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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Der 21. Ordentliche Gewerkschaftstag findet vom 4. bis 10. November 2007 Aufbruch? Wohin? - Zum IG Metall-Gewerkschaftstag "»Wozu noch Gewerkschaften?«, fragt Oskar Negt in einer Streitschrift. »Angesichts der täglichen Angriffe auf soziale Errungenschaften sind die Gewerkschaften als wirkliche Kampforganisationen für die arbeitenden Menschen notwendiger denn je«, antworteten Mitglieder per Flugblatt vor dem Kongress in Leipzig. Waren die Tage vom 4.-10. November ein Aufbruch? Und wohin? Das Selbstbild der IG Metall ist Stärke und Harmonie. Die Vorstandswahlen liefen über die Bühne, inhaltliche Konflikte wurden selten angesprochen. Mit Kongress-Regie und den Delegierten hat das zu tun, durchschnittlich 48 Jahre alt, zu 75 Prozent männlich, 20 Prozent Angestellte der IG Metall, eine arbeitslose Delegierte. Selten spürte man, dass Delegierte eine Basis vertraten, die das neue Führungsduo Huber/Wetzel so nicht dachten. Wenn Hans Köbrich aus Berlin, Udo Meyer aus Peine, Uli Hellmann aus Wolfsburg oder bekannte Linke wie Otto König, Klaus Ernst redeten, waren Kritik, Probleme und Widersprüche zu hören, die bei der Führung jedoch ohne Resonanz blieben. Also wurde über Fehler nicht gesprochen, auch nicht über den Riss, der angesichts der VW-Privatisierung durch die IG Metall geht. Unternehmer bringen Betriebsräte gegeneinander in Stellung; das überrascht nicht. Überraschend ist, dass Gewerkschaftsvertreter in Aufsichtsräten das nicht verhindern, obwohl sie es doch könnten. Der Vermeidung jeglicher Fehlerdebatte ist auch geschuldet, dass über das ehemalige Vorstandsmitglied Volkert, angeklagter Ex-Betriebsrat von VW, kein Wort verloren wurde, im Gegensatz zu den Lobhudeleien, die es für ihn und Hartz bis 5 nach 12 gab. Gewerkschaften müssen der Korrumpierung der Solidarität laut widersprechen, sonst untergraben sie ihre Grundlage. Fehler nicht aufzuarbeiten bedeutet, daraus nicht zu lernen. Der Abschluss von Pforzheim, die Verbetrieblichung der Tarifpolitik wurden zwar kritisiert, mehrheitlich jedoch als unumkehrbar hingenommen und von hauptamtlichen Delegierten wie Heinz Pfeffer gelobt. Solidarität mit den streikenden Lokführern unterblieb. Zum demonstrierten Selbstbewusstsein gehört, dass die Mitgliederentwicklung - minus zehn Prozent in vier Jahren - beschönigt, die Überalterung und Vermännlichung nicht thematisiert wurden." Artikel von Stephan Krull, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 12/07 Halbwegs geeint. Die IG-Metall ist mächtig, solange die SPD ihr wichtigster Partner ist Artikel von Michael Jobst in Freitag vom 16.11.07 Wir wollen eine Gewerkschaft, die kämpft! "Auf einer Veranstaltung des Metallertreffs vom Stuttgarter Zukunftsforum (ein Forum der bundesweiten Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken) ist die Idee entstanden, mit einem Aufruf "Wir wollen Gewerkschaften, die kämpfen!" für einen Politikwechsel in der IG Metall, aber auch in den anderen Gewerkschaften, einzutreten. Anlässlich des Gewerkschaftstages der IG Metall gehen wir mit über 125 ErstunterzeichnerInnen an die Öffentlichkeit. Diese Unterschriften wurden im Laufe dieser Woche gesammelt. Wir werden in den nächsten Monaten diese Unterschriftensammlung fortführen und auch auf andere Einzelgewerkschaften ausdehnen mit dem Ziel, eine breite gewerkschaftliche Debatte in Gang zu setzen" Der Aufruf in einer um weitere ca. 100 UnterzeichnerInnen - somit insgesamt ca. 225 UnterzeichnerInnen - ergänzten Version vom 18.11.07 »Nicht um 180 Grad gedreht«. Über die Ergebnisse des IG-Metall-Kongresses. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 13.11.2007 mit Hans Köbrich , Leiter des IG-Metall-Vertrauenskörpers bei BMW in Berlin und war Delegierter zum Gewerkschaftstag der IG Metall in der vergangenen Woche in Leipzig expansive Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik sowie qualitative "Pforzheimer Abkommen" So lassen sich aus der Sicht des LabourNet die wichtigsten Beschlüsse zusammenfassen - siehe die Übersicht der Pressemitteilungen der IG Metall Beschlusslage. 21.o. Gewerkschaftstag der IG Metall in Leipzig Kommentierte Übersicht der Anträge von Jochen Gester und Ria Reich, ähnlich erschienen in der SoZ vom November 2007 Moderne Wende. Huber gegen Arbeitszeitverkürzung "Bei der IG Metall weht ein neuer Wind. Aber was der bürgerliche Mainstream »innovativ«, »pragmatisch« und »modern« findet, ist vor allem die Abkehr von Grundpositionen, die das Handeln der Gewerkschaft über Jahre und Jahrzehnte geprägt hat. So verkündete der frischgebackene Erste Vorsitzende, Berthold Huber, am Mittwoch in seinem »Zukunftsreferat« auf dem Leipziger Gewerkschaftstag den Abschied von der Forderung nach kollektiver Arbeitszeitverkürzung. (..) Eine Verkürzung der tariflichen Arbeitszeiten sei aufgrund von »Globalisierung« und zunehmendem Konkurrenzdruck nicht möglich, behauptet Huber. Mit diesen, auf die »Wettbewerbsfähigkeit des Standorts« bezogenen, Argumenten läßt sich allerdings so gut wie jede gewerkschaftliche Forderung zurückweisen." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 08.11.2007 . Siehe dazu
Konflikte unerwünscht Zum Auftakt des Gewerkschaftstags der IG Metall in Leipzig geht es harmonisch zu. »Modernisierer« haben sich personell und programmatisch weitgehend durchgesetzt. Artikel von Daniel Behruzi, Leipzig, in junge Welt vom 06.11.2007 . Aus dem Text: ".Nicht nur personell, sondern auch in zentralen programmatischen Fragen scheint sich der »Modernisierer«-Flügel weitgehend durchgesetzt zu haben. So erklärte der bisherige Vize und designierte Vorsitzende Huber in seinem Rechenschaftsbericht, der Vorstand habe sich einstimmig für die Fortsetzung des Pforzheimer Tarifabkommens von 2004 ausgesprochen. (.) Auch die »Tarifreform« ERA, die von vielen Unternehmern zu massiven Lohnsenkungen genutzt wird, verteidigte Huber als »eines der großen tarifpolitischen Reformprojekte« seiner Gewerkschaft." Für alle Redebeiträge siehe die Sonderseite der IGM . Die Anträge sind dort aber nicht zu finden. Ketzerische Bemerkungen zur IG Metall "Noch ein paar ketzerische Bemerkungen zur IG Metall -Aus dem aktuellem Anlass ihres Gewerkschftstages - und der Medienberichterstattung darüber. Es ist ein besonderes Phänomen des Blickes auf die IG Metall - ob bei Gewerkschaftsfreunden oder -feinden - dass man eindeutig Partei ergreift für die eine oder andere Seite - und damit auch Personen." Kommentar von Volker Bahl vom 6.11.07 IG Metall hat Visionen "In Anträgen zum Leipziger Gewerkschaftstag finden sich viele fortschrittliche Positionen. Kontroverse über betriebliche Abweichungen vom Flächentarif zu erwarten.." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 05.11.2007 Unvereinbarkeitsbeschlüsse Diese Beschlüsse sind eine Art "Radikalenerlaß" in der IG Metall, sie wurden 1973 gefaßt als innergewerkschaftliches Gegenstück zu den SPD-Berufsverboten.
Anträge Uns liegen die ersten Anträge vor:
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