Spanien und die Migrantenkinder. Auffanglager schützen Migrantenkinder auf den Kanarischen Inseln nicht vor Missbrauch
"Die von den spanischen Behörden von den lebensgefährlichen Bootsüberfahrten geretteten Kinder aus dem Maghreb und den subsaharischen Staaten sind in den spanischen Inselnotfallzentren auf Gran Canaria und Teneriffa nicht sicher vor Missbrauch und Gewalt. Dies kritisiert die Sprecherin Simone Troller von Human Rights Watch für Kinderrechte in Europa, die Koautorin des kürzlich veröffentlichten Berichts Unwelcome Responsibilities: Spain's Failure to protect the Rights of Unaccompanied Migrant Children in the Canary Islands ist." Artikel von Claudia Hangen in telepolis vom 05.08.2007
Spanien: Neues von der EU-Grenzfront
"Human Rights Watch klagt sexuellen Missbrauch an migrantischen Jugendlichen in kanarischen Auffangzentren an - Andalusien, Initiative gegen die Ausweisung Minderjähriger - Fünfzig ertrunkene Flüchtlinge mehr: Untersuchung gefordert." Bericht von "diverse" vom 29.07.2007 bei indymedia mit der Übersetzung eines Interviews in El País vom 26.Juli 2007 und weiteren Informationen
Flüchtlingsdrama vor den Kanaren. 60 Todesopfer befürchtet / Suche erfolglos / EU-Kommissar fordert bessere Seenotrettung
"Bei einer der schlimmsten Flüchtlingstragödien auf der Route zwischen Westafrika und den Kanarischen Inseln sind vermutlich fast 60 Menschen ertrunken." Artikel in ND vom 20.07.07
Tödliche Reise in die bessere Welt
Zwischen 80 und 102 Senegalesen sind auf dem Weg nach Europa ertrunken. Die Emigration aus Westafrika fordert immer mehr Opfer. Artikel von Dominic Johnson in der taz vom 19.12.2006
Kanaren-Migration-Unruhen
"Während die Medien die "Flut von MigrantInnen" durchzählen, die über die Küsten der Kanarischen Inseln die Festung Europa erreichen, eskaliert in den dortigen Auffanglagern die Situation: die menschenunwürdigen Umstände u.a. aufgrund der Überfüllung führten in den letzten Tagen zu Protesten und Aufständen der Internierten. Detaills zur Situation... Mehr als 10.000 verhaftete MigrantInnen und drei Aufstände innerhalb der letzten Tage." Artikel von tierr@ vom 14.09.2006 bei indymedia.
Wieder 500.000 ohne Papiere in Spanien
"Täglich landen hunderte Flüchtlinge aus Afrika auf den Kanaren. Ein EU-Sondergipfel soll sich des Themas annehmen. Es gibt keinen Rekord, der nicht überboten werden könnte. Am vergangenen Wochenende gelangten so viele Flüchtlinge wie nie auf die Kanarischen Inseln. Die Seerettung zählte in nur 48 Stunden 1.433 Immigranten in Fischerbooten. Das ist ein Drittel dessen, was die Behörden im gesamten Jahr 2005 registrierten. Ein Flüchtling wurde tot geborgen." Artikel von Reiner Wandler in der taz vom 5.9.2006
Frontex-Einsatz vor den Kanaren verlängert
"Der Strom der Einwanderer aus Afrika auf die Kanarischen Inseln reißt nicht ab. Allein im August landeten mehr Bootsflüchtlinge auf den Kanarischen Inseln als im Vorjahr. Spanien hat nun erreicht, dass der Einsatz der europäischen Grenzschutzbehörde "Frontex" bis zum Ende des Jahres verlängert wird, der im September schon wieder beendet werden sollte. http://de.indymedia.org//2006/08/154580.shtml Doch Frontex hat nichts erreicht und ohnehin wird hier ne Scheindebatte geführt. Die Einwanderer kommen zumeist über den Flughafen Madrid oder den Landweg über Frankreich. Ohne sie, so spanische Banken, wäre das Land in eine Rezession abgestürzt. Marokko hat wieder 53 Menschen im verminten Niemandland abgesetzt." Artikel von Ralf Streck vom 01.09.2006 bei indymedia
Ratgeber: Mit Erfolg nach Europa
"In Senegal gibt eine Website fantasievolle Anleitungen, wie Afrikaner mit Geschick ihren Weg nach Spanien oder Frankreich machen können - mit Nennung der Erfolgsquote. Wer verreist, informiert sich zuvor. Und wo ist dies einfacher als im Internet? Das gilt auch für die afrikanischen Immigranten." Artikel von Reiner Wandler in der taz vom 8.9.2006 . Siehe dazu:
Völkerwanderung per Boot
"1300 Menschen kamen allein am Wochenende aus Westafrika auf die spanischen Kanarischen Inseln. Süditalienische Inseln werden immer häufiger von Libyen aus angesteuert.
Mehr als 1.300 Menschen gelang am Wochenende die tagelange gefährliche Fahrt vom Senegal und Mauretanien auf die Kanarischen Inseln. Auch der nun begonnene Frontex-Einsatz (1) vor den Küsten Westafrikas konnte den neuen Rekord nicht verhindern. Fast 19.000 Menschen sind in diesem Jahr auf den Kanaren gelandet. Mit eiliger Diplomatie versucht Spanien erneut dem Phänomen zu begegnen. Das Rote Kreuz meint, 100.000 Menschen warteten allein im Senegal auf die Überfahrt. Auch die italienischen Inseln Lampedusa und Pantelleria werden immer stärker zum Ziel, die 300 Kilometer lange Überfahrt aus Libyen ist vergleichsweise kurz." Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 23.08.2006
Große Worte - wenig Frontex. Der EU-Einsatz zur Abwehr der Flüchtlinge vor den Kanarischen Inseln verzögert sich weiter, 2006 wurden bislang 25.000 Flüchtlinge registriert
"Schon vor Monaten hatte die EU der spanischen Regierung Unterstützung zur Abwehr der Flüchtlinge und Einwanderer zugesagt, die sich auf den Weg von Westafrika auf die Kanarischen Inseln machen. Doch weiter ist unklar, wann der Einsatz von der EU-Grenzschutzbehörde Frontex beginnt. Die Situation auf den Urlaubsinseln gestaltet sich kafkaesk. Touristen leisten völlig erschöpften Menschen an Stränden erste Hilfe und sehen sich bisweilen auch Leichen gegenüber. Spanien will nun auch Menschen aus Drittstaaten nach Marokko abschieben." Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 10.08.2006
Abschiebungen aus Spanien gestalten sich schwierig. Polizeigewerkschaft bestätigt, dass Immigranten betrogen wurden, Senegal verweigert weitere Aufnahme
"Spanien hat letzte Woche mit Massenabschiebungen in den Senegal begonnen. Die Regierung des westafrikanischen Staats hatte sich zur Rücknahme seiner Staatsbürger bereit erklärt. Doch die Flüchtlinge und Einwanderer wurden "betrogen" und mit dem Versprechen ins Flugzeug gelockt, von den Kanarischen Inseln auf das Festland verlegt zu werden. Doch die Reise ging, an die Sitze gefesselt, in den Senegal, wobei es auch zu Misshandlungen gekommen sein soll. Der Senegal verweigert derweil weitere Rücknahmen und fordert eine "menschenwürdig Behandlung". Menschenrechtsorganisationen fordern eine unabhängige Aufklärung. Zahlreich und heimlich schiebt Spanien auch "illegal" nach Frankreich ab." Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 07.06.2006
Ausgebootet
"Boubacar Ndiaye dachte, er hätte das Geschäft seines Lebens gemacht. 17 Millionen CFA-Francs, knapp 26.000 Euro, hatte der Fischer aus Yarakh in Senegal von 40 jungen Leuten kassiert, die die lange und riskante Bootsfahrt auf die Kanarischen Inseln wagen wollten. Für vier Millionen kaufte er ein neues, großes Fischerboot, dazu Benzin und Nahrung, und sammelte Passagiere. Aber als sich die Reisegruppe komplett eines Abends am Strand eingefunden hatte, schlug die Polizei zu. Alle Migranten wurden verhaftet, Boubacar Ndiaye kam als "Schleuser" vor Gericht und erhielt ein Jahr Gefängnis." Reportage von Dominic Johnson und Francois Misser in der taz vom 16.6.2006 Sechs Satelliten sollen Flüchtlinge aufspüren
"Spanien und neun EU-Länder haben überdies vereinbart, den Seeweg von Afrika zu den Kanarischen Inseln zu überwachen. Die Universität der spanischen Kanarischen Inseln hat mit der Firma Spot Image ein Pilotprojekt zur Überwachung vorgestellt. Über MariSS (Maritime Security Services) sollen sechs Satelliten kombiniert werden, um die Boote mit Flüchtlingen und Einwanderern aufzuspüren, die sich aus Mauretanien und dem Senegal derweil zu Hunderten auf den Weg zu den spanischen Inseln machen. Optische Überwachung soll dabei mit Radarüberwachung kombiniert werden. Die Aufrüstung wird die Menschen Schlepperbanden in die Hände treiben. Auch Deutschland nimmt an der Abschottung der Inseln teil." Artikel von Ralf Streck auf telepolis vom 30.05.2006 EU-Hilfe für Abschottung der Kanaren
"Spanien erhält logistische Hilfe durch Flugzeuge und Schiffe zur Abwehr von Flüchtlinge und Einwanderer aus Schwarzafrika. Die EU hilft Spanien bei der Abschottung der Kanarischen Inseln gegen Schwarzafrikaner. Auch Teams der EU-Grenzsicherungsbehörde Frontex sollen zum Einsatz kommen und Spanien baut nun auch Lager im Senegal. Linksfraktion startet Kampagne zur Schließung aller Abschiebelager in und außerhalb der EU." Artikel von Ralf Streck vom 25.05.2006 bei indymedia "Qualitativer Wandel"
"Im Kampf gegen illegale Einwanderer will die EU Flugzeuge und Schiffe zur Luft- und Meeresüberwachung entlang der afrikanischen Küste einsetzen." Artikel in ZEIT online vom 24.5.2006 700 Meilen im Fischerboot
"Die spanischen Behörden haben dazugelernt. Anders als im vergangenen Herbst, als tausende von Afrikanern die Grenzzäune der beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla überwanden, gibt es jetzt keine Lebensgeschichten von denen, die die gefährliche Reise von Afrika auf die Kanarischen Inseln geschafft haben." Artikel von Reiner Wandler in der taz vom 26.5.2006 Mit Satelliten gegen Einwanderer. Spanien: hektische Aktivitäten gegen "Boat People" mit Ziel Kanarische Inseln
"Die Einwanderungsfrage wird weiter militarisiert und technisiert. Die USA lassen die Nationalgarde an der Grenze zu Mexiko aufziehen. Spanien hat nun beschlossen, Satellitentechnik und Luft- und Seeüberwachung einzusetzen, um die Boote abzufangen, die aus Westafrika in Richtung der Kanarischen Inseln schippern. Die Wege werden immer länger und gefährlicher. Offenbar gibt es eine neue Route aus dem Senegal." Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 16.05.2006 Auch Afrikaner wollen an Kanarenstrände. Die spanischen Urlaubsinseln für Weiße vor Afrikas Küste werden Ziel für immer mehr Armutsflüchtlinge
"Die Regionalregierung auf den Kanarischen Inseln schlägt Alarm: In den letzten drei Tagen sind 974 Flüchtlinge mit 15 Booten an den Stränden von Teneriffa, La Gomera, Gran Canaria und Fuerteventura angekommen. "Das schlägt alles bisher Dagewesene", erklärt der Sprecher der Autonomieverwaltung, Miguel Becerra. Denn so viele sind noch nie auf einmal auf die Inseln gekommen." Artikel von Reiner Wandler in der taz vom 16.5.2006 Die neue Reiseroute nach Europa ist da
Etwa ein Drittel aller Flüchtlinge, die versuchen, die Kanaren zu erreichen, stirbt auf dem Weg dorthin. Das Risiko schreckt dennoch nur die wenigsten. Artikel von Alfred Hackensberger, Tanger, in Jungle World vom 29. März 2006 Tausende verlieren ihr Leben vor den Kanaren
"Die Zahl der Schwarzafrikaner, die auf dem Weg von Mauretanien auf die spanischen Kanarischen Inseln ihr Leben verloren haben, ist viel größer als bisher erklärt. Gestern (heute) ist bekannt geworden, dass die spanische Guardia Civil schon im letzten Dezember dazu einen Bericht verfasst hat. Schon damals ging die Militäreinheit davon aus, dass in 45 Tagen bis zu 1.700 Menschen ertrunken sind, als sie versuchten auf die Kanaren zu gelangen." Artikel von Ralf Streck vom 22.03.2006 bei indymedia
"Humane Katastrophe" spitzt sich zu
"Die Kanarischen Inseln sind beliebt bei Einwanderern. Ein Teil davon ist willkommen, ein anderer nicht. Gegen Engländer und Deutsche, die sich auf den spanischen Inseln vor der afrikanischen Küste ansiedeln, hat man zumeist nichts. Doch bei Einwanderern aus Afrika sieht das ganz anders aus. Die kommen derzeit zu Hunderten aus Mauritanien. Erneut wurden gestern 24 tote Menschen 700 Kilometer vor der Küste gefunden. Spanien spricht von einem "nationalen Notstand" und will Mauretanien unterstützen, damit das Land das auslaufen der Boote verhindert." Artikel von Ralf Streck vom 16.03.2006 bei indymedia |