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Updated: 18.12.2012 16:09

2011: Erst das Erdbeben, dann der Tsunami und letztlich auch noch die Atommafia

Erst das Erdbeben, dann der Tsunami und letztlich auch noch die AtommafiaWas den Menschen im Nordosten Japans zurzeit widerfährt ist schrecklich und erschütternd. Die Bilder im Fernsehen waren und sind grauenhaft und man mag sich gar nicht vorstellen, wie sehr die betroffenen Menschen unter den Folgen des Erdbebens und des nachfolgenden Tsunamis nun leiden müssen, so sie denn dieses Armageddon überhaupt überlebt haben. Naturkatastrophen solchen Ausmaßes machen betroffen, weil es einem drastisch vor Augen führt, wie wenig man sich gegen bestimmte Launen unserer Natur schützen kann. Was dieser Katastrophe allerdings folgte ist schlichtweg kriminell bzw. mafiös. Und das soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, es war vorhersagbar und wir alle wussten es bereits aus der vergangenen Erfahrung. Seit Jahrzehnten werden wir von der Atommafia und der von ihnen gekauften Regierungen betrogen und belogen. Sie verschleiern und vertuschen, sie kaufen sich „Experten“, fälschen Gutachten und setzen Unmengen an Menschenleben wissentlich aufs Spiel. Und so ist es nicht verwunderlich, wenn auch diesmal in Japan eine Informationspolitik gefahren wird, die jenseits von allem Erträglichen ist. Die Atommafia bereitet just in diesem Moment, wo ihnen ein Reaktor nach dem anderen um die Ohren fliegt, bereits die Lügen für das „danach“ vor...

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Aufräumarbeiten - Mafia new

Gleich 8 Subunternehmen vom Betreiber Tepco unter Vertrag für die Aufräumarbeiten am havarierten AKW genommen, werden jetzt vom Arbeitsministerium angeklagt, Arbeitsgesetze systematisch verletzt zu haben: Das verbreitetste Beispiel sind jene Arbeiter, die dagegen protestierten, dass sie ihre Meßgeräte mit Blei verdecken sollten...Diese und weitere Nettigkeiten des Tepco-Imperiums werden in dem Bericht "8 companies face order to stop illegal labor practice at Fukushima plant"externer Link von Toshio Wada am 10. Dezember 2012 in Asahi Shimbun aufgelistet.

Nach der Kundgebung gegen Entlassungen - Marsch zu Tepco

Am 04. November fand in Tokio die alljährliche zentrale Kundgebung gegen die Privatisierung der japanischen Eisenbahn von Doro-Chiba statt, wie immer mit aktiver Teilnahme von Delegationen unter anderem des koreanischen KCTU, an der sich auch andere kämpfersiche Gewerkschaften beteiligten. Nach dem Ende der Kundgebung, auf der auch mehrere VertreterInnen von Bürgerinitiativen aus Fukushima gesprochen hatten, wurde eine Demonstration zur Verwaltung des Atomkonzerns Tepco durchgeführt - bei der eine Attacke faschistischer Kräfte zurückgeschlagen werden musste - wo nochmals der Zusammenhang des Kampfes gegen Privatisierung und des Kampfes gegen die Atommafia unterstrichen wurde - alles im "Doro-Chiba Quake Report 49" pdf-Datei vom 25. November 2012.

Der ehrenwerte Herr Murdoch lässt schreiben: Hat doch niemand geschadet, das bisschen GAU...

"Panic at Fukushima" hiess ein groß aufgemachter Artikel im Wall Street Journal der USA, das zu dem Arsenal der Untersuchungsausschussnotorischen Herren Murdoch gehört - Tenor: Ist ja gar niemand zu Schaden gekommen...Anlaß, die Berichterstattung und Kommentierung des globalen Konzerns zu untersuchen, was in dem Beitrag "Rupert Murdoch’s Fukushima Flim-Flam" externer Link Autor Harvey Wassermann am 29. August 2012 bei counterpunch unternimmt. Siehe dazu auch: "Doro Chiba Quake Report" pdf-Datei Nr 46 vom 28. August 2012, unter anderem mit einem Bericht über die Hiroshima-Demonstration am 6. August unter der Losung gegen zivile und militärische Atompolitik.

Verschleierungstricks am Widerstand von Zeitarbeitern gescheitert...

Ein Subunternehmen im Auftrag des AKW-Betreibers Tepco hat mit Entlassungsdrohungen versucht, die in den Anlagen arbeitenden Zeitarbeitern dazu zu zwingen, die Strahlenmeßgeräte, mit denen sie ausgerüstet sein müssen, zu manipulieren. Dieser Betrugsversuch scheiterte am Widerstand der Arbeiter, die sich mehrheitlich rundweg weigerten, "aus eigenem wie aus öffentlichem Interesse" wie einer von ihnen im Interview sagte. Ausführlich in "TEPCO subcontractor used lead to fake dosimeter readings at Fukushima plant" externer Link - ein Artikel von Jun Sato, Chiaki Fujimori, Miki Aoki, Tamiyuki Kihara und Takayuki Kihara am 21. Juli 2012 in Asahi Shimbun.

Mindestens 300.000 Beschäftigte kontaminiert

In den letzten 30 Jahren waren in japanischen AKW etwa 1,3 Millionen Menschen beschäftigt - mindestens jeder Vierte wurde kontaminiert. Das ist nur ein Aspekt der umfangreichen Analyse der japanischen Atomwirtschaft - und, beispielsweise, ihres Zusammenhangs mit dem privatisierten Bahntransport - im neuen "Doro Chiba Quake Report Nr 44" pdf-Datei vom 19. Juli 2012, in dem auch deutlich gemacht wird, warum - eigentlich - die Gewerkschaften im Kampf gegen AKW ganz vorne stehen müssten...

Zustände wie hierzulande: Der Atomfilz

"Eine vom japanischen Parlament eingesetzte unabhängige Kommission hat letzte Woche ihren Abschlussbericht über die Fukushima-Katastrophe vorgelegt, während der erste Reaktor unter Protesten wieder ans Netz ging, nachdem Japan zwei Monate lang atomstromfrei war. Der Bericht macht klar, dass die Havarie zwar vom Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami verursacht worden war, aber das sie vermeidbar gewesen wäre, hätte es nicht den üblichen Filz der Atomlobby und der Politik gegeben, der auch das Krisenmanagement beeinträchtig hat. Wie so oft geht es nicht allein um die Technik, sondern um den human factor, der viel mit Geld und Macht zu tun hat, was aber in den Sicherheitsszenarien keine Rolle spielt…" - aus "Der Filz, nicht Erdbeben oder Tsunami" externer Link von Florian Rötzer auf Telepolis am 08. Juli 2012.

Siehe dazu auch: "Wiederentdeckter Bürgersinn: Japans Empörte erwachen" externer Link von Nina Belz in der NZZ vom 11. Juli 2012, worin es heisst: "Die erste parlamentarische Untersuchungskommission in Japans jüngerer Geschichte hat kürzlich einen Bericht zur Katastrophe von Fukushima veröffentlicht, dessen Inhalt in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert ist. Er ist nicht nur eine schonungslose Analyse der Missstände, die das Erdbeben vom 11. März 2011 zu einer nuklearen Katastrophe werden liessen, die das Land mehr als ein Jahr später noch immer beschäftigt. Die Kommission kam auch zum Schluss, dass die tief verwurzelten Konventionen der japanischen Gesellschaft, wie etwa reflexartiger Gehorsam, die Abneigung, Autoritäten zu hinterfragen, die Tendenz, «dem Programm zu folgen», das Gruppengefühl und die Insularität, im Grunde dafür verantwortlich waren, dass dem Erdbeben und dem Tsunami eine nukleare Katastrophe folgte – ein Desaster «made in Japan»…"

Sowie: "Tanz auf dem Vulkan" externer Link von Susann Witt-Stahl am 05. Juli 2012 bei Hintergrund

Massendemonstration gegen AKW Neustart

200.000 Menschen beteiligten sich an der Demonstration vom 29. Juni vor dem Regierungssitz - gegen die Wiederinbetriebnahme der AKW in Oi. Die grösste Anti-AKW Demonstration Japan wird dokumentiert im "Doro Chiba Quake Report Nr 43" pdf-Datei vom 30. Juni 2012.

Nein zum Wiederstart der Reaktoren!

Im neuen "Doro Chiba Quake Report" pdf-Datei Nr 42 vom 29. Mai 2012 werden die sieben Präfekturen des Kansai Bezirks kritisiert, die für einen (kontrollierten) Wiederstart von Atomkraftwerken in ihrem Bereich grünes Licht gegeben haben (unter ihnen auch der Bürgermeister von Osaka Toru Hashimoto) und gegen diesen Beschluss Front gemacht, wie auch verschiedenste Nachrichten über Proteste dokumentiert, insbesondere was die Entwicklung im besonders gefährlichen Reaktor 4 angeht.

Massenproteste gegen AKW-Kurs

In Koriyama in der Fukushima-Präfektur protestierten am 11. März laut einer Meldung der Eisenbahnergewerkschaft Doro Chiba rund 16.000 Menschen gegen den TEPCO-Konzern, die Regierung und die Fortsetzung der AKW-Politik. Auch zahlreiche andere grosse Proteste fanden an dem Jahrestag statt. Es wird auch Online und international mobilisiert, wie folgender Aufruf zeigt: "Seit dem Unfall im Atomkraftwerk ‚TEPCO Fukushima Daiichi‘ wird bald ein Jahr verstrichen sein. Viele Menschen dort waren gezwungen wegzuziehen und ihr Leben unter harten Umständen ohne hinreichenden Ausgleich fortzusetzen. Ungeachtet der Tatsache, dass eine wachsende Zahl von bis zu 70% der Japaner eine Beendigung der Gewinnung atomarer Energie wünscht, fördert die japanische Regierung auch nach dem Unfall in Fukushima wie besessen die Atomkraft" - dies ist der Beginn der deutschen Fassung des Aufrufs "Ein Jahr nach Fukushima - Sei aktiv für eine Welt ohne Atomkraft" externer Link des Aktionskomitee ‚All Japan 3.11‘ vom 03. März 2012.

Ein Jahr danach...

Am Sonntag jährt sich der GAU von Fukushima - und immer noch werden jede Woche neue Fakten über das Zustandekommen der Katastrophe und die Haltung der Verantwortlichen und Betreiber vor und nach dem Erdbeben ans Licht gebracht, die die übelsten Vorstellungen übertreffen.

  • "Ich stamme aus Fukushima-City in der Präfektur Fukushima. Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Seit dem 11. März 2011 wünsche ich mir, nicht sagen zu müssen woher ich komme, wenn ich jemanden zum ersten Mal treffe. Und das obwohl Fukushima, meine einzige, schöne Heimat ist und eine reiche Natur und schöne Landschaft hat. Sie ist wegen der Explosion des Atomkraftwerks bekannt geworden. Die Region ist zum Synonym für die Atomkatastrophe geworden. Hier in Deutschland, 9.000 km von Japan entfernt, fühlt sich für mich das Unglück vor etwa einem Jahr wie ein Ereignis aus der Vergangenheit an. Oder sogar als sei es eigentlich gar nicht passiert. Solange ich hier bin, kann ich es vielleicht verdrängen. Aber das atomare Unglück ist Realität, man kann es nicht mehr ändern. Egal wie viel Zeit verstreichen wird, wie sehr ich meine Augen davon abwenden und vergessen möchte, die Realität ist da" - so beginnt der persönliche Bericht "Die Selbstverständlichkeit des Alltags ist verschwunden" externer Link von Naho Dietrich Nemoto in der Graswurzelrevolution Ausgabe März 2012.

  • "Doro Chiba Quake Report Nr 40" pdf-Datei vom 08. März 2012, mit einer Erklärung des Gewerkschaftsvorsitzenden Yasuhiro TANAKA zu den Demonstrationen zum Jahrestag und vielen konkreten Fakten zum keineswegs skandalösen, sondern völlig normalen Gang der atomaren Verbrechensdinge...

  • Fukushima: Ein Jahr nach dem Super-GAU: Die Fahrt durch die Sperrzone
    Nach der Reaktorkatastrophe vom 11. März 2011 wurden 70 000 Menschen aus dem Gebiet um das AKW Fukushima vertrieben. Als erstem Schweizer Medium ist es der WOZ gelungen, die Sperrzone von Fukushima zu besuchen, zu der JournalistInnen bislang keinen Zugang haben. Reportage von Susan Boos in der WOZ vom 16.02.2012 externer Link

Längst noch nicht vorbei: Die Aufdeckung der Verhältnisse auch nicht...

Während auf der einen Seite nach wie vor kontinuierlich Meldungen (Seite 7, letzte Spalte unten links) über den Zustand und die Entwicklung des Reaktors Besorgnis erregen, kommen auch ebenso kontinuierlich Meldungen und Berichte über die Bedingungen, unter denen die Katastrophe ihren Ursprung hatte zu Tage. So etwa in der Materialsammlung "The head of the Nuclear Safety Commission of Japan and a member of the government panel received donations totaling 7.1 million yen from the atomic power industry" externer Link von den Kyodo News am 17. Januar 2012 und jetzt bei Europe Solidaire in englischer Übersetzung: Die Experten, die die Sicherheit attestierten, haben halt ein bisschen Kohle gekriegt - natürlich nicht dafür, sondern eben so... Siehe dazu auch:

  • "Der gute Mann von Fukushima" externer Link von Georg Blume am 10. Februar 2012 in der taz, der so beginnt: "Kurze Zeit waren die Atomsamariter von Fukushima in aller Munde. Heute herrscht Schweigen rund um die Reaktorruine. Ausgerechnet ein Arbeiter der Mafia spricht jetzt..."

  • "Yakuza labor structure formed base of nuclear industry" externer Link vom 02. Februar 2012 im Asahi Shimbun, ein Beitrag der klar macht, dass es kein Zufall ist, dass jetzt Arbeiter reden, die von der japanischen Mafia für die AKWs rekrutiert wurden - sie waren ohnehin die Mehrheit...

Landesweite Demonstration am 6. November gegen AKW und Entlassungen

Landesweite Demonstration am 6. November gegen AKW und EntlassungenIn Japan hat das Bürgertum ein zusätzliches Argument aus der Katastrophe gemacht: Weil alle Anstrengungen darauf gerichtet sein müssten, das Land wieder her zu stellen müsse eben anderswo eingespart werden, mit Vorliebe bei allen Sozialsystemen. Dagegen richtet sich die Tokioter Demonstration am 06. November 2011, wie dem Aufruf „Call for endorsement to and participation in November 6 National Workers’ All-Out Rallyexterner Link von verschiedenen Alternativgewerkschaften zu entnehmen ist

Gewerkschaftsaktion gegen Atomverseuchung von Zügen

Anfang Oktober war der Stichtag an dem die Eisenbahngesellschaft ihre Züge aus der erweiterten Sperrzone wieder zum Fahren bringen wollte - die Belegschaft der dafür bestimmten Werkstätten trat in den Streik mit der Forderung es sein zu lassen, erzwang zunächst eine Messung der Verseuchung (die deutlich höher lag, als zugelassen, was ohnehin schon immer fraglich ist) und setzt ihre Aktion fort. Das Flugblatt "Doro-Mito Strikes Against Highly Radioactive Trains and Rails" pdf-Datei von der Schwestergewerkschaft Doro-Chiba vom 11. Oktober 2011

Fukushima spricht auf der Massendemonstration gegen AKW

Über 50.000 Menschen nahmen in Tokio am 19. September an der Demonstration gegen die AKW teil. In der Ausgabe Doro Chiba Quake Report 33 pdf-Datei ist die Rede von MUTO Ruiko vom Action Committee to Demolish Fukushima Nuclear Plants, als Vertreterin Fukushimas dokumentiert.

AKW - Demonstrationen: Polizeirepression

10.000 Menschen demonstrierten am 11. September in Tokio gegen die AKW-Politik der japanischen Regierung, auch in anderen Städten versammelten sich jeweils Tausende. Die Polizei, die bisher noch keinen Tepco-Manager festnahm, hat dafür 12 Demonstranten festgenommen, von denen 5 noch in Haft sind. In dem kurzen Bericht "12 protesters arrested on Sept.11 demo, 5 still in detention" pdf-Datei von Doro-Chiba vom 18. September 2011 wird sowohl auf einen Youtube Film verwiesen, als auch die Mailadresse der japanischen Regierung für Proteste verbreitet.

Landesweite Demonstration in Fukushima

Am 23. September werden die Beschäftigten im Erziehungswesen eine landesweite Demonstration in Fukushima organisieren. Bereits im April, einen Monat nach der Katastrophe, hatte die örtliche Gliederung der Lehrergewerkschaft JTU eine extrem kritische Stellungnahme nicht nur gegenüber den AKW, sondern auch gegenüber der Regierung, veröffentlicht - ganz im Gegensatz zur Gewerkschaft insgesamt, die den Atomkonsens weiterhin mitträgt. weswegen diese Demonstration eben auch, neben dem Protest gegen die Fortsetzung der AKW-Politik, auch eine Maßnahme ist, zu versuchen, Kräfteverhältnisse innerhalb der Gewerkschaftsbewegung zu verändern. Der Aufruf "September 23 Nationwide Education Workers' Rally in Fukushima" pdf-Datei des Steeringkomitees (an dem auch Doro-Chiba beteiligt ist) vom 28. August 2011

Bis heute: Scheibchenweise die Wahrheit...

Wer immer wieder denken mag, jetzt rücken sie mit der Wahrheit raus, wird sich immer wieder getäuscht sehen: Jede offizielle Verlautbarung zu Fukushima zielt auf Schadensbegrenzung ab. Unter dem Titel "Why the Fukushima Disaster is Worse Than Chernobyl" externer Link berichtet am 29. August 2011 im britischen Independent David McNeill über die Auseinandersetzungen zwischen den Propagandisten des Regimes und ihren Kritikern, von denen immer mehr die Schlussfolgerung ziehen, dies sei der bisher größte Unfall in der weltweiten Atomindustrie gewesen.

  • Siehe dazu auch: "Fukushima Robot Operator Writes Tell-All Blog" externer Link am 23. August 2011 bei der Technologieseite IEEE, wo Erico Guizzo Auszüge aus einem (inzwischen verschwundenen) Blog eines japanischen Robotersteuermanns übersetzt, die unter anderem die Frage der Gefährlichkeit ganz anders darstellen als offizielle Verlautbarungen.
  • Sowie: "Japan: A Nuclear Gypsy's Tale" externer Link am 03. August 2011 bei Gobal Voices ebenfalls Blogübersetzungen, hier von Takeshi Kawakami, der jahrelang als Zeitarbeiter in japanischen AKWs gearbeitet hat...
  • Und: "Abolish All Nuclear Plants Immediately! Hiroshima Declaration 2011" pdf-Datei im Dorochiba Quakereport 32, wo aus Anlaß des Jahrestages von Hiroshima unterstrichen wird, dass die Trennung zwischen ziviler und militärischer Atomenergie eine künstliche Maßnahme ist.
  • Schliesslich: "Doro-Chiba zu Besuch in Berlin" externer Link das zweite labournet tv Video zum Berlinbesuch der Doro Chiba-Delegation vom 17. August 2011, das so angekündigt wird: "Zwei internationale Sprecher der japanischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba teffen sich im Berliner Ostbahnhof mit Kollegen von der S-Bahn. Sie berichten über die internationalistischen Bestrebungen und die Aktivitäten ihrer Gewerkschaft und über den Kampf gegen die Privatisierung der japanischen Eisenbahnen".

Nach Fukushima - gemeinsame Mobilisierung von Student_innen und Arbeiter_innen

Interview mit japanischen Gewerkschaftern und einer Vertreterin der Student_innenbewegung vom 17. August 2011, Berlin. - Die drei sind nach Deutschland gekommen, um von der deutschen AKW Bewegung zu lernen und sich mit Gewerkschafter_innen zu vernetzen. Nach einem Besuch in Gorleben kommen sie zu einem Gedankenaustausch mit den aktiven Kolleg_innen der Berliner S-Bahn. Das Video bei labournet.tv (englisch/deutsch | 14 min | 2011) externer Link Video

Botschaft der Arbeiter aus Japan

Fukushima und der Kampf der Doro-Chiba - Mobilisierungsclip der japanischen Gewerkschaft Doro-Chiba, in dem zum gemeinsamen Widerstand gegen Atompolitik aufgerufen wird. Das Video fasst den seit der Katastrophe in Fukushima entfachten Widerstand gegen die japanische Regierung und deren Atompolitik in Japan zusammen. Der Kampf gegen die Atomkraft wird als Klassenkampf begriffen. Zu Wort kommen Aktivist_innen der Studentenorganisation Zengakuren, ein Eisenbahngewerkschafter, ein Arbeiter eines Atomkraftwerkes, eine Lehrerin, in deren Schule 220 Evakuierte untergebracht sind, der Präsident der Doro-Chiba, Bauern aus Fukushima. Eine Sozialarbeiterin aus der Stadt Koriyama (Fukushima) sagt: "Die Kapitalisten werden die AKW nicht aufgeben. Wir müssen unser bestes tun, um die Gesellschaft grundlegend zu verändern. Ansonsten können wir nicht leben." In dem Clip werden alle eingeladen, sich an dem weltweiten Aktionstag am 6. November zu beteiligen: "Wir haben zwei große Pläne für den Herbst: am 11. September wird eine japanweite Anti-Atom-Demo organisiert, die eine Million Teilnehmer haben soll; am 6. November werden wir die Japanische Arbeiter-Kundgebung veranstalten und unsere Freunde in aller Welt dazu aufrufen, eine gleichzeitige Mobilisierung von zehn Millionen Menschen international zu organisieren und damit den 6. November zu einem Anti-Atom und Anti-Arbeitslosigkeits-Weltaktionstag zu machen. " (Matsumuro Shiroi, Vertreterin von Zengakuren in einer Ansprache in Mannheim) Video bei labournet.tv (japanisch mit dt. UT | 24 min | 2011) externer Link Video

Japan - Kämpfe gegen Atomkraft und Kapitalismus: Rundreise einer Delegation der Eisenbahnergewerkschaft Doro Chiba und des Studentenverbands Zengakuren

"Abschaffung aller AKWs !" ist die zentrale Forderung der japanischen Eisenbahnergewerkschaft Doro Chiba und der Studentenorganiation Zengakuren. Bericht von Anna B. auf LinkeZeitung vom 21.08.2011 externer Link. Aus dem Text: "(...)"Lasst uns für eine bessere Gesellschaft eintreten, die nicht das Leben der Menschen aufgrund von Profitgier zerstört. All die Katastrophen die sich seit dem "11. März" von Fukushima aus nach ganz Japan verbreiten, sind keine Naturkatastrophen oder ein "unvorhersehbares Ereignis" , sondern ein Verbrechen, begangen von Staat und Kapital. Ja, der gigantische Tsunami war offenbar eine wesentliche Ursache der Katastrophen. Aber die Politik der Regierung, Gemeinden zu vernachlässigen, vor allem was Sicherheitsmaßnahmen im Falle von Naturkatastrophen betrifft, hat die Schäden verschlimmert. (...)Wir haben zwei große Pläne für den Herbst: am 11. September wird eine japanweite Anti-Atom-Demo organisiert, die eine Million Teilnehmer haben soll; am 6. November werden wir die Japanische Arbeiter-Kundgebung veranstalten und unsere Freunde in aller Welt dazu aufrufen, eine gleichzeitige Mobilisierung von zehn Millionen Menschen international zu organisieren und damit den 6. November zu einem Anti-Atom und Anti-Arbeitslosigkeits-Weltaktionstag zu machen..."

Japan - Kämpfe gegen Atomkraft und Kapitalismus

Veranstaltung mit AktivistInnen der Eisenbahnergewerkschaft Doro Chiba und des Studentenverbands Zengakuren am Donnerstag, 18. August 2011, 19:30 Uhr, Naturfreundehaus Köln-Kalk, Kapellenstr. 9a (U-Bahn Kalk-Kapelle)! Der Flyer zur Veranstaltung pdf-Datei. Aus dem Text: "Das Erdbeben in Japan vom 11. März 2011, mit dem anschließenden Tsunami und der Kernschmelze in den AKWs, hat weltweit den Konflikt um die Kernkraft radikal verändert. In Deutschland gingen Hunderttausende wieder auf die Straße und die Politik musste einen hektischen Kurswechsel vollziehen. Die Art und Weise, wie in Japan mit der atomaren Katastrophe umgegangen wurde, hat auch dort vielen Menschen deutlich gemacht, dass die atomare Energiewirtschaft eine akute Bedrohung unseres Überlebens darstellt - und abgeschafft gehört! Über den Widerstand der Menschen in Japan erfahren wir hier nur wenig. Daher freuen wir uns, am 18. August in Köln mit AktivistInnen von zwei Organisationen diskutieren zu können, die in Japan am Kampf gegen Atomkraft und Kapitalismus beteiligt sind..."

Nationaler Wiederaufbau oder Klassenfrage?

Darauf gibt die Erklärung "Declaration of the 65th Central Committee Meeting of Doro-Chiba" pdf-Datei vom 26. Juni 2011 eine eindeutige Antwort: Jene, die gegen alle historische Erfahrung stets behaupteten die AKW im Erdbebengebiet seien sicher waren jene, die daran verdienten. Und sie setzen heute ihre Politik fort, indem sie alle Auswirkungen herunterspielen. Siehe dazu auch: "Children in Fukushima are at risk!" externer Link eine Pressemitteilung der Moms to save children from radiation, bereits vom 08. Mai 2011, jetzt auf englisch, mit ganz konkreten Fakten gegen die Propaganda der "nicht so großen Auswirkungen".

Die Mythen, die Wirklichkeit: Grosse Mehrheit für Atomausstieg...

Eine große Umfrage in Japan macht keine große Schlagzeilen in Europa: 74% der Befragten waren für den Ausstieg aus der Atomkraft - entspricht nicht dem üblicherweise hier gezeichneten Bild des Landes. Gerade mal 14% sahen keine Alternative, die hardcorefans sozusagen. Dies wird in dem Kurzbericht "Japan poll finds 74% support nuclear phase-out" externer Link von AP, hier bei google News am 14. Juni 2011 deutlich. Siehe dazu auch:

  • Der "Doro-Chiba Newsletter Nr 27" pdf-Datei vom 24. Juni 2011 mit einem ausführlichen Bericht (inklusive Fotos) von der Protestdemonstration in Fukushima, zu der vor allem kämpferische Gewerkschaften vor Ort aufgerufen hatten.
  • "Die Folgen von Fukushima" externer Link Sendung 12 und 13 der Reihe bei Radio Wüste Welle (hier beim deutschen indymedia)

Konkurrent Japan kaputt

Zerstörte Fabriken, gerissene Lieferketten, Strommangel: Nach der Katastrophe ist die drittstärkste globale Wirtschaftsmacht faktisch k. o. Vor allem BRD-Wirtschaft profitiert. Artikel von Tomasz Konicz auf der Webseite des Autors externer Link, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 25.06.2011

38 Festgenommene freigelassen, Ergebnis von Solidaritätsaktionen

"Dear Friends, All of the 38 detainees arrested in unprecedented manner and in flagrant violation of the statute and the case law on May 20 in the Tokyo High Court Building were released yesterday, June 10. Thank you for your strong support! Your numerous protest emails to the Japanese Government were very effective and your heartfelt solidarity letters greatly encouraged the detainees; they refused to talk to the police and the prosecution excercising the constitutional right to remain silent. In Solidarity, International Labor Solidarity Committee of Doro-Chiba" Eine Mail des International Labor Solidarity Committee von Doro-Chiba an die Redaktion des LabourNet Germany vom 13.06.2011

Noch ein Restrisiko...

"Eine große Mittelmacht sitzt mit ihrer Inselwelt auf einer bekannten tektonischen Sollbruchstelle der Erdkruste und betreibt für ihren polit-ökonomischen Ehrgeiz und die Karriere zum Exportweltmeister 55 Atomkraftwerke. Die geologische Besonderheit bringt sich durch ein heftiges Erdbeben und einen Tsunami in Erinnerung. Aber viel gravierender als das Rumoren der Natur sind die Folgen des Super-GAU in einem kapitalistischen High-Tech-Werkzeug zur Stromerzeugung, die in kürzester Zeit riesige Flächen des Territoriums und große Seegebiete, Hunderttausende von Bürgern und zahlreiche Produktionsstätten radioaktiv verstrahlen und außer Gefecht setzen, während Sachverständige aller Disziplinen bereits die zu erwartenden Spätfolgen für das lebendige und tote Inventar des Standorts sowie den Rest des Globus hochrechnen…" - das ist aus dem Artikel "Rechtzeitig zum 25-Jährigen von Tschernobyl schlägt das „Restrisiko“ wieder zu: Der Super-GAU in Fukushima und die Berechnungen kapitalistischer Energiepolitik" externer Link in GegenStandpunkt 2-11 vom 10. Juni 2011

»Die Menschen wollen Klarheit«

Die Live-Ticker sind aus dem Internet verschwunden und nur noch selten sieht man Bilder des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima auf den Titelseiten deutscher Zeitungen. In Japan ist die Atomkatastrophe jedoch weiterhin ein bestimmendes Thema, vor allem für die dortige Anti-AKW-Bewegung. Ihre wichtigste Organisation ist das Citizens' Nuclear Information Center (CNIC). Philip White war bei der Organisation bis vor kurzem für die internationale Zusammenarbeit zuständig. Zurzeit ist er dort als freiwilliger Mitarbeiter tätig. Das Interview von Lisa Thiele in der Jungle-World vom 26.05.2011 externer Link

Lügen enttarnt - Reaktionen verschwiegen...

Die Kernschmelze findet also seit Monaten statt, der Rest war Lüge. Über die Reaktionen der betroffenen Menschen jedoch wird weitgehend zumeist geschwiegen, zumal wenn sie nicht ins Bild des Propagandisten passen. Der Bericht "Iwaki City, Fukushima: Report from the Stricken Area" externer Link beim Japan-Fissures Blog vom 21. Mai 2011 ist ein Reisebericht, der sich vor allem um die Haltung der Menschen kümmert. Siehe dazu auch:

  • "Fukushima Farmers have risen up in unity"
    der Doro-Chiba Quake Report Nummer 21 vom 23. Mai 2011, der sich ausführlich mit dem wachsenden Widerstand der Bauern und Bäuerinnen der Fukushimaregion befasst - wie immer auf der eigens dafür eingerichteten Doro-Chiba-Newsletterseite externer Link
  • "Japan: Die Arbeiter von Fukushima" externer Link ein Filmbericht im Weltspiegel des WDR am 15. Mai 2011 auf youtube.

Und sie sterben dahin, die Alten...

Die neueste Ausgabe (Nr 19 vom 12. Mai 2011) externer Link des Quake-Newsletter der autonomen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba lässt einen Krankenhausbeschäftigten zu Wort kommen, der vom stiellen sterben vor allem alter Menschen in kaputtgesparten öffentlichen Krankenhäusern berichtet - und dies vor dem Hintergrund einer Entlassungswelle in ganz Japan.

Schulpolitik. Tödlich.

Die Entscheidung der japanischen Regierung, die zulässige Strahlenbelastung(??) für SchülerInnen um das 20fache zu erhöhen, damit der Schulbetrieb gewährleistet werden kann steht im Mittelpunkt der Ausgabe Nummer 18 des Doro-Chiba Quake Reports externer Link (wie immer auf der eigens dafür eingerichteten wordpress-Seite) vom 05. Mai 2011. Diese Politik wird als mörderisch bezeichnet. Und: "We demand the immediate shutdown of all nuclear power plants" pdf-Datei ein gemeinsamer Appell von AktivistInnen und Gewerkschaftern aus Hiroshima und Fukushima zur Schliessung aller Atomanlagen, zivil oder militärisch - inklusive Unterschriftenliste, Postadresse usw

"Die vier Verbrechen der Atombande"

Das ist der Titel der neuesten Ausgabe des Doro Chiba Newsletters, in dem eine Aktionswoche ab dem 01. Mai 2011 angekündigt wird. Die vier Punkte, die genannt werden sind: Verweigerung nötiger Hilfsmaßnahmen (sowohl was die Klärung des Schicksals der noch vermißten Menschen betrifft, als auch jener, die immer noch in klaten Turnhallen ausharren müssen), Massenentlassungen quer durchs Land unter Verweis auf die Katastrophe, permanente Täuschung und schliesslich bewußtes Herunterspielen der Gesamtgefahr. Der "Doro-Chiba Newsletter Nr 16" externer Link vom 28. April 2011 ist, wie alle seine Vorgänger auf der Wordpress-Seite von Doro Chiba zu finden.

Siehe dazu auch: "A Day in Tokyo" externer Link von Yoshihiko Ikegami, verfasst am 05. April, ins Englische übersetzt vom Blog Japan Fissures am 21. April 2011 - worin die diversen Bekundungen der Regierung und anderer Behörden, samt ihre jeweiligen Rücknahme kontrastiert werden mit dem Alltag eines normalen Katatstrophenlebens in Tokyo.

Und: "Workers of Denryoku Soren Face Dire Plight at Fukushima Nuclear Site" externer Link am 25. April 2011 bei der Internationalen Energiegewerkschaftsföderation ICEM über die Freiwilligen der Gewerkschaft in der No-go-zone - und den Verzicht der Gewerkschaft auf Lohnverhandlungen...

Immer größere Demonstrationen

Die Rede von der Passivität in Japan gehört zwar zum ständigen Bestandteil medialer europäischer Berichterstattung, gestimmt hat sie - bestenfalls - immer nur teilweise, und nun wachsen auch in Japan die Demonstrationen gegen AKWe massiv an. Der Beitrag "The Beginning of New Street Politics: 15,000 gather for Koenji Rally against Nuclear Power Plants" externer Link von Yoshitaka Mouri wurde am 15. April im Blog Japan Fissures (aus den USA, wo in der Regel lesenswerte japanische Beiträge ins Englische übersetzt erscheinen) macht deutlich, dass diese 15.000 Menschen auf einer von vielen Demonstrationen keine ausnahme mehr sind.

Siehe dazu auch: Der Dorochiba Newsletter Nummer 13 externer Link pdf-Datei mit einem Bericht aus der größten direkt betroffenen Stadt Sendai und den Aktivitäten dortiger alternativer Gewerkschaftsaktivisten.

Verzweiflungstaten?

Während die japanische Regierung öffentlich ihren Kurs "gar nicht soo schlimm, alles im Griff" weiter verfolgt und rund um die Welt Vergleiche zu Tschernobyl gezogen werden, ändert sich für die Menschen offensichtlich nichts: Sie leiden unter den Folgen von Erdbeben, Tsunami und AKW. Zwei Maßnahmen zeigen, wie hinter der Propaganda regelrechte Verzweiflung aufscheint: Am 04. April kam eine Einheit des US-Amerikanischen CBIRF in Japan an. Und: In schreiendem Widerspruch zur Realität wird das hohe Lied der Helden von Fukushima gesungen.

a) Atomkriegseinheit mobilisiert
Das CBIRF ist eine Spezialeinheit der US Armee mit der Aufgabe, die Folgen eines Atomkriegs zu bekämpfen. Mit diesem neuen Kontingent befinden sich bereits 24.000 US Soldaten im Raum Ostjapan - zusammen mit 100.000 japanischen Soldaten das grösste Militäraufgebot nach der Kapitulation 1945. Warum diese Notmaßnahme und warum dieser Aufmarsch wird im "Doro Chiba Quake Report Nr 11" externer Link pdf-Datei vom 13. April 2011 gefragt...

b) Held weil arm?
Alle gemeinsam müssten jetzt ran, war der Tenor der Reden vom Kaiser bis zur Regierung: Wie immer in Klassengesellschaften müssen manche mehr, die Beschäftigten von Subunternehmen etwa, die keineswegs zufällig auch die bisherigen Verletzten sind. "Schon unter normalen Umständen sind sie die Fußsoldaten der Atomindustrie. 2009 stellten sie nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde Nisa 88 Prozent der 83.000 Arbeiter in Japans 18 Atomkomplexen. In Fukushima I erreichten sie einen Anteil von 89 Prozent unter 10.303 Arbeitern. In der übrigen Wirtschaft stellen Zeitarbeiter nur rund 30 Prozent" - aus dem Artikel "Japans Strahlenproletariat" externer Link von Martin Fritz am 13. April 2011 in der taz.

Siehe dazu auch: Auf Empfehlung der Kollegen von Doro Chiba, die ihn uns als nützlichen Hintergrundartikel avisiert haben, auch wenn schon älter, der Beitrag "Mendigos, esclavos nucleares en Japón" externer Link von David Jimenez in der Beilage zur spanischen El Mundo vom 08. Juni 2003 - für spanischunkundige ist auch der Titel schon informativ: "Bettler, Japans Nuklearsklaven"...

Protest against TepcoKan administration declares "Reconstruction" on the heaps of corpses of victims. We shall never forgive Kan !

Doro-Chiba Earthquake Report No.10 vom 10.4.2011 externer Link pdf-Datei

Protest against arrest and prolonged detention of 4 anti-nuke activists!

Doro-Chiba Earthquake Report No.10 b vom 10.4.2011 externer Link pdf-Datei

Dringender Aufruf an die Elektrizitätsarbeiter: Verweigert alle gefährlichen Arbeiten bei denen ihr radioaktiver Verstrahlung ausgesetzt seid! Lasst uns gemeinsam für die Abschaltung aller Atomkraftwerke kämpfen!

Doro-Chiba Earthquake-Newsletter Nr. 8 vom 3. April 2011 pdf-Datei, übersetzt vom deutschen Doro-Chiba-Unterstützerkreis

Bericht von Bauern in Fukushima

Der Bericht übersetzt vom deutschen Doro-Chiba-Unterstützerkreis pdf-Datei, er war dem Bericht Nr. 7 von Doro Chiba als Anlage beigefügt

Japanese Workers Braved Radiation for a Temp Job

"The ground started to buck at the Fukushima Daiichi nuclear power plant, and Masayuki Ishizawa could scarcely stay on his feet. Helmet in hand, he ran from a workers' standby room outside the plant's No. 3 reactor, near where he and a group of workers had been doing repair work. He saw a chimney and crane swaying like weeds. Everybody was shouting in a panic, he recalled." Artikel zu den Bedingungen der Leiharbeiter in Japan/AKWs von Hiroko Tabuchi in der New York Times vom 9. April 2011 externer Link

Solidarität mit den festgenommenen Demonstranten!

Seltsamerweise wird ausgerechnet in der BRD ständig darüber gerätselt, warum wohl "die Japaner" so wenig gegen AKW seien...Dass die Menschen dort einerseits mit dem Überleben organisieren beschäftigt sind, entgeht dem Gedankenflug ebenso, wie die Tatsache, dass es eine ständige wachsende anti-AKW Bewegung gibt, die massiver Repression ausgesetzt ist. Die alternativgewerkschaft Doro-Chiba ruft in ihrem "Newsletter Nr 9" pdf-Datei vom 07. April 2011 zur solidarität mit den verhafteten Studenten der anti-Tepco Demonstration auf. Und gibt einen Überblick über die Haltung der Gewerkschaften zu den AKW - inklusive solcher "Highlights" wie die Billigung einer Werbebroschüre "Wunderland AKW" als Unterrichtsmaterial für Grundschulen durch die Lehrergewerkschaft...

Der Tsunami und die Explosion von Atomkraftwerken sind keine Naturkatastrophen! Es ist ein Verbrechen, dass von Staat, Kapital und unterwürfiger Gewerkschaftsführung gemeinsam begangen wird

Der deutsche Doro-Chiba-Unterstützerkreis schreibt uns in einer Mail: "anbei der aktuelle übersetzte Bericht von Doro-Chiba. Wir haben mit Absprache von Doro-Chiba einige Formulierungen geändert, um deutlicher die japanische Gewerkschaftsführung anzugreifen, anstatt die gesamte japanische Gewerkschaften anzugreifen." Der Text ist die Übersetzung des von uns am Freitag verlinkten "Tsunami and Nuke Plant Blasts is no natural disaster! It's a crime committed by State, Capital and Submissive Labor Union Leadership!" Die Übersetzung eines Teils des Newsletters Nr. 7 pdf-Datei

Doro-Chiba Newsletter

Alle Newsletter von Doro-Chiba gibt's jetzt auf einer Sonderseite externer Link, darin:

Aktueller Newsletter Nr. 8 vom 3. April 2011

"An urgent call on electric power workers: Refuse dangerous work under the radioactive exposure! Let's fight together to stop all the nuclear plants!" sowie "Report from Farmers in Fukushima" - Newsletter April 3, 2011 externer Link pdf-Datei

April 10th: "No more Fukushima". Global Call for Solidarity Actions against Nuclear Plants

April 10th: "We took big risk depending on nuclear energy in exchange for creating unlimited prosperity. Then we are now facing assumed danger. Human being seems to take wrong choice. We have to make sure. No more nuclear plants. We individuals living in Tokyo are planning an demonstration against nuclear plants on 10th April in Koenji, Tokyo. We also would like to call for global solidarity actions on the same day. We believe that the global response and action will be significant support for all disaster victims and movements against the current nuclear policy in general." April 10th 'Stop the Nuclear Power Plant! Global Action Day'-Aktionsseite externer Link

Am Ende.

Kein Mensch weiss, wieviele Todesopfer Demonstration vor Tepco in TokyoErdbeben und Tsunami vor nunmehr drei Wochen gefordert haben. Kein Mensch weiss, wieviele Katastrophenarbeiter in Fukushima sterben werden, wie auch niemand weiss, was die Atomkatastrophe in ihren eigenen Zeitdimensionen noch alles anrichten wird. Jede und jeder, die es wissen wollen, wissen, wer die Verantwortung für diese Vorfälle trägt. Wie die Betreibergesellschaft Tepco wusste, dass da enorme Risiken sind - und sie bewusst in Kauf nahm. Dafür wurde sie mit Umweltpreisen bedacht. Wie die Regierung weiss, dass sie in ihren Statements vor allem beruhigen muss. In dem Beitrag "Tsunami and Nuke Plant Blasts is no natural disaster! It's a crime committed by State, Capital and Submissive Labor Union Leadership!" externer Link des International Labor Solidarity Committee of Doro-Chiba am 29. März 2011 auf der Seite von Doro Chiba wird eine aktuelle Zwischenbilanz gezogen, nachdem die Zahl der Toten und Vermissten nunmehr mit über 30.000 Menschen angegeben wird. Dabei wird vor allem darauf abgehoben, dass allseits bekannt gewesen sei, dass viele AKW in Erdbebenzonen gebaut worden seien - und deswegen heftigste Kritik am grössten Gewerkschaftsbund Rengo geübt, der der Regierung öffentlich für ihr Krisenmanagement dankte...In diesem Beitrag kommt auch ein Arbeiter des öffentlichen Dienstes der Stadt Sendai zu Wort, der vor allem den Armeeeinsatz als Hilfeverhinderungseinsatz im Dienste der öffentlichen Sicherheit kritisiert. Siehe dazu auch:

  • "Japan engineers knew tsunami could overrun plant" externer Link ein Reutersbericht in der australischen Zeitung The Age am 30. März 2011, in dem deutlich wird, dass sogar die eigenen Sicherheitsingenieure von Tepco die Risiken kannten - und davor warnten... Und:
  • "Pobres después de la recesión, el terremoto y el tsunami" externer Link von Suvendrini Kakuchi am 29. März 2011 bei ips, ein Beitrag der deutlich macht, dass die Kritik der alternativen Gewerkschafter, zahlreiche Unternehmen entliessen ohne jede Formalität oder gar Entschädigung, zutreffend ist - wie es auch zutrifft, dass es jene 17 Prozent der Bevölkerung die unterhalb der offiziellen Armutsgrenze leben müssen sind, die - da ohne Ressourcen - am meisten zu leiden haben. Sowie:
  • "Tsunami stricken rice fields in South Souma-city, Fukushima" externer Link eine kleine Fotoreportage der japanischen Via Campesina Organisation Noumiren über die Auswirkungen auf die Reisfarmer des nordöstlichen Japan.
  • Aktuell: Am 31. März kam es in mehreren Städten zu erneuten Protestdemonstrationen, wie unter anderem in "Hunderte demonstrieren für Ende der Atomkraft" externer Link im Stern-Ticker berichtet wird. Dabei wurden bei der Demonstration vor Tepco in Tokyo nicht nur massenhaft Zivilpolizisten und betriebliche Sicherheitskräfte zwecks Überwachung und einschüchterung mobilisiert, sondern auch drei Personen festgenommen, die Doro Chiba berichtete.

Brüder und Schwestern überall in der Welt! Wir haben einen neuen Kampf begonnen

"Am 20. März 2011 haben wir in Tokyo eine Demonstration mit etwa 1500 Teilnehmern veranstaltet, um unseren Ärger und unsere Wut über die ernste Lage auszudrücken, die durch das letzte Erdbeben in Tohoku (Ostjapan) verursacht wurde. Das war die einzige Protestaktion, denn die Verkehrswege waren nicht nur im Erdbebengebiet von Tohoku beeinträchtigt, sondern auch in den Gebieten von Tokyo und Kanto. Außerdem übt die Regierung Druck aus, dass man unter den gegebenen Umständen möglichst keine selbstständigen Aktionen organisieren soll. Wir haben zu der Kundgebung aufgerufen, um den Zorn des Volkes wegen der schrecklichen und brutalen Geschehnisse zu organisieren, um die Lügenpolitik der Regierung öffentlich zu machen und um zu verlangen, dass alle Fakten auf den Tisch kommen, die mit der Katastrophe zu tun haben. Zu der Kundgebung wurde eine große Menge Hilfsgüter mitgebracht. Darunter waren mehrere Zentner Reis, hunderte Gasflaschen und andere bitter benötigte Dinge. Das Material wurde sofort in die betroffenen Gebiete geschickt, zusammen mit vielen Spenden. Auf der Kundgebung wurde zum nationalen Kampf gegen Massenentlassungen aufgerufen. In dem Aufruf unterstützen wir den weltweiten Kampf für die sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke..." Doro-Chiba (Eisenbahnergewerkschaft von Chiba) am 25. März 2011 pdf-Datei. Das ist die Übersetzung des bereits verlinkten Artikels „We’ve launched a fresh struggle“ weiter unten. Dank für die Übersetzung an Manfred Pegam!

Hirose Takashi: Die Havarie des Fukushima Kernkraftwerks und die Haltung der Medien - Was sie in Fukushima vertuschen

Ein Interview von Yoh Sen'ei und Maeda Mari mit Hirose Takashi mit einer Einführung von Douglas Lummis pdf-Datei, Okinawa, gesendet von Asahi NewStar am 17. März, 20.00 Uhr, in einer Übersetzung von Manfred Pegam. Aus dem Text: „...Hirose Takashi hat ein ganzes Regal Bücher geschrieben, meist über die Atomindustrie und den militärisch-industriellen Komplex. Nuclear Power Plants (Kernkraftwerke) ist wohl sein bekanntestes Buch, in dem er die Logik der Kernkraftbefürworter logisch weiterführt: Wenn ihr wirklich meint, dass sie sicher sind, warum baut ihr sie nicht im Stadtzentrum, anstatt hunderte von Kilometern entfernt, wodurch ihr die Hälfte des erzeugten elektrischen Stroms in den Leitungen verliert? Das Fernsehinterview, das unten teilweise übersetzt zu finden ist, gab er mit gemischten Ge-fühlen. Ich habe heute (22. März 2011) mit ihm telefoniert, und er sagte mir, dass es damals sinnvoll gewesen sei, gegen Kernkraft zu kämpfen, dass er aber jetzt, nachdem die Katastro-phe ausgebrochen ist, lieber schweigen würde. Er könne jedoch nicht schweigen angesichts der unglaublichen Lügen, die über Radio und Fernsehen verbreitet würden...

Spenden

Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 18.03.2011: „...wir haben seit 2 Jahren Kontakt zu Genossen von Doro-Chiba, der Eisenbahnergewerkschaft in Japan. Letztes Jahr waren studentische Genossen von uns in Japan und im August ist/war ein Besuch aus Japan geplant. Wir haben auf die Schnelle ein Konto eingerichtet um Spenden für den Aufbau von Hilfezentren zu sammeln. Ein Mitglied von Doro-Chiba hat uns einen Bericht verbunden mit einem Aufruf in Englisch zukommen lassen. Wir haben ihn nun ins Deutsche übersetzt. Könnt ihr ihn veröffentlichen? Solidarische Grüße...“ Siehe dazu:

  • Doro-Chiba dankt für die Unterstützung
    „Die japanische Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba hat zusammen mit dem National Coordinating Center of Labor Unions (Vereinte Gewerkschaften) mehrere People's Earthquake Relief Center (Hilfezentren) gegründet, um die immer noch abgeschnittenen Landesteile in der Region Tohoku mit Lebensmittel, Wasser, Decken und Erste-Hilfe-Sets zu versorgen. Über den Spendenaufruf des DoroChiba-Unterstützerkreis sind bisher schon mehr als 3.500,- EUR gesammelt worden. Dafür und die damit gezeigte Solidarität der deutschen Werktätigen bedankt sich Doro-Chiba ausdrücklich. (...) Doch nicht nur die Lage im Nordosten ist dramatisch. Aufgrund der Zerstörungen von Fabriken, Betrieben und Farmland sind Millionen von Menschen ohne Arbeit und Einkommen. Für sie gibt es keine finanzielle Unterstützung durch die Regierung und ihre Lebensperspektiven sind ungewiss.“, schildert ein Sprecher von Doro-Chiba die aktuelle Lage. Daher ist jede Spende für die People's Earthquake Relief Center willkommen und wird direkt zur Unterstützung der Betroffenen eingesetzt. Um weitere Hilfsmaßnahmen zu organisieren bitten wir dringend um Spenden auf folgendes Konto (Doro-Chiba-Unterstützerkreis):
    Kathrin Yankovic
    Ktonr: 3197301
    Blz.: 670 923 00
    IBAN: DE 82 6709 2300 0003 197301
    BIC: GENODE61WNM
    Verwendungszweck: Hilfe für Japan

    Das Geld wird ohne Abzüge über Western Union nach Japan weitergeleitet“ Das komplette Dankesschreiben der Gewerkschaft pdf-Datei
  • Erdbebenopfer-Hilfezentren für die Bevölkerung Japans gegründet - Lasst uns alle Kräfte vereinen um unseren betroffenen Freunden zu helfen
    Die Übersetzung des Berichtes und Aufrufes pdf-Datei. Aus dem Text: „Das Exekutivkomitee der japanische Eisenbahner Gewerkschaft der Stadt Chiba (Doro-Chiba, bei Tokio) hat mit dem allgemeinen Gewerkschaftsbund Japans (NCCLU) beschlossen, Erdbeben-Hilfezentren zu gründen. Ihr Hauptquartier ist das Büro der NCCLU. Außerdem wurde beschlossen, ein Soforthilfezentrum einzurichten. (...) Das große Disaster in der Ost-Japanischen Erdbeben-Katastrophe ist jedoch, dass der Neo-Liberalismus unvermeidliche Tatsachen geschaffen hat und die nun notwendige Infrastruktur zerstörte. Er versucht seit 25 Jahren die Krise dadurch zu bewältigen, dass er die Staatsbahnen zerstückelte und privatisierte: örtliche Autonomien zerschlug, die örtlichen Finanzen zu Grunde richtete, die öffentliche Infrastruktur durch Privatisierungen zerstörte und die Anzahl öffentlicher Dienstleister uneingeschränkt abbaute, etc. Das große Erdbeben hat gerade jene Regionen schwer getroffen, die durch diese Entwicklungen besonders im Stich gelassen worden waren. Die herrschende Klasse bereitet nun einen Rundum-Angriff auf die arbeitende Bevölkerung vor, um einen umfassenden reaktionären Wandel einzuleiten: Massenentlassungen, gnadenlose Lohnkürzungen und Massenarbeitslosigkeit. Diesen Angriff müssen wir bekämpfen, um zu leben. Lasst uns Hilfe organisieren mit der Kraft der vereinten Arbeiter! Schickt eure Spenden an unseren deutschen Doro-Chiba-Unterstützerkreis
    Kathrin Yankovic
    Ktonr: 3197301
    Blz.: 670 923 00
    IBAN: DE 82 6709 2300 0003 197301
    BIC: GENODE61WNM
    Verwendungszweck: Hilfe für Japan

    (Es können leider keine Spendenquittung ausgestellt werden)
  • IG Metall: Spendenaktion für die Opfer in Japan - Solidarität mit den Menschen in Japan
    Die IG Metall ein Spendenkonto eingerichtet. Die Hilfe ist für betroffene Gewerkschafter und ihre Familien gedacht. Siehe dazu die Seite der IG Metall externer Link
  • ver.di solidarisiert sich mit den Katastrophenopfern in Japan und ruft zu Spenden auf
    „...Unsere internationalen Gewerkschaftsdachverbände IÖD (Internationale der Öffentlichen Dienste) und UNI Global haben zu einer Solidaritätsspende aufgerufen, um konkrete Hilfe in Japan leisten zu können. Spenden können überwiesen werden an:...“ Alle Informationen dazu auf der Seite bei ver.di externer Link
  • Katastrophen-Hilfsfond für prekäre ArbeiterInnen in Japan
    Angesichts der enormen Zerstörungen durch das Erdbeben und die Tsunamis am 11. März 2011 sowie angesichts der nach wie vor drohenden nuklearen Katastrophe durch das zerstörte Atomkraftwerk Fukushima I, hat die FAU-IAA beschlossen einen Hilfs- und Solidaritätsfond für prekäre ArbeiterInnen in Japan - den «Freeters Solidaritätsfond» externer Link ins Leben zu rufen. Als anarcho-syndikalistische Basis-Gewerkschaft gilt unsere erste Sorge den vielen prekären ArbeiterInnen (Freeters), die schon vor der Katastrophe ausgegrenzt und zu vielfach miserablen Arbeits- und Lebensbedingungen gezwungen waren. Die FAU-IAA hat kurzfrístig einen Grundstock für den Fond zur Verfügung gestellt. Sie ruft darüber hinaus zu Spenden für den Hilfs- und Solidaritätsfond auf, dessen Mittel in enger Absprache mit der «Freeter Zenpan Roso», einer Selbstorganisation prekärer ArbeiterInnen in Japan, eingesetzt werden sollen. Spenden nehmen wir über das Konto: FAU, Konto 96152201, Postbank Hamburg (BLZ 200 100 20) unter dem Stichwort «Freeters» entgegen. Jeder noch so kleine Beitrag als Ausdruck gelebter Klassen-Solidarität ist willkommen. Siehe dazu auch:
    Hintergrundinformationen über die Freeter und die Freeter-Gewerkschaft «Freeter Zenpan Roso» finden sich z.B. unter:

Japans Unternehmerverband findet alles OK...

Jedes geschriebene Wort über die tragischen Ereignisse in Japan ist in der Regel schon bei Niederschrift überholt. Dieses nicht: Der Oberboss des japanischen Unternehmerverbandes findet das mit der Atomkraft voll OK. Ob er damit Weltmeister des Zynismus werden will, sei dahingestellt. Zu seiner Pressekonferenz die Erklärung der unabhängigen eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba "This is capitalism!" pdf-Datei vom 19. März 2011.
Siehe dazu auch: "We've launched a fresh struggle" pdf-Datei ein aktueller Bericht von Doro-Chiba vom 24. März 2011 über Protestaktionen und über den wirklichen Alltag nach der Katastrophe. Die Übersetzung findet sich weiter oben unter dem Titel:
Sowie: "What They're Covering Up at Fukushima" externer Link von Hirose Takashi in Counterpunch am 22. März 2011 - einer der prominentesten AKW Gegner Japans befasst sich mit der "Öffentlichkeitsarbeit" der japanischen Regierung...

Die Helden von Fukushima: Obdachlose, Gastarbeiter und Arbeitslose? Der ARD-Korrespondent in Japan untergräbt den Mythos von den 50 Helden

Ob es nur 50 sind oder 200, die schichtweise arbeiten, oder wie viele auch immer, ist unbekannt. Die Betreibergesellschaft Tepco hatte Hunderte von Mitarbeitern abgezogen, weil die Strahlenbelastung zu groß wurde. Zurückgeblieben sollen nur wenige sein, so hieß es in allen Medien. Dazu sollen 20 "freiwillige Helfer" gestoßen sein. (…)Der ARD-Korrespondent in Japan, Robert Hetkämper, ist hingegen der Überzeugung, dass hier Menschen verheizt werden. Für gefährliche Arbeiten würden von Tepco gerne Obdachlose, Gastarbeiter, Arbeitslose und sogar Minderjährige ausgebeutet werden. Sie würden als "Wegwerfarbeiter" bezeichnet, weil sie, wenn sie zu stark radioaktiv belastet sind, entlassen würden. Hetkämper habe mit einem Arzt gesprochen, der dies bestätigt habe. Diese "grausame Geschichte" passiere nicht nur jetzt, sondern schon seit Jahrzehnten. Und sie erinnert, wie die WDR-Kommentatorin sagt, an die Hunderttausende von Liquidatoren, die in der Sowjetunion für den Bau des Sarkophags um den Tschernobyl-Reaktor eingesetzt und geopfert wurden. Seltsam ist dies in Japan, wenn man dort Menschen verheizt, obgleich man sonst gerne auf Roboter setzt, die in Fukushima aber nicht vorhanden zu sein scheinen...“ Artikel von Florian Rötzer auf Telepolis enews vom 18.03.2011 externer Link

Der Schutzmantel der Atom-Mafia

Nicht nur Reaktoren haben Schutzmäntel, die betreibende Atommafia auch: Die Regierung beispielsweise ist ein wesentlicher Bestandteil deselben. Die Verlautbarungen der Regierung und der TEPCO (Tokyo Electric Power Company) sind kontinuierlich identisch und mit keinem Wort wird darauf eingegangen, dass die japanischen Städte unter anderem deswegen so große Probleme haben, Mindestüberlebensbedingungen zu garantieren, weil sie durch die neoliberale Finanzpolitik ausgeblutet sind. Dass die Armee nun die Kontrolle über den ganzen Osten Japans übernommen hat, hat bisher eindeutig keine Verbesserung gebracht. Die Erklärung der autonomen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba nimmt diese Tatsachen ins Visier und ruft dazu auf, selbstorganisiert den Folgen der Katastrophe zu widerstehen. In "Let's Organize Relief Activities for the Affected Area by Workers' Unity and Solidarity! Stop all nuclear plants immediately!"pdf-Datei vom 14. März 2011 unterstreichen die Eisenbahner, dass die Menschen Japans keine Notstandsübungen brauchen, sondern Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Wärme. Siehe dazu auch: Zusammen mit dem National Coordinating Center of Labor Unions (NCCLU) hat Doro Chiba das People's Earthquake Relief Center gebildet, wie aus der Mitteilung vom 16. März pdf-Datei 2011 hervorgeht. Darin sind auch alle Kontakte für Solidaritätsaktionen.

Lebenszeichen unser KollegInnen vom LaborNet Japan

Aus einer Email vom 14.03.2011: „Dear Friends at LabourNet Germany - Thank you for your message of solidarity to the people in Japan suffering from the biggest earthquake in history of our country. (…) At this moment, we are trying to get contact with our families and friends who might be involved. We will organize relief campaigh to support the victims. We appreciate your offer for donations. We will distribute it to the victims through our network, for sure. The details are not decided yet. We will pass your message to our supporters all over the country. Thank you again. Workers of the world, Unite! 14 March 2011 Labornet Japan - International Department

Erdbeben-Katastrophe: DGB solidarisiert sich mit japanischem Volk

Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat dem japanischen Volk im Namen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und aller organisierten ArbeitnehmerInnen seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. „Wir denken an die vielen Tausend Opfer und ihre Familien“, heißt es in den Schreiben an Japans Botschafter und den Gewerkschaftsbund RENGO. Die Briefe im Wortlaut...“ Siehe das Schreiben beim DGB vom 14.03.2011 externer Link

Fukushima-Betreiber Tepco: Tricksen und täuschen

Tokyo Electric Power ist Asiens größter Stromversorger. Er betreibt 17 Reaktorblöcke. Zuletzt ist er wegen gefälschter Unterlagen und verschiedener Havarien in die Kritik geraten. Artikel von Martin Fritz in der TAZ vom 13.03.2011 externer Link

Von Japan lernen? Wir haben hier doch keine Tsunamis! Nein, aber die gleichen Geschäftemacher und Lügner!

Kommentar von Fritz Güde auf der Webseite von Thomas Trueten vom 14.03.2011 externer Link

Bundesweit Mahnwachen für den Atomausstieg: Fukushima ist überall - Atomausstieg jetzt!

"In großer Betroffenheit über die Ereignisse in Japan und mit dem festen Willen, gemeinsam dafür zu streiten, dass die Atomkraftwerke in der Bundesrepublik endlich stillgelegt werden, rufen wir dazu auf, am Montag, 14. März, von 18 Uhr bis 18.30 Uhr in möglichst vielen Orten auf zentralen Plätzen zu Mahnwachen zusammenzukommen. Die bereits gemeldeten Orte sind auf der Karte mit blauen Nadeln markiert...“ Siehe die Webseite von ausgestrahlt.de vom 14.03.2011 externer Link

BR-Info Alstom Power Mannheim "Sofort Atomkraft stoppen!"

...Wir sagen, es ist höchste Zeit, den „Ausstieg aus dem Atomausstieg“ zu kippen. Wir müssen Druck machen, um endlich den Umbau der Energiewirtschaft entsprechend der gesellschaftlichen und ökologischen Bedürfnisse durchzusetzen. Wir sagen auch, ALSTOM muss jetzt endlich Ernst machen mit dem wirksamen Ausbau der eigenen Entwicklungs- und Produktionskapazitäten für regenerative Energieerzeugung. Das wäre ein konstruktiver Beitrag zur langfristigen Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze im Konzern und in Mannheim-Käfertal. Nur wenn wir gemeinsam unseren Protest gegen die tödlichen Gefahren der Atomwirtschaft massiv und hartnäckig in die Öffentlichkeit tragen, können wir eine Wende erreichen. Jede und jeder von uns ist jetzt gefordert…“ Zitat aus der BR-Info Alstom Power Mannheim "Sofort Atomkraft stoppen!" vom 14.03.2011

April 10th:
Grundinfos

Doro-Chiba und National Coordinating Center of Labor Unions (Vereinte Gewerkschaften) haben mehrere People's Earthquake Relief Center (Hilfezentren) gegründet:
Spenden unter:
Kathrin Yankovic
Ktonr: 3197301
Blz.: 670 923 00
IBAN: DE 82 6709 2300 0003 197301
BIC: GENODE61WNM
Verwendungszweck: Hilfe für Japan
Das Geld wird ohne Abzüge über Western Union nach Japan weitergeleitet“

IG Metall: Spendenaktion für die Opfer in Japan - Solidarität mit den Menschen in Japan
Die IG Metall ein Spendenkonto eingerichtet. Die Hilfe ist für betroffene Gewerkschafter und ihre Familien gedacht. Siehe dazu die Seite der IG Metall externer Link

ver.di solidarisiert sich mit den Katastrophenopfern in Japan und ruft zu Spenden auf
„...Unsere internationalen Gewerkschaftsdachverbände IÖD (Internationale der Öffentlichen Dienste) und UNI Global haben zu einer Solidaritätsspende aufgerufen, um konkrete Hilfe in Japan leisten zu können. Spenden können überwiesen werden an:...“ Alle Informationen dazu auf der Seite bei ver.di externer Link

Siehe auch

Gewerkschaften und Energiepolitik
im LabourNet Germany unter Branchen > Bergbau und Energie

Die Gewerkschaft Doro-Chiba
Die aktuellen Newsletter der Gewerkschaft Doro-Chiba finden sich auf der englischen Seite der Homepage externer Link


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