letzte Änderung am 17. Februar 2004 | |
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Ich könnte jetzt viel über den Abschluß schreiben. Zum Beispiel, daß Tarifpolitik zumindest dazu dienen sollte, den Lebensstandart der Gewerkschaftsmitglieder zu sichern. Ob das mit den üppigen "2 komma nen Keks %" der Fall ist, darf man bezweifeln. Gerade auch angesichts der sozialen Grausamkeiten der Regierung und den uns erst noch erwartenden finanziellen Belastungen (Rente, Gesundheit, Arbeitslosenversicherung, ...; Ich schicke euch dazu in den kommenden Tagen eine "wunderschöne" Präsentation der Kollegen von Ver.Di).
Und dann die Laufzeit! 26 Monate! Jeder Honk weiß doch, daß
man bei anziehender Konjunktur möglichst kurze Laufzeiten vereinbart.
Hab´ich nicht was von 12 Monaten Laufzeit gelesen; in den Flugblätter
die vor(!) dem Anschluß verteilt wurden. Da kommt man sich einfaches Mitglied
schon irgendwie verscheißert vor.
Das "Beste" zum Schluß. Endlich dürfen wir wieder länger arbeiten. Nicht das viele Kollegen das in der Vergangenheit nicht auch getan hätten. Ich sag mal nur Flexi-Konto. Aber jetzt isses so richtig schön offiziell. Als allererstes sind die Angestellten dran; zumindes bis zu 50% von ihnen. Aber damit nicht genug. Für weite Teile der gewerblichen Kollegen soll´s auch möglich werden, länger zu arbeiten. Wenn sich die lieben "Sozialpartner" auf eine höhere "40-Stünder-Quote" für diesen Bereich einigen (Wer zweifelt daran?) und um "Innovationsprozesse" zu ermöglichen (Ich kann das Wort nicht mehr hören! "Innovation --- ich könnt´kotzen!) Und um "Fachkräftemangel zu begegnen". Ich dachte immer, daß die Unternehmen dazu einfach nur mehr ausbilden müßten. Aber da hab´ich wohl getäuscht.
Also alles in allem ein doller Abschluß. Oder????
Wäre vielleicht doch besser gewesen zu streiken. Nicht nur jetzt. Sondern
auch im vergangenen Sommer; als es in den "blühenden Landschaften"
um die 35-stunden-Woche ging. So fällt einem der Streikverzicht im Westen
jetzt "auf die Füße".
"Aber die Kollegen wollen doch nicht." "Die haben alle Angst vor´s Tor zu gehen" "Die wollen sogar länger arbeiten, um ihren Job zu sichern" hör´ ich im Gedanken manchen (mir bekannten) Funktionär jammern. Tja, dann muß man sich halt darum kümmern, daß die Leute "Wollen". Aber das verlangt natürlich mehr als zweimal während der Tarifrunde nen mäßiges Flugblatt zu verteilen. Und vor allem sollten wir aufhören zu jammern. Ran an die Kollegen, jeden Tag (!!!!!) und mit ihnen diskutieren, ihnen erklären, wer ihnen das Geld aus der Tasche zieht, wo die Kohle bleibt und wie die "tolle" Marktwirtschaft funktioniert.
Allein stehen wir den Unternehmern wehrlos gegenüber. Organisiert sind
wir eine Macht!
Nach dem verlorenen Streik der Kolleginnen und Kollegen im Osten müssen
wir uns mehr denn je um unsere Gewerkschaft kümmern!
Die Gewerkschaft sind WIR!
... und so müssen wir auch handeln!
Jeder von uns muß sich diese Fragen vorlegen.
Und wer kann sie guten Gewissens beantworten???
Laßt uns gemeinsam um die richtige Linie unserer Gewerkschaft und um entschlossene
Aktionen kämpfen! Diesen Kampf zu führen ist bitter nötig.
Ihn nicht zu führen ist tödlich!
Machen wir die Gewerkschaft wieder zu unserer Kampforganisation!
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