Arbeitsalltag eines Geldtransport-Fahrers: Millionen im Laderaum, ein paar Euro auf dem Lohnzettel
Arbeiten unter Lebensgefahr: Ein Geldtransporter-Fahrer erzählt von seinem Job, dem geringen Verdienst und seinem Traum von einem Theaterabend. Artikel von Tobias Dorfer in der Süddeutschen Zeitung vom 04.06.2008
Mach's noch einmal ver.di...in Berlin!
"Mitarbeiter des Wach- und Sicherheitsgewerbes protestierten vor kurzem in Hamburg gegen schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen. Arbeitgeberverband greift ver.di an. Beim Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) e.V. - dem Lobby- und "Gütesiegel"-Verband der Arbeitgeber - liegen die Nerven blank. Am 15.06.06 folgten zahlreiche Mitarbeiter des Wachgewerbes einem Aufruf von ver.di um vor dem Hamburger Rathaus gegen die schlechten Löhne und Arbeitsbedingungen in der Branche zu demonstrieren. Laut ver.di liegt der Stundenlohn der Wachleute vielfach bei 6,10 Euro; Arbeitnehmer müssten "bis zu 300 Stunden im Monat arbeiten um finanziell über die Runden zu kommen." Artikel von autoreponder auf Indymedia mit vielen Links vom 28.06.2006. Siehe dazu:
WM 2006: "0-Eur-Sicherheitskräfte" fordern!
"Das deutsche Sicherheitskonzept der WM 2006 ist widersprüchlich: Sicherheitshysterie auf der einen Seite, Sparwut und "Geiz ist geil"-Mentalität auf der anderen. Nun sollen "1-Eur-Sicherheitskräfte" schlecht bezahlten privaten Wachleuten Konkurrenz machen." Artikel von Gil auf Indymedia vom 10.05.2006
Ein Wachmann für 4,70 Euro - In Sachsen ist Billigarbeit weit verbreitet
"In der Bundesrepublik wird über Mindestlohn debattiert. Von sieben Euro pro Stunde ist die Rede. Viele Sachsen arbeiten für deutlich weniger." Artikel von Hendrik Lasch in Neues Deutschland vom 06.04.06
Dumping zwischen Ost und West? Gewerkschaft stellt Wucher-Anzeige gegen Thüringer Sicherheitsfirma
"Lohnwucher in Wild-Ost? Ver.di versucht, die Billiglohn-Oase Thüringen juristisch trockenzulegen. Laut Gewerkschaft arbeiten gerade im Sicherheitsgewerbe viele zu thüringischen Niedrigtarifen etwa in Bayern, wo wesentlich mehr bezahlt werden müsste." Artikel von Haidy Damm in ND 13.05.05
Die "Goldene Nase" 2005 geht an
Unternehmen des Wach- und Sicherheitsgewerbes
Die Jury der BürgerInneninitiative „Für
Gleichbehandlung - Gegen Billiglohn“ hat auf Grundlage von
11 Vorschlägen entschieden, welches Unternehmen auf Grund von
Benachteiligung und Missachtung der Rechte der ArbeitnehmerInnen
die 5. "Goldene Nase" übergeben bekommt. Im Rahmen
einer öffentlichen Aktion wird in der 7. Woche der Unternehmensleitung
der Firma Plato Wachdienst GmbH, in Sondershausen die "Goldene
Nase" übergeben. Das Unternehmen für allgemeine Dienstleistungen
und Wachdienst, Plato, erhält den Preis, weil es den Tarifvertrag
für das Wach- und Sicherheitsgewerbe in Thüringen nicht
einhält. So wurden Beschäftigten statt 4,32 Euro nur 4,11
Stundenlohn gezahlt, Nachtarbeits-, Sonntags- und Feiertagszuschläge
unterhalb der im Tarifvertrag festgelegten Höhe gezahlt, Beschäftigte
erhielten keine Mehrarbeitszuschläge und kein Urlaubsgeld und
bekamen nur 24 statt 28 Werktagen Urlaub gewährt. Darüber
hinaus wurde den Beschäftigten abverlangt, ihre Arbeitsmaterialien
wie Heftklammern, Schreibwaren aber auch Hygieneartikel aus eigener
Tasche zu bezahlen und zur Arbeit mitzubringen und ihre Dienstkleidung
auf eigene Kosten anzuschaffen sowie die Pausen durchzuarbeiten,
obwohl diese von der geleisteten Arbeitszeit abgezogen wurden. An
zweiter Stelle wurde von der Jury, ebenfalls ein Unternehmen des
Wach- und Sicherheitsgewerbes, die Patrol Sicherheitsdienst GmbH
in Gera ausgewählt. Auch bei diesem Unternehmen wurde Beschäftigten
der tarifgemäße Lohn nicht bezahlt, wurden Nachtzuschlag,
Sonn- und Feiertagszuschlag geringer als im Tarifvertrag festgelegt
gezahlt. Auch in diesem Unternehmen wurden teilweise bis zu 24 Stunden-Dienste
verlangt, keine Pausen gewährt und Mehrarbeitszuschläge
nicht gezahlt. Siehe die
Pressemitteilung zur Preisverleihung
am 14.2.05
Verhaltens- und Ethikkodex für das private
Wach- und Sicherheitsgewerbe
Für die etwa 20.000 Unternehmen mit ihren rund
1,1 Millionen Angestellten des privaten Wach- und Sicherheitsgewerbes
in der erweiterten Europäischen Union hat der gewerkschaftliche
Dachverband UNI Europa einen Verhaltens- und Ethikkodex mit dem
europäischen Arbeitgeberverband CoESS vereinbart. Der
Kodex bei ver.di
Arbeitermacht im Niedriglohn? Zur Situation
der Beschäftigten im Wachschutzgewerbe
Artikel
von Volker Eick aus: ak 481 vom 20.2.2004 (ak - analyse &
kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis)
5. August 2003: Übergabe der "Goldenen
Nase" der Firma HS Dienstleistungs GmbH, Schwarza
"Mit der Aussage "Die Übergabe der
"Goldenen Nase" wird natürlich unterlassen, wenn
Sie rechtswirksam zusichern und umgehend umsetzen werden, dass in
Ihrem Unternehmen ArbeitnehmerInnen, die in Thüringen tätig
sind, mindestens nach den allgemeinverbindlichen Tarifverträgen
vergütet werden und alle anderen tariflichen und arbeitsrechtlichen
Leistungen ebenfalls bekommen, dass bei den ArbeitnehmerInnen, die
außerhalb Thüringens eingesetzt werden, die in den jeweiligen
Bundesländern gültigen Tarifverträgen angewendet
werden, dass die Grund- und Betriebsverfassungsrechte beachtet und
jegliche Maßnahmen der Behinderung unterlassen werden und
stattdessen im Sinne der sozialen Verantwortung der Unternehmer
mit den Rechten der ArbeitnehmerInnen fair umgegangen wird."
wandte sich die BürgerInneninitiative an den Unternehmer Bert-René
Hebold, HS Dienstleistungs GmbH, Schwarza, Kreis Suhl, der am 5.
August die "Goldene Nase" übergeben bekommen soll...."
Presseerklärung
der Bürgerinitiative "Gegen Billiglohn. Für Gleichbehandlung
.
Sie enthält auch die Firmen, die Besserungversprochen haben
bzw. weiterhin beobachtet werden....
Ordensverleihung umstritten. Erfurter Bürgerinitiative
wirft Träger des Bundesverdienstkreuzes Sozialversicherungsbetrug
vor
"Mit einem Protestbrief hat sich die »Bürgerinitiative
gegen Billiglohn - für Gleichbehandlung« aus Erfurt an
Bundespräsident Johannes Rau gewandt. Sie kritisiert die Verleihung
des Großen Bundesverdienstkreuzes an Hartwig Piepenbrock,
die Rau persönlich am 4. Oktober vergangenen Jahres vorgenommen
hatte. Piepenbrock ist Vorstandsvorsitzender der gleichnamigen Unternehmensgruppe,
die mit einer Palette von Gebäudedienstleistungen - vom Management
bis zur Bewachung - einen Jahresumsatz von 400 Millionen Euro erzielt...."
Artikel
von Stefan Wogawa in junge Welt vom 01.08.2003 |