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Opel steht - europaweit?
Die Opel-Belegschaft hat lange genug auf Informationen gewartet

"Presse-Ticker" des LabourNet Germany am 14./15.6.2000
(chronologisch)

 

14.6.2000, 8.30

Die Nachricht von den erneuten Nicht-Informationen seitens des Managements machte seit Beginn der Frühschicht im Werk II von Opel Bochum die Runde, gegen 8.00 war es so weit:
Die komplette Belegschaft vom Werk II hat sich versammelt, um vom Betriebsrat Informationen zu erhalten - die Produktion steht still. Diese Nachricht hat bereits auch das Werk I erreicht...

 

14.6.2000, 9.20

Die Produktion steht mittlerweile auch im Bochumer Werk III still. Die kompletten Belegschaften warten auf dem Gelände vom Werk II auf die Werksleitung um endlich die lange geforderten Informationen über ihre Zukunft zu erhalten.

Werden um 10.00 das Motorenwerk in Kaiserslautern und um 11.00 Uhr (grosse Pause) das Bochumer Werk I folgen?

 

14.6.2000, 11.45

Seit kurz nach 11.00 steht auch das Bochumer Werk I. Mindestens 3.000 KollegInnen der Frühschicht haben sich versammelt und warten ebenfalls auf Stellungnahmen der Werksleitung. Es ist davon auszugehen, dass bald die KollegInnen der Spätschicht hinzukommen werden - dies gilt auch für die Werke II und III in Bochum. Der breite Tenor lautet: "Wir bleiben hier bis wir die Antworten hören, die wir hören wollen"

Das Gerücht, dass in Kaiserslautern der Motorbau und in Rüsselsheim der Getriebebau ebenfalls seit 11.00 stehen, konnte endlich bestätigt werden. Aus Antwerpen werden ähnliche Nachrichten vermeldet!

Ein Team von SAT 1 hat in Bochum bereits gedreht - Sendezeit soll 17.30 sein!

 

14.6.2000, 13.30

Die Nachrichten überschlagen sich, allerdings teilweise unterschiedlich lautende:

 

14.6.2000, Stand: 16.45

Um 16:45 verkündet der Bochumer BRV Jaszczyk in einem Telefoninterview mit "Radio 98.5", dass man in Rüsselsheim eine Zwischeneinigung erreicht habe: die Vorderung nach "Besitzstandswahrung" (Löhne und Gehälter sowie Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen) sei akzeptiert. Dissenz bleibt bei der Frage der Interessenvertretung - GM will die Auslagerungen aus dem Opel-GBR haben.

Jaszczyk äußerte den Wunsch, die Bochumer Belegschaft möge diszipliniert sein und morgen die Arbeit wieder aufnehmen - hofft aber auf ihre Unterstützung, wenn diese wieder notwendig erscheint.

Ansonsten:

Die Spätschicht hat in beiden Werken in Bochum "die Schicht übernommen" - gearbeitet wird nach wie vor nicht und damit wird sowohl für die Nachtschicht, als auch für morgen gerechnet (Letzteres ist zumindest dem Bochumer Sender zu entnehmen).

Wie bereits in der Frühschicht gab es die gleichen Informationen seitens Werksleitung wie BR. Die Forderungen des Betriebsrats orientieren sich dabei stark an dem gestern vorgestellten Beschluss des Manufactoring Committee - wie auch das o.g. Interview zeigt. Dies gilt auch für die Betriebsräte in Rüsselsheim und Kaiserslautern.

Mittlerweile ist es gelungen, über Recherchen in Rüsselsheim, Licht in die Gerüchteküche zu erhalten:

Ungeklärt ist zur Stunde noch, was im österreichischen Werk Aspen geschieht

 

14.6.2000, Stand: 19:45

Bochum. Seit ca. 18.00, nachdem die Radio-Äußerungen des Betriebsratsvorsitzenden bekannt wurden, wartete die Belegschaft auf die Verlesung eines für ca. 18.30 angekündigten Faxes vom Konzern-Management durch die Bochumer Werksleitung. Kurz vor 19.00 wurde auch eine 3köpfige Delegation der Werksleitung gesichtet, sie kehrte aber auf dem Wege zur wartenden Belegschaft um. Um ca. 19:40 war es soweit.
Verlesen wurde eine Rahmenplan-Richtlinie, auf die sich das Euro-Forum für die abgestimmten nationalen Verhandlungen geeinigt hat:

1) Löhne und Gehälter bleiben bei einem Wechsel in die Joint Ventures unverändert. Dies wird für 5 Jahre garantiert

2) Betriebsrentenpläne bleiben erhalten

3) 5 Jahre lang soll es auch keine Nachteile bei sozialen und sonstigen Leistungen geben

4) keine betriebsbedingten Kündigungen im Zusammenhang mit den Joint Ventures Bekundet wird auch die Absicht, das Vertretungsrecht von Betriebsrat und Aufsichtsrat auf die Joint Ventures auszudehnen - soweit dies national rechtlich möglich sei.

Gezeichnet war das Fax von Norbert Küpper, Arbeitsdirektor Opel AG. Morgen sollen konkretere Verhandlungen in Rüsselsheim fortgeführt werden.

Daraufhin wurde die Bochumer Belegschaft dringend aufgefordert wieder an die Arbeit zu gehen. Der Bochumer Personalchef erntete dafür jedoch nur Pfiffe. Als ein Betriebsrat fragte: "Wollt ihr wieder arbeiten?", schallte ihm ein einfaches "Nein" entgegen.

Gleiches wird vom Werk II berichtet. Die am meisten betroffenen KollegInnen sagen einfach: "keine GmbH und Schluss". Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen hätte die Belegschaft zudem sowieso im Standortsicherungsvertrag - ist ist trotzdem immer weiter geschrumpft! Also singt die Bochumer Belegschaft: "Wir haben die Schnauze voll" und lehnt diesen Kompromiss einstimmig ab.

Wir harren also weiter aus...

 

Opel Bochum: Stand 14.6.2000, 23:30

Die Schichtübergabe auf die Nachtschicht hat wunderbar geklappt: Werk I und II stehen immer noch, mittlerweile wir die Übergabe auf die Frühschicht überlegt...

Nach Aussagen von KollegInnen der Logistik in Bochum hat zumindest das Werk Antwerpen seit 14.00 Probleme mit der Teileanlieferung, für Eisenach müßte dies auch zutreffen, da das Werk zwar zu 50% auch Corsa fertigen kann, aber auch viele Teile hierfür (zumind. Preßwerk) aus Bochum bezieht. Dies dürfte für ganz Europa zutreffen, denn dank Just-in-time hängen alle Werke eng aneinander und Bochum hat hier eine strategische Rolle. Ziemlich sicher ist, dass Antwerpen ab spätestens 2.00 heute Nacht nichts mehr fahren kann.

Gegen 23.00 kam der Betriebsratsvorsitzender Jaszczyk aus Rüsselsheim nach Bochum zurück. Zunächst im Werk I traf ihn ziemlicher Unmut darüber, dass er Interviews gibt, bevor er die Belegschaft informiert. Er eröffnete sein Statement mit den Worten "wenn man mit dem Teufel verhandelt, braucht man einen langen Atem" - kam damit aber nicht weit. Auch auf sein "Wir können nicht für alle europäische Standorte die Kartoffeln aus dem Feuer holen" ist mit einem abwehrenden "Was meinst Du?" beantwortet worden. Also kam die solidarische Komponente: Für die schwedischen und portugiesischen KollegInnen seien aufgrund spezifischer Gesetzgebung 5 Jahre Absicherung sehr gut. Doch hier scheint sich die Bochumer Belegschaft an den höheren Standards zu orientieren - über die Nacht steht jedenfalls alles still und morgen sehen wir weiter....

Um für heute die Stimmung aus Opel Bochum zusammenzufassen: eher jetzt (auf Lohn) verzichten, als immer! Es bleibt abzuwarten, welche "kreativen Aktionen" sich die Nachtschicht und die Frühschicht morgen einfallen lassen....

 

Stand vom Donnerstag, 15. Juni 2000, 9.30

"Die Bosse fallen vom Hocker - wir lassen nicht mehr locker" [O-Ton Werk II Opel Bochum]

Bei Opel Bochum steht in allen Werken auch nach der Übergabe von der Nacht- auf die Frühschicht alles still. Und dies, obwohl die Werksleitung auf Flugblättern, die zu Schichtbeginn ab 5.00 an den Werkstoren verteilt wurden, mit Werksschließung droht:

"Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werke Bochum

Während der letzten Tage haben Sie aus Anlass der Allianz zwischen General Motors und Fiat mehrfach die Arbeit niedergelegt, [....]

Weitere Arbeitsniederlegungen werden wir nicht tolerieren. Dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern ist durch die bisherigen Streiks bereits ein erheblicher Schaden in der Öffentlichkeit und auch innerhalb des Konzerns entstanden. Wir halten es für unverantwortlich, diese Praxis fortzuführen. Falls ein ordnungsgemäßer Betriebsablauf nicht zu gewährleisten ist, müssen wir auch in Betracht ziehen, die Bochumer Produktionsstätten zu schließen. Wir fordern Sie deshalb auf, Ihre arbeitsvertragliche Verpflichtung zu erfüllen und Ihre Arbeit mit Schichtbeginn aufzunehmen.

Adam Opel AG
Werke Bochum
Die Geschäftsleitung
15. Juni 2000"

Auf der Rückseite befindet sich das Fax von gestern (s.o.)

Im Werk II soll aktuell das Gerücht kursieren, der Mittagsschicht drohe die Aussperrung. Das schreckt die KollegInnen nicht: "Dann holen wir sie eben am Tor ab!"

Besonders beachtenswert ist, dass sich hieran auch alle Auszubildenden beteiligen, obwohl sie massiven Drohungen seitens der Lehrwerkstatt ausgesetzt sind - "AU"-Einträge würden ihre Übernahme gefährden.

Heute Nacht wurde der Bochumer Betriebsratsvorsitzende, der heute wieder an den Verhandlungen in Rüsselsheim teilnimmt, in beiden Werken relativ freundlich aber sehr bestimmt von der Belegschaft an ihre Forderungen erinnert, die von dem Kompromissvorschlag abweichen und noch im Info der IG-Metall-Betriebsratsmitglieder am 6. Juni 2000 vom Betriebsrat vertreten wurden. Der wichtigste Punkt: "Wir wollen weiterhin eine gemeinsame Belegschaft bleiben". Die Forderung der Belegschaft hat sich nun wie folgt konkretisiert: "Opel bleibt Opel; ein Betrieb, eine Belegschaft"

Zu den um 10.00 beginnenden Verhandlungen in Rüsselsheim wird vermeldet, dass der für 16.45 auf die Tagesordnung gesetzte "Fall Bochum" nun aus naheliegenden Gründen vorgezogen werden soll.

Im Info der GoG Nr. 1 vom Juni 2000 [http://www.conaktion.de/gog/gog.htm] wurde W. Strinz am 13.1.00 in Phoenix-TV zitiert: "Ein Streik in unserem Hause würde innerhalb eines oder von 2 Tagen unsere 17 europäischen Werke stillegen!" Der Anfang scheint getan. Aus Eisenach ist uns mitgeteilt worden, dass die kommende Nachtschicht (von Donnerstag auf Freitag) aufgefordert wurde abzuwarten, ob gearbeitet werden kann, denn bereits für die heutige Mittagsschicht wird mit Produktionsausfällen durch fehlende Teile aus Bochum gerechnet. Das gilt auch für Antwerpen, Kaiserslautern und Rüsselsheim (Auspuff), wir warten noch auf Nachrichten aus Zaragoza (Spanien) und England - das ist just-in-time.....

 

Stand vom Donnerstag, 15. Juni 2000, 12.00

In Rüsselsheim hat ein "vorgezogenes Spitzengespräch" zum Thema Bochum um 10.30 begonnen. Hieraus verlautete gegen 11.00 die Forderung des Bochumer BRV nach dauerhafter Absicherung der sozialen Standards, also nicht die gestern Abend angebotenen 5 Jahre. Hierauf soll der Arbeitsdirektor Küpper entgegnet haben: "Darüber kann man nicht verhandeln". Auf diese Nachricht reagierte die Belegschaft im Werk II, deren Motto nunmehr lautet "Wir warten auf die RICHTIGEN Antworten", bereits eingespielt: "Falsche Antwort!"
Kurz vor 12.00 hieß es, Opel sei bereit über die dauerhafte Zusicherung der sozialen Standards zu verhandeln, müsse jedoch die Lohnfrage mit Detroit abklären. Antwort im Bochumer Werk II: "Falsche Antwort" und "Wir wollen schriftliche Zusagen"

Die Bochumer Belegschaft war in den letzten Jahren oft empört über das Vorgehen ihrer Betriebsratsmehrheit, ohne Informationen der Belegschaft Verzichtsvereinbarungen abgeschlossen zu haben. Es hat nun den Anschein, als ob sie aus dieser Erfahrung heraus sehr genau auf ihr Recht auf Information pocht und zumindest im Moment es geschafft hat zu erzwingen, an allen Entscheidungen beteiligt zu werden.

Unterdessen hat der Bochumer IG Metall-Bevollmächtigte im Werk II geredet und der Belegschaft ein Kompliment seitens der Gewerkschaft ausgesprochen und moralische wie organisatorische Unterstützung zugesagt. An den mitverhandelnden Kollegen der IG Metall, Klebe, richtete er die Forderung nach Lebensperspektiven für alle europäischen Standorte und dem Erhalt sozialer, ökologischer und finanzieller Standards aus.

Die Stimmung auf dem Gelände im Werk II wird als sehr gut bezeichnet. Man plaudert und hört Musik über Lautsprecher, die von den KollegInnen in Eigenregie instand gesetzt wurden. Einmal stündlich kommt man zum Treffen zusammen. Das nächste ist für 12.45 geplant, um den neuen Informationsstand zu erfahren und die KollegInnen der Mittagsschicht am Tor zu empfangen.

 

Stand vom Donnerstag, 15. Juni 2000, 15.30

Bislang gibt es keine neuen Informationen aus Rüsselsheim, die Verhandlungen werden ab 15.00 fortgeführt, in frühestens einer halben Stunde ist mit Infos zu rechnen, ob aus Zürich und/oder Detroit grünes Licht für die unbegrenzte Garantie bei Löhnen und Gehältern gegeben wird.

In den Bochumer Werken ist die Stimmung sehr gut und die Schichtübergabe am Werkstor hat gut geklappt. Etwas Enttäuschung machte sich breit über die örtliche IG Metall, als ein verteiltes Flugblatt mit der (veralteten) Forderung nach u.a. 5jähriger Garantie für finanzielle und soziale Standards die kämpferische Stimmung der Rede des Bevollmächtigten wieder zunichte machte.

Nach aktuellen Informationen stehen aus Mangel an Teilen seit Mittag die Werke Antwerpen und Liverpool wie Ellesmere Port. Die englischen KollegInnen sind begeistert über die Bochumer Belegschaft und lassen grüßen. In Eisenach wird am Abend mit Produktionsstopp gerechnet.

Mit dem nächsten Update hoffen wir Bilder aus Bochum bringen zu können!

 

Stand vom Donnerstag, 15. Juni 2000, 20.10

Die Verhandlungen in Rüsselsheim sollen für diese Woche beendet sein und erst am nächsten Dienstag fortgeführt werden. Dies erscheint allerdings kaum glaubwürdig, denn es gibt keine Verhandlungsfortschritte, die Bochumer Belegschaft sagt zum vorliegenden Stand der Verhandlungen (s.o.) "wir bleiben hier!" und es ist damit zu rechnen, dass spätestens morgen Nachmittag alle Europa-Werke still stehen.

In Eisenach z.B. ist bereits die morgige Frühschicht abgesagt und man geht davon aus, dass auch die Mittagschicht ausfallen wird. Allein in Bochum sind bisher ca. 2000 Autos ausgefallen.

Mit Spannung wird auf die Rückkehr des Betriebsratsvorsitzenden aus Rüsselheim und seine Äußerungen gegenüber der Belegschaft gegen 21.00 gewartet. Er dürfte kaum Argumente in der Hand haben, um die Belegschaft zur Arbeit zu bewegen und man fordert (aus Erfahrung klug) schriftliche Belege.

Gerade wird aus Werk II gemeldet, Teile der Belegschaft hätten das Werk verlassen und stünden am Straßenrand. Viele sind für Aktionen (Straße besetzen?), die für mehr Öffentlichkeit sorgen....

Bilder können leider noch nicht geliefert werden: dem LabourNet Germany fehlt das Geld für eine Digitalkamera und versprochene Sendung steht noch aus, da zu allem Übel auch noch der Provider ausgefallen war. Doch: auch wir geben nicht auf!

 

Stand vom Donnerstag, 15. Juni 2000, 22.00

"Wir bleiben eine Belegschaft, ein Betriebsrat" - die Belegschaft von Opel Bochum nimmt mit größter Wahrscheinlichkeit heute Nacht den Verhandlungskompromiss an

Der von den Verhandlungen aus Rüsselsheim zurückgekehrte Betriebsratsvorsitzende Jaszczyk kam doch nicht mit leeren Händen zurück. Zuerst im Werk II verlas er den Verhandlungskompromiss, der schriftlich und unterschrieben vorliegt [morgen voraussichtlich auch bei uns verfügbar]. Das ausschlaggebende Neue:

Die bei dieser Info anwesenden ca. 1300 KollegInnen im Werk II haben ab- und zugestimmt, auch wenn es noch Zweifel und kritische Fragen gibt.

Aktuell passiert die gleiche Informationsversammlung im Werk I und anschließend um 23.00 wieder im Werk II für die KollegInnen der Nachtschicht. Dann erst ist damit zu rechnen, dass die Arbeit wieder aufgenommen wird.

 

Stand vom Freitag, 16. Juni 2000, 10.00

"Wir bleiben eine Belegschaft, ein Betriebsrat" - doch die Ausgründung in GmbHs konnte nicht verhindert werden

Die Bochumer Belegschaft arbeitet wieder, doch noch gibt es Produktionsausfälle durch die Produktionsausfälle:

Nach Angaben der FAZ von heute sollen Opel und Fiat bereits ein gemeinsames Modell konstruieren, die jeweilige Marken-Identität soll jedoch erhalten bleiben.

Der Wortlaut der Opel-Rahmenvereinbarung vom 15.6.2000 liegt mittlerweile vor. Diese Vereinbarung wurde wie folgt in Bochum diskutiert:

Es gab unterschiedliche Stellungnahmen. Manche erinnerten an die Forderung des Verbleibs in der Opel AG und meinten: "Die Jagd ist abgebrochen worden". Einige kritisierten, dass man nicht in einem gemeinsamen Treffen aller Werke und aller Schichten abstimmt: "Wir haben doch auch gemeinsam begonnen!". Viele meinten jedoch auch, mehr sei nicht zu erreichen gewesen: "rechtlich ist die Joint Venture nicht aufzuhalten" und schließlich sei "die Zukunft der Kinder abgesichert". Gerade dies ist jedoch zu bezweifeln, beziehen sich die Garantien doch nur auf die aktuelle Opel-Belegschaft, die wechselt. Damit scheint eine Spaltung gegenüber den später in die GmbHs eintretenden KollegInnen gesichert... Einige KollegInnen warfen die Forderung nach der Bezahlung des Streiks auf, einige deuteten weitere Aufmerksamkeit an: "Wir brechen den Kampf hier nur ab!" Ein Kollege stellte die interessante Überlegung an: "Das war nach 2 Tagen - was hätten wir in 5 Tagen geschafft?"

Zur Stunde tagt der gesamte Bochumer Betriebsrat. Am Sonntag soll es bei dem vereinbarten Treffen um 10.00 im IG Metall-Haus bleiben und am Dienstag gehen die Verhandlungen in Rüsselsheim weiter. Die Konkretisierung der Verhandlungen auf Standortebene dürfte bis zu drei Monaten dauern.

Wir bleiben aufmerksam dran!

Mag Wompel


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