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Updated: 18.12.2012 15:51
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Chrysler-Verkauf an Cerberus ist ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter

Kritische Aktionäre: Deal ist nicht rechtmäßig / Aufsichtsrat soll nicht zustimmen

Die Kritischen Aktionäre DaimlerChrysler (KADC) verurteilen den geplanten Verkauf von Chrysler für 5,5 Milliarden Euro an den Investor Cerberus. Mit diesem Deal werden die Hoffnungen und das Alternativmodell von 80.000 Chrysler-Mitarbeitern in den USA mit Füßen
getreten. KADC forderte den Aufsichtsrat von DaimlerChrysler auf, dem Abschluss des Vertrags mit Cerberus nicht zuzustimmen.

"Der Verkauf an die Heuschrecke Cerberus wäre ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", kommentierte KADC-Sprecherin Beate Winkler-Pedernera den geplanten Verkauf. "Denn mit Cerberus ist der Weg zu weiteren Massenentlassungen und Werksschließungen vorgezeichnet." So sollen 30.000 Arbeitsplätze gestrichen, fünf Werke geschlossen und das Jeep-Werk in Toledo verkauft werden. Mittelfristig könnte Chrysler in den Bankrott geführt werden, um sich der verbleibenden Pensionslasten zu entledigen.

Seit der Hauptversammlung im April 2007 sei Vorstand und Aufsichtsrat bekannt, dass die 80.000 Mitarbeiter in den USA selbst für ihr Unternehmen bieten wollen. Ziel der Mitarbeiter ist die Sicherung von Arbeitslätzen, aber auch der Schutz von Daimler als Übernahmekandidat. "Mit dem Mitarbeiter-Modell könnte das Problem der Pensionslasten über Verzichtleistungen gelöst werden, zudem wäre das Modell durch Steuererleichterungen für die deutsche und die US-amerikanische Seite ein Gewinn", erläuterte Frau Winkler-Pedernera.

Der KADC kritisierte vehement, dass DaimlerChrysler die Kommunikation mit dem Buyout Comittee der Chrysler-Mitarbeiter bislang verweigerte. "Selbst die Arbeitsnehmervertreter scheinen an einem Deal hinter verschlossenen Türen beteiligt zu sein", befürchtete Beate Winkler-Pedernera. "Denn auch sie haben keine Partei für das Modell der Gewerkschafter und Mitglieder ergriffen." Laut KADC ist dieses Vorgehen absolut unverständlich, denn die Mitarbeiter verfügten über enorme finanzielle Rückendeckung und könnten mit einem Gebot von bis zu 6,3 Milliarden Euro deutlich über die bisherige genannte Kaufsumme gehen. "Weshalb aber verhandeln weder der Daimler-Vorstand, -Aufsichtsrat oder -Betriebsrat mit dem Buyout Comittee?

"Die Kritischen Aktionäre verurteilen daher aufs schärfste, dass die Option der Arbeitsnehmer nicht als gleichberechtigte Möglichkeit respektiert wird. Wir fordern die Arbeitsnehmervertreter im Aufsichtsrat und dabei besonders den Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Erich Klemm auf, dem Abschluss des
Vertrages mit Cerberus aktiv entgegen zu treten", betonte Frau Winkler-Pedernera. Bevor man sich für ein Modell entscheide, müssten die Arbeitnehmer erst ihre Chance bekommen.

"Solange nicht alle Anbieter gleich behandet worden sind und im gleichen Umfang alle Einsicht in alle Unterlagen erhalten haben, bezweifeln wir Kritischen Aktionäre die Rechtmäßigkeit des Verkaufs", so Winkler-Pedernera."Der KADC hält sich sämtliche juristischen Mittel offen."

Dachverband Kritische Aktionäre / Kritische Aktionäre DaimlerChrysler (KADC) Pressemitteilung / 14.05.2007


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