Der rot-grüne Koalitionsvertrag:
Dritter Weg?
Natürlich ist die konservative Presse unzufrieden.
Wer aber ernsthaft im rot-grünen Regierungsprogramm einen Neoliberalismus mit
sozialem Touch sieht - eben dritter Weg - sollte bereits über die ersten konkreten
Fakten nachdenklich werden.
- Link
zum Koalitionsvertrag als pdf-Datei (Vorsicht: 1,2 MB!)
- Ein Zitat der 44. KW 2002:
"Neue Deutsche RechtSSchreibung:
Kollateralvertrag
Wenn im Zuge von Regierungsbildungen vermeintlich unbeabsichtigte, aber durchaus
flächendeckende Angriffe auf die deutsche Zivilbevölkerung in Form
von Sozialabbau, Steuererhöhungen und anderweitigen Drangsalierungen
stattfinden, ist es ab sofort statthaft, dies nicht mehr als Koalitionsvertrag,
sondern als Kollateralvertrag zu definieren."
Aus: Der Deutsche Einheit(z)-Textdienst - Satire-Rundbrief von Werner Lutz,
11/02
- "Wie Langzeitarbeitslose geschröpft werden sollen" Auswertung
der Koalitionsvereinbarungen von Johannes Steffen, Arbeitnehmerkammer
Bremen, Stand: 22. Oktober 2002 (pdf-Datei)
- Feldzug gegen Arbeitslose eröffnet. Bundesregierung will 2003 Leistungen
für Arbeitsuchende um 1,3 Milliarden Euro kürzen. "Die Regierungskoalition
von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen will die Leistungen für
Arbeitslose kürzen. Die Maßnahmen hätten im nächsten
Jahr ein Einsparvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro, wurde am Sonntag in
der Koalition bestätigt. Laut Welt am Sonntag erklärte ein Sprecher
des Bundesarbeitsministeriums, die Pläne seien »Teil des Hartz-Konzepts«...."
Link
zum Artikel von Arnold Schölzel in junge Welt vom 21.10.2002
- Koalitionsvertrag: Steinbruch des Bundeshaushalts. Rot-Grün spart schon
lange bei der Arbeitslosenhilfe. "Laut »Spiegel« will die
Bundesregierung die Arbeitslosenhilfe ausschlachten. Erhebliche Kürzungen
hat es dabei schon in den letzten vier Jahren gegeben...." Link
zum Artikel von Paul M.Schröder in ND vom 21.10.02
- Offener Brief wg. geplanter Kürzung der Arbeitslosenhilfe
für Verheiratete von Norbert Kozicki (stellv. DGB-Vorsitzender Herne)
vom 17.10.02. Aus dem Text: "..."Wir bekennen uns zur besonderen
Verantwortung gegenüber den Schwächeren in unserer Gesellschaft",
welch`schöne Worte, die aber ohne Folgen für die konkrete Politik
bleiben. Wenn das Verantwortungsgefühl ihrer Partei dazu führt,
dass den
Langzeitarbeitslosen die Existenzmittel genommen werden, können die Betroffenen
jederzeit auf die wärmenden Worte der SPD verzichten...."
- "Hohe Sozialabgaben hemmen Wachstum und Beschäftigung. Strukturreformen
im Sozialversicherungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt sind deshalb unverzichtbar.
Deswegen werden wir die Vorschläge der Hartz-Kommission konsequent umsetzen.
Auch in der Sozialversicherung muss alles auf den Prüfstand, inwieweit es
den veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden und zu mehr Wachstum und
Beschäftigung beitragen kann. Die notwendigen Reformen werden sowohl zu einer
nachhaltigen Senkung der Sozialversicherungsbeiträge als auch zu einer Entlastung
des Bundeshaushaltes beitragen." Die wesentlichsten Auszüge des Koalitionsvertrags
zu den Bereichen "Wirtschaft, Finanzen und Arbeit" dokumentiert das "Handelsblatt"
am 16.10.02.
Dokumentation: Der Koalitionsvertrag
- "Unternehmer, Besserverdienende und Arbeitslose werden künftig mit höheren
Abgaben und geringeren Vergünstigungen rechnen müssen" - so beginnt der Artikel
von Ulrike Hermann in der taz vom 16.10.02, der aber bezeichnenderweise mit
folgendem Satz endet: "Wie auch immer, zumindest eines geben die Statistiken
der Arbeitsämter schon her: Es wären etwa 18 Prozent der Arbeitslosenhilfeempfänger
betroffen. Das sind 350.000 Menschen in Deutschland - und sie müssen am meisten
bluten." Zur
Kasse, Deutschland
- "Bei Empfängern von Arbeitslosenhilfe soll das Einkommen der Ehepartner
stärker angerechnet werden als bisher, was Einsparungen von etwa 1,4 Milliarden
Euro erbringen soll." So heisst es im Artikel von Werner Kolhoff, Timot Szent-Ivanyi
und Regine Zylka in der "Berliner Zeitung" vom 15.10.02 : Rot-Grün
bittet zur Kasse
- "Wie nicht anders zu erwarten, setzt die vom Wähler am 22. September bestätigte
SPD/Grünen-Bundesregierung ihren Kurs der konsequenten Umverteilung von unten
nach oben und der forcierten sozialen Ausgrenzung von Erwerbs- und Besitzlosen
konsequent fort. Allein bei der Arbeitslosenhilfe sollen in den nächsten vier
Jahren 17,4 Milliarden Euro gestrichen werden." Der redaktionelle Artikel
der "jungen welt" vom 16.10.02: Crashkurs gegen Arbeitslose
- V.a. die wirtschaftspolitischen Thesen von Gerhard Schröder und Tony Blair
werden, nun ergänzt um eine Antwort von Gregor Gysi, heiß diskutiert. Deshalb
dokumentieren wir letztere im vollen Wortlaut, ergänzt um einen ersten Kommentar,
der sich der Frage widmet, ob es sich dabei wirklich um eine Gegenposition
handelt:
- Gregor Gysi: "Zwölf Thesen für eine Politik des modernen Sozialismus.
Gerechtigkeit ist modern. Eine notwendige Antwort
auf Gerhard Schröder und Tony Blair." Gekürzt erschienen in der Frankfurter
Rundschau vom 4.8.99, hier die Originalfassung.
- Harald Werner (b&g, 2.8.99): Erste kritische
Anmerkungen zu Gregor Gysis Papier "Gerechtigkeit ist modern"
- Gerald Kemski: SMV statt Sozialismus. Zu
den 12 Thesen von Gysi, Klein & Brie und zum Programm