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Autogewerkschaft als Krankenkasse - Nach dem Chrysler-Verkauf steigen in den USA die Chancen auf eine Gesundheitsreform
"Über die Folgen des Kaufs der angeschlagenen US-Sparte von DaimlerChrysler durch den Finanzinvestor Cerberus wird weiter spekuliert. Die neuen Eigentümer und die US-Automobilgewerkschaft stehen wohl erst am Anfang eines längeren Findungsprozesses." Artikel von William Hiscott im Neues Deutschland vom 19.05.07
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Höllenhund und Höllenschlund - Daimler macht Deal mit Cerberus auf Kosten der Chrysler-Beschäftigten
"Viel Wohlfeiles wurde über die Symbolik des Namens des Finanzinvestors, der demnächst gut 80 Prozent der Anteile an dem Autobauer Chrysler halten wird, geschrieben. Immerhin handle es sich bei Cerberus in der griechischen Mythologie um den Höllenhund, der den Eingang zur Unterwelt, zum Hades, bewacht. Die Wirklichkeit ist eher banal: Chrysler und hier vor allem die Beschäftigten bei Chrysler sind die Verlierer in einer erbitterten internationalen Konkurrenz in der Autobranche. Sie werden in den Höllenschlund der Kapitalvernichtung - der Zerstörung zehntausender Arbeitsplätze, der Vernichtung angesammelter Ansprüche auf Pensionen und auf Gesundheitsversorgung in Höhe von Dutzenden Milliarden Euro - gestoßen." Artikel von Winfried Wolf vom 16.05.2007
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Sorge wegen Chrysler-Deal - Die Zustimmung der Gewerkschaften zum Verkauf an Finanzinvestor Cerberus ist umstritten
"(.)"Dass die deutschen Betriebsratsspitzen die Trennung von Chrysler unterstützen, überrascht nicht", erklärte Tom Adler, IG-Metall-Mitglied und einer von zehn Betriebsräten der oppositionellen Liste "alternative" im DaimlerChrysler-Werk Untertürkheim. "Ihre Politik war und ist geprägt vom Standortegoismus, sie haben mit ganz wenigen Ausnahmen alle Vorstandsentscheidungen abgenickt und mitvertreten." Auch die Spitze der UAW sei immer äußerst unternehmensloyal gewesen. An der Basis seien sowohl der angebliche "merger of equals" als auch der Chrysler-Turnaround-Plan, der immerhin 26.000 Arbeitsplätze vernichtet habe, viel kritischer gesehen worden. "Mit dem Verkauf an Cerberus dürfte es sich nicht anders verhalten."." Artikel von Stephan Kosch in der taz vom 16.05.2007
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Wie sich die IG Metall mit einer Heuschrecke einlässt
"Vor ein paar Wochen war das noch undenkbar: Der US-Autobauer Chrysler wird an eine Heuschrecke verkauft. Doch nun stimmen selbst die Gewerkschaften dem Geschäft zu. Die IG Metall hüllt sich in Schweigen. (.)Die Verschwiegenheit der größten deutschen Industriegewerkschaft hat ihren Grund. Denn bisher war die IG Metall an vorderster Front dabei, wenn es darum ging, den Heuschrecken-Kapitalismus zu bekämpfen. Noch im Herbst plante sie ein Informationsnetzwerk aus Betriebsräten, an das sich Mitarbeiter wenden können, wenn ihre Firma von Finanzinvestoren übernommen wird. "Eine Art erste Hilfe" nannte das Bundesvorständlerin Babette Fröhlich. Sogar auf den Titel ihres Monatsmagazins hob die IG Metall die angeblichen "Aussauger". Doch nun ist davon nichts mehr zu hören. Im Gegenteil: Auch die Arbeitnehmervertreter der IG Metall wollen im Aufsichtsrat von DaimlerChrysler für den Verkauf der US-Sparte an Cerberus stimmen - von internationaler Solidarität keine Spur." Artikel von Anselm Waldermann in Der Spiegel vom 16.05.2007
- US-Autogewerkschaft streichelt den Höllenhund
"Die Chrysler-Übernahme durch den Finanzinvestor Cerberus schockiert die US-Autobranche. Sie läutet eine neue Ära ein, nicht nur für den Konzern. Die Gewerkschaft ist eingeknickt und fürchtet schon jetzt die erste Nagelprobe: die nächsten Tarifverhandlungen." Artikel von Marc Pitzke, New York, in Der Spiegel-Online vom 15.05.2007
- Der Höllenhund hat drei Köpfe - in Mythologie und Realität
"Cerberus ist an 50 Unternehmen mit einer Summe von 23,5 Milliarden Dollar beteiligt. Ziel sei ein langfristiges Engagement, keine Spekulation." Artikel von Christine Zeiner in der taz vom 15.5.2007
- Chrysler-Verkauf an Cerberus ist ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter! Kritische Aktionäre: Deal ist nicht rechtmäßig / Aufsichtsrat soll nicht zustimmen
"."Der Verkauf an die Heuschrecke Cerberus wäre ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", kommentierte KADC-Sprecherin Beate Winkler-Pedernera den geplanten Verkauf. "Denn mit Cerberus ist der Weg zu weiteren Massenentlassungen und Werksschließungen vorgezeichnet." So sollen 30.000 Arbeitsplätze gestrichen, fünf Werke geschlossen und das Jeep-Werk in Toledo verkauft werden. Mittelfristig könnte Chrysler in den Bankrott geführt werden, um sich der verbleibenden Pensionslasten zu entledigen. (.) Der KADC kritisierte vehement, dass DaimlerChrysler die Kommunikation mit dem Buyout Comittee der Chrysler-Mitarbeiter bislang verweigerte. "Selbst die Arbeitsnehmervertreter scheinen an einem Deal hinter verschlossenen Türen beteiligt zu sein", befürchtete Beate Winkler-Pedernera. "Denn auch sie haben keine Partei für das Modell der Gewerkschafter und Mitglieder ergriffen."." Pressemitteilung desDachverbandes Kritische Aktionäre / Kritische Aktionäre DaimlerChrysler (KADC) vom 14.05.2007
- Daimler-Betriebsrat hat keine Einwände - Der DaimlerChrysler-Gesamtbetriebsrat hat keine Einwände gegen den mehrheitlichen Verkauf der US-Sparte an den Finanzinvestor Cerberus
Darin das UnZitat des Tages von Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm : ".«Wir denken, dass die Belegschaften auf beiden Seiten des Atlantiks in eine gesicherte Zukunft gehen können." Artikel im schweizerischen Tagesanzeiger vom 14.05.2007
- Daimler-Mitarbeiter: "Gut, dass Chrysler weg ist"
"Die Nachricht von der Chrysler-Trennung sorgt unter den Daimler-Beschäftigten im Stammwerk Untertürkheim für Gesprächsstoff. Viele von ihnen begrüßten bei einer Blitzumfrage von auto-motor-und-sport.de den Schritt, während andere Kritik an der Entscheidung üben." Artikel in der Auto Motor und Sport vom 15.05.2007
- Kanadas Gewerkschafter befürchten Kahlschlag
"Im Gegensatz zur amerikanischen Autogewerkschaft UAW sehen die kanadischen Kollegen dem Verkauf von Chrysler mit Bangen entgegen." Artikel von Jürgen Schönstein, New York, in Focus vom 15.05.2007
- "Daimler begeht Unfallflucht"
Der Verkauf von Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus dominiert am Dienstag die Titelseiten. In einer Presseschau dokumentiert manager-magazin.de, wie die internationale und nationale Presse den Daimler-Deal bewertet. Die Presseschau im Manager-Magazin vom 15.05.2007