Da der Streik illegal war, konnten sich die Streikenden es nicht leisten,
in der klassischen Art und Weise zu streiken. Sie mußten sich in kleine Gruppen
aufteilen und wurden über Seoul verteilt. Zur Koordinierung wurden Handys
und die Website der Gewerkschaft benutzt. Berichte wurden hochgelanden,
Filme der Demos hochgeladen, über das angeschlossene BBS
wurde informiert, diskutiert und Kontakt mit den Familien aufrechterhalten.
"Bulletin Board"-Systeme, spielen in Korea noch eine große Rolle in der Gewerkschaftsarbeit
und werden i.d.R mit den Websites gekoppelt.
Die Website wurde der Regierung ein Dorn im Auge und daher wollte sie die
Website schließen. Am 1. März wurden wir von den koreanischen Kollegen gebeten,
diese Website zu spiegeln - was wir innerhalb weniger Tagen auch taten.
Am 5. März bat die Regierung das Komittee für Fragen der Ethik im Bereich
Information und Kommunikation (Information & Communication Ethics Committee),
die Website der Elektriker zu schließen. Am nächsten Tag hielt der Gewerkschaftsprovider,
Jinbonet,eine Pressekonferenz ab und u.a. informierte die Öffentlichkeit,
daß die Website der Elektriker schon in vielen Ländern gespiegelt wurde.
Daraufhin machte das Komittee einen Rückzieher - die Website wurde nicht
gesperrt.
Zum ganzen Vorgang ein Bericht aus Korea: Korean Electricity Workers' Struggle and Solidarity on the
Internet (Base21, Mai 2002)