(IGM-)Tarifkampf: Sonderseite
der AG Tarifpolitik der Vernetzungsinitiative der Gewerkschaftslinken zur
Vorbereitung der (IG Metall-)Tarifrunde 2002
Die Tarifrunde Metall hat begonnen...
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt haben wir das Zitat der Woche zu
verdanken:
"Der Streik gefährdet die positive Entwicklung der Sozialpartnerschaft
in Deutschland". Entnommen aus Financial
Times Deutschland vom 8.5.2002
Moderne Streikführung. Bei DaimlerChrysler und Porsche hat die IG Metall
am Montag ihr neues Arbeitskampf-Konzept vorgeführt. Motto: Kurz, aber
schmerzhaft. Link
zum Bericht in FTD vom 7.5.2002
IG Metall Zur Sache: Warum Streik? Eine Information für Bürgerinnen
und Bürger Nr. 1-Mai 2002. Link
zur pdf-Datei der IGM
Verbände entschädigen bestreikte Betriebe. Arbeitgeber bangen
um ihre Solidarität. "Die Arbeitgeberfunktionäre reagieren
kühl auf den Streik der IG Metall: Sie wollen sich nicht zu einem höheren
Lohn-Angebot zwingen lassen. Zugleich wissen sie aber um die Gefahr einer
internen Zerreißprobe. Streik-Hilfen für Mitgliedsbetriebe sollen
den Zusammenhalt in den Reihen der Arbeitgeberverbände stärken...."
Link
zum Artikel in Handelsblatt vom 06. Mai 2002
ver.di-Betriebsgruppe Knappschaftskrankenhaus Sulzbach: Wir sind solidarisch
mit dem Kampf in der Metallindustrie für eine Lohnerhöhung von 6,5%.
Was der Streik mit den Kosten im Gesundheitswesen zu tun hat und warum Solidarität
mit der IGM jetzt besonders wichtig ist. Flugblatt
der Betriebsgruppe Knappschaftskrankenhaus Sulzbach (pdf-Datei)
Flächentarifvertrag. Gesamtmetall warnt vor Demontage. "Der Präsident
des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat vor einer Demontage
des Flächentarifvertrags durch den Arbeitskampf in der Metallindustrie
gewarnt...." Link
zum Artikel in Handelsblatt-online vom 05. Mai 2002
Flexi-Streik. "Flexi-Streik heißt die neue Strategie. Sie funktioniert
so: Es wird abwechselnd gestreikt und immer nur für einen Tag. Heute
bei den Firmen X, Y, Z, morgen sind andere Betriebe dran. Damit die »Überraschung«
für die Arbeitgeber gelingt, wird auch nicht öffentlich bekannt
gegeben, wann welche Unternehmen bestreikt werden...." Link
zur Sonderseite der IGM
Folgt die IG Metall der IG BCE?
Die siebte Tarifverhandlung wurde in der Nacht zum 19. April 2002 ergebnislos
abgebrochen; das letzte Angebot der Arbeitgeber bestand in einer Einmalzahlung
von 190 € für März und April 2002 und dann einer Erhöhung
um 3,3 Prozent für 13 Monate - Laufzeit insgesamt also 15 Monate.
Das liefe auf eine Einkommenserhöhung von 3,25 Prozent hinaus. Die
IG Metall lehnt das - auch angesichts des Abschlusses in der chemischen
Industrie - ab (...) Am 19. April 2002 ab 9 Uhr wird es ein Spitzengespräch
zwischen IG Metall und Gesamtmetall geben, in dem versucht werden soll,
eine regionale Lösung zu erzielen. Die regionale Tarifkommission
der IG Metall trifft sich am 19. April 2002 ab 14 Uhr, um gegebenenfalls
über das Scheitern der Verhandlungen und den Antrag auf Urabstimmung
zu beschließen. Link
zur Meldung der IG Metall vom 19.4.02
Metall-Spitzen wollen Arbeitskampf abwenden. "Im Metall-Tarifkonflikt
wollen Gewerkschaft und Arbeitgeber in letzter Sekunde doch noch eine
Lösung am Verhandlungstisch erzielen. Die Tarifparteien einigten
sich nach dem Abbruch der Gespräche im Bezirk Baden-Württemberg
am Freitagmorgen auf ein Spitzengespräch...." Link
zur Meldung in Financial Times Deutschland vom 19.4.02
Konflikt eskaliert. Metallindustrie: Zeichen stehen auf Streik. Die
Tarifgespräche in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg
sind gescheitert. Das teilte Gesamtmetallchef Martin Kannegiesser am Freitag
in Stuttgart mit. "Kannegiesser gab der IG Metall die Schuld an dem
Scheitern. (...) IG Metall-Chef Klaus Zwickel rechnet nun mit Streiks
ab dem 6. Mai. "Die Arbeitgeber haben die letzte Chance zerschlagen,
die Tarifbewegung friedlich zu lösen", sagte Zwickel in Stuttgart.
Eine Schlichtung scheide aus. Der IG Metall-Vorstand will am kommenden
Dienstag nach den Sitzungen der regionalen Tarifkommissionen festlegen,
wo Urabstimmungen stattfinden sollen. Die IG Metall gehe mit ihrer ursprünglichen
Forderung von 6,5 % mehr Lohn und Gehalt in den Arbeitskampf, sagte Zwickel...."
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zur dpa-Meldung im Handelsblatt vom 19. April 2002, 13:00 Uhr. andererseits:
Metall-Spitzengespräch blieb ohne Einigung. "Nach dem Scheitern
der Tarifverhandlungen für die Metallindustrie in Baden-Württemberg
hat auch ein Spitzengespräch von IG Metall und Gesamtmetall keine
Einigung erbracht. Die IG Metall bekundete gleichwohl Bereitschaft, die
regionalen Verhandlungen fortzusetzen. Das Gespräch von Gesamtmetallpräsident
Martin Kannegiesser und IG-Metall-Chef Klaus Zwickel solle nicht fortgesetzt
werden, sagte ein Sprecher der Arbeitgeber am Freitag in Stuttgart. Kannegiesser
und Zwickel hatten bei ihrem Treffen nach einer Lösung des Tarifkonflikts
gesucht. Ungeachtet des von IG-Metall-Bezirksleiter Berthold Huber erklärten
Scheiterns der Verhandlungen bekundete die Gewerkschaft weitere Gesprächsbereitschaft.
"Wir warten auf einen Anruf der Arbeitgeber", sagte IG-Metall-Sprecher
Claus Eilrich...." Link
zur Reuters-Medung bei yahoo vom 19.4.02, 12:22 Uhr
Einstieg in Entgeltrahmentarifvertrag perfekt: In der sechsten Tarifverhandlung
am 15. April 2002 in Fellbach hat sich die IG Metall mit den Arbeitgebern
auf Eckpunkte für die Einführung eines gemeinsamen Entgelt-Tarifvertrags
für Arbeiter und Angestellte (ERA) geeinigt. Demnach soll ERA - vorbehaltlich
eines Gesamtergebnisses der laufenden Tarifrunde - bis zum 31. Dezember 2002
abgeschlossen werden. In der Zeit vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2007
wird ERA betrieblich eingeführt.... Die bisherige Einteilung in Arbeiter
und Angestellte wird durch 17 neue Entgelt-Gruppen abgelöst; das neue
Eck-Entgelt (Entgelt-Gruppe 7) liegt bei 2035 €. IG Metall und Arbeitgeber
haben sich darauf verständigt, dass die systembedingten Mehrkosten durch
ERA 2,79 Prozent betragen. Diese Mehrkosten sollen durch eine Strukturkomponente
bei künftigen Tariferhöhungen ausgeglichen werden. Für den
Fall, dass in einzelnen Betrieben die Mehrkosten höher ausfallen, wird
ein Anpassungsfonds gegründet.
IG Metall will schon nächste Woche Abschluss erzielen. Zwickel peilt
Einigung an. "Im Tarifkonflikt der Metallindustrie zeichnet sich überraschend
eine schnelle Einigung ab. Der Chef der IG Metall, Klaus Zwickel, sieht bereits
die entscheidende Verhandlungsphase erreicht...." Link
zum Artikel von Helmut Hauschild im Haandelsblatt vom 10. April 2002
Bis zu 60 000 im Ausstand. IG Metall beginnt mit bundesweiten Warnstreiks.
"Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall am
Montag mit bundesweiten Warnstreiks begonnen...." Link
zum Artikel im Handelsblatt vom 08. April 2002
»Wir haben das Beste draus gemacht« jW-Wochenend-Gespräch
mit IG-Metall-Vize Jürgen Peters über vertrauliche Kanzlerrunden
und eilige Dementis, über Unternehmerversprechen und Kompromisse sowie
gewerkschaftliche Präferenzen. Link
zum Interview von Daniel Behruzi in Junge Welt vom 06.04.2002
"Es geht nicht nur um Geld" WIE WOLLEN SIE 6,5 PROZENT LOHNERHÖHUNG
DURCHSETZEN, HERR HUBER? "Der IG Metall-Chef von Baden-Württemberg,
Berthold Huber, ist kein Freund von Arbeitskämpfen. Und bei Tarifverhandlungen
gehört die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu seinen Hauptthemen.
Inzwischen ist er zum Konkurrenten von IG-Metall-Vize Jürgen Peters geworden...."
Link
zum Interview von Thilo Knott in der taz vom 4.4.02
Gewerkschaftliches Spitzengeklüngel mit Kanzler: Fühlen sich Metaller
von Zwickel verschaukelt? jW sprach mit Heinz-Günter Lang war, ehemaliger
Landesvorsitzender der Gewerkschaft HBV in Baden-Württemberg und Mitglied
im Arbeitsausschuß der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken.
Link
zum Interview von Hannes Kleber in Junge Welt vom 28.03.2002
Vermittlungsprobleme. IG-Metall-Führung bereitet den Rückzug vor.
"Kämpferische Töne hat man in den letzten Wochen und Monaten
von der IG Metall zur Genüge gehört. Trotz harscher Kritik seitens
der Unternehmer und aus Teilen der Regierung beharrte die Gewerkschaft auf
ihrer Forderung nach einer Tariferhöhung von 6,5 Prozent und verband
sie mit scharfen Angriffen auf die soziale Schieflage der herrschenden Politik.
Auch ein Streik zur Durchsetzung dieser Forderung wurde und wird bis jetzt
nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus waren die Metaller, im Unterschied
zu den anderen Einzelgewerkschaften und dem DGB, auch in der Frage der deutschen
Kriegsbeteiligung erfrischend deutlich auf Distanz zur Kriegspolitik der SPD/Grünen-Regierung
gegangen..." Link
zum Kommentar von Rainer Balcerowiak in Junge Welt vom 27.03.2002
Metaller-Warnstreiks in Sachsen beschäftigen Gericht. "Der Arbeitgeberverband
der Metall- und Elektrobranche in Sachsen (VSME) geht gerichtlich gegen Warnstreiks
der IG-Metall vor...." Link
zur Reuters-Meldung vom 26. März 2002
Mehrheit hält Metaller-Streiks laut Umfrage für gerechtfertigt.
"Die Mehrheit der Deutschen hält Streiks in der Metallindustrie
einem Magazinbericht zufolge für gerechtfertigt. Fast 56 Prozent der
Befragten hätten bei einer repräsentativen Umfrage Verständnis
für die Streiks geäußert, berichtete das Wirtschaftsmagazin
"Focus Money" am Dienstag vorab aus seiner neuen Ausgabe...."
Link
zur Reuters-Meldung vom 26. März 2002
Auseinandersetzungen in der Metallindustrie: Neuer Rahmenvertrag erst in
zehn Jahren? jW sprach mit Carmen Bahlo, Betriebsratsvorsitzende ZF-Getriebe
GmbH, Werk Brandenburg, und Mitglied im IG-Metall-Bundesvorstand. Link
zum Interview von Wolfgang Pomrehn in Junge Welt vom 26.03.2002
Enttäuschte Liebe zur SPD. "Die Warnstreiks, die am Montag in
Ostdeutschland anliefen, dienen der IG Metall vor allem als Kulisse, um mit
den regierenden Sozialdemokraten abzurechnen. Die Gewerkschafter fühlen
sich betrogen. Mit ihren Aufmärschen wollen sie versuchen, die SPD ein
letztes Mal wachzurütteln...." Link
zum Artikel von Maike Rademaker und Lorenz Wagner in Financial Times Deutschland
vom 26.3.2002
Metaller kündigen erste Warnstreiks im Osten an. Gewerkschaften bleiben
bei deutlicher Kritik an der Bundesregierung. "... Bereits ab Montag
der kommenden Woche wird es in der Metall- und Elektroindustrie zu ersten
Warnstreiks kommen. Der IG-Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen kündigte
gestern Arbeitsniederlegungen noch vor Ende der Friedenspflicht am 28.März
an. Grund: Nach Auffassung der Gewerkschaften gelten die Vereinbarungen zur
Friedenspflicht nur im alten Bundesgebiet, nicht aber in den neuen Ländern...."
Link
zum Bericht in ND vom 19.03.02
Im Mai droht Flächen-Ausstand. IG Metall wirft Streik-Maschinerie an.
"Im Metall-Tarifkonflikt stehen die Zeichen auf Sturm. Die IG Metall
will ihren Streik- Fahrplan sogar schneller umsetzen als ursprünglich
geplant - die Mahnungen des Kanzlers verhallen ungehört.... Link
zum Artikel von Helmut Hauschild im Handelsblatt vom 17. März 2002
Peters kritisiert Lohn- und Gehaltsangebot als "völlig indiskutabel"/
Vorschläge zu Entgelttarifverträgen sind "ein erster Schritt
in die richtige Richtung". "Als "völlig indiskutabel"
hat der 2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, das am Freitag vorgelegte
Lohn- und Gehaltsangebot für die 800 000 Beschäftigten in der baden-württembergischen
Metall- und Elektroindustrie kritisiert. "Wir werden uns nicht mit zwei
Prozent abspeisen lassen", betonte Peters in einer in Frankfurt veröffentlichten
Erklärung... Link
zur Presseerklärung der IGM Nr. 24/2002 vom 15. März 2002
Gefährdet die IG Metall Arbeitsplätze? Warum fordert die IG Metall
jetzt, wo die wirtschaftliche Lage so schwierig ist, 6,5 Prozent - und riskiert,
dass Arbeitsplätze verloren gehen? Mit solchen Fragen sind IG Metall-Mitglieder
in der Tarifrunde ständig konfrontiert. direkt hat die häufigsten
Einwände zusammengetragen. Sechs Argumente - sechs Gegenargumente. Link
zu direkt 4 vom 20.2.02
"Ein guter Tarifabschluss schadet keinem". IG-Metall-Vize Jürgen
Peters über Löhne, neoliberale Glaubensbekenntnisse und die Bundestagswahl.
"Die ersten Verhandlungsrunden der Tarifauseinandersetzung in der Metall-
und Elektroindustrie sind ohne Annäherung beendet worden. Die Arbeitgeber
hatten der IG Metall stets vorgeworfen, mit ihrer Forderung nach 6,5 Prozent
mehr Lohn jenseits der Realitäten zu liegen. Mit Jürgen Peters,
dem Zweiten Vorsitzenden der IG Metall, sprach Tom Strohschneider. Der 57-jährige
ehemalige Maschinenschlosser setzte sich 1998 als Nachfolger Walter Riesters
in der IG-Metall-Spitze durch. Link
zum Interview in ND vom 22.02.02
Betonköpfe sind gefordert. Die Metalltarifrunde 2002 hat begonnen.
Link zum Artikel
von Georg Wißmeier in ak - analyse & kritik, Zeitung für
linke Debatte und Praxis, Nr. 459 vom 22.02.2002
und aus der Rubrik: Was wir schon immer wußten: Zwickel: "Lohnzurückhaltung
führt nicht zu mehr Beschäftigung". "Moderate Tarifabschlüsse
führen nach Auffassung des IG Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel nicht
zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. "Die neoklassische Lehre ist
gescheitert. Lohnzurückhaltung führt nicht zu mehr Beschäftigung",
sagte Zwickel am Dienstag während einer Delegiertenkonferenz seiner Organisation
im nordrhein-westfälischen Eschweiler. Link
zur Pressemitteilung der IG Metall Nr. 16/2002 vom 19. Februar 2002