letzte Änderung am 17. Sept 2002

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Ob eine solche Aktion jemand weh tut ?

Eine kleine Gruppe (12) von Kolleginnen und Kollegen aus drei Gewerkschaften - angeregt von Kollegen des Fachbereichs 8 von verdi - zog am Dienstag den 27.August in die Dortmunder Fussgängerzone vor die örtliche Quelle Niederlassung.

Grund: Eine indirekte Solidaritätsaktion mit dem entlassenen Nürnberger Betriebsrat Natale Fontana. Wenn jemand entlassen wird, weil er sich dagegen wehrt, dass feste Stellen wegfallen und durch Leiharbeiter ersetzt werden, wie dies in der Druckverarbeitung Nürnberg (dvn) mit dem Kollegen Fontana geschah, gibt es zum einen jeden Grund zur Solidarität. Zweitens Grund genug, jene Betriebsräte, die seiner Entlassung zugestimmt haben, an den Pranger zu stellen. Drittens aber auch - und hier eben kommt Quelle ins Spiel - die besten Kunden jenes Konzerns (im Falle der dvn ist es Schlott Sebaldus, einer der grossen der Branche) darauf hinzuweisen, mit welchem unsozialen "Verein" sie da Geschäfte machen, und sich mal dagegen zu Wort zu melden.

Was wir jetzt nicht wissen ist, wie weit die Kunde unserer 2-stündigen Aktion überhaupt die Quelle Hierarchie hochgedrungen ist... Was wir aber wohl wissen ist, dass es von den Passanten, die unser kleines Flugblatt bekamen, viele Reaktionen gab - wir verteilten ca 500 - und der Inhalt steht im wesentlichen oben, die Überschrift war "Die seltsamen Geschäftspartner von Quelle". Auch einige Quelle Angestellte kamen im Laufe der Zeit heraus und beteiligten sich - durchaus nicht ablehnend gegenüber unserer Aktion - an den Debatten (im Gegenteil: Was sie alles über Quelle erzählten, wäre Stoff für weiteres...)

Deutlich war: Die "Nürnberger Chose" wurde von allen sofort mit den Hartz-Sachen zusammen gesehen (Leiharbeit eben) - und die Ablehnung war ziemlich gross. Am meisten Widerrede bekamen wir, wenn die Rede auf die Gewerkschaften kam: Denen ist doch alles egal, Hauptsache sie haben einen Tarifvertrag, egal was drin steht.

Wir hatten uns vorher die eine oder andere Sache angeschaut, die etwa US GewerkschafterInnen machen, wenn sie auf einen gewerkschaftsfeindlichen Betrieb stossen (gewerkschaftsfeindliche Betriebsräte kommen da ja nicht vor, für die vergleichbaren Funktionen kandidieren die dann gleich gegen die Gewerkschaften - vielleicht ein Tipp an jene Nürnberger BRs, die der Entlassung zugestimmt haben?). Und wir denken nach dieser kleinen Aktion schon, dass man hierzulande sich die eine oder andere Scheibe von den US Gewerkschaften abschneiden könnte.....

WL

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