanktionen zu
verhängen.
Nach Angaben des Gewerkschaftsfunktionärs hatten die polnischen Bauarbeiter
seit mehreren Monaten an der JVA zu Löhnen zwischen 3,80 Euro und
4,25 Euro pro Stunde gearbeitet, während vier türkische Bauarbeiter
den gesetzlichen Mindestlohn von 12,47 Euro pro Stunde erhalten hätten.
Die Arbeitszeit der Polen habe teilweise mehr als 13 Stunden betragen,
obwohl die Firma den Mindeststandard von 8 Stunden und den Mindestlohn
zugesagt habe, betonte Schminke….“ ddp-nrd-Meldung
vom Montag 26. Juli 2004
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and
unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes,
qu`ils aient ou non un emploi
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