Anmerkungen zu den aktuellen Arbeitskämpfen
Arbeit wird ständig weniger, lautet das Urteil von „Experten“:
Lebenswichtige Arbeitsplätze gingen uns dadurch verloren. Als wenn im marxistischen
Sinne der Lebenssinn ausschließlich in der Arbeit läge, beklagen
zahlreiche MarxistInnen gleichermaßen den Verlust der Arbeit, indem sie
formulieren, Arbeit und Geld für Arbeit seien genug da. Es ist im marxistischen
Sinne gut, dass Arbeit als Hebel zur Existenzsicherung sich verringert, um endlich
wie viele Völker zu Zeiten der Urgesellschaft (schaut auf die Menschenaffen!!!)
– natürlich auf qualitativ völlig anderer Stufe - sich dem Müßiggang
hingeben zu können und innerhalb dieses „Lassenkönnens“
den wahren Sinn des eigenen Lebens zu erkennen und zu leben. Dadurch, dass die
existenzsichernde Arbeit sich zunehmend verringert, kann sie so verteilt werden,
dass im Lafargue’chen Sinne, jeder erwerbstätige Mensch nur noch
2 Stunden pro Tag arbeitet und den Rest des Tages seinen selbst gewählten
Tätigkeiten nachgeht und selbstverständlich auch den Tätigkeiten,
die traditionell in den Klassengesellschaften aus dem Bereich der abstrakten
Arbeit abgespalten waren und sind wie die große Masse der Frauentätigkeiten.
Fangen wir damit an, endlich die geringer gewordene Arbeit ins Zentrum unserer
Gewerkschaftspolitik zu rücken und fordern zunächst die 30-Stunden-Woche
bei vollem Lohnausgleich für mindestens die unteren und mittleren Lohn-
und Gehaltsgruppen. Denn Geld ist genug da. Wir wissen und sagen, wo das Geld
ist, dessen Wert die bestehende, ja sprunghaft geringer werdende Arbeit der
arbeitenden Klasse geschaffen hat.
- Stellt endlich die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich
in den Mittelpunkt der Arbeitskämpfe!
- Zeigt Solidarität mit den Ausgegrenzten!
- 6 Arbeitsstunden am Tag und 30 Arbeitsstunden pro Woche sind genug!
Udo Paulus, 31.01.2004