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Die GoG ist eine parteiunabhängige Gruppe bei GM/Opel Bochum
Treff: dienstags 17.00 Uhr
Kulturbahnhof Langendr. Raum 6
visdp: W. Hajek, co: soz.-kult. Zentrum, Wallbaumweg 108

Gegenwehr ohne Grenzen
Nr. 14 - November 2001

 

Unsere Forderungen vereinheitlichen! gemeinsam kämpfen!

Es ist schon eine erhebliche Angst vor der Belegschaft, die Forster davor zurückschrecken lässt, seine Pläne umfassend auf den Tisch zu legen. Nun gut, lassen wir ihm die Zeit und nutzen sie für uns. Jede(r) von uns wird wissen, dass ausnahmslos alle von "Olympia" betroffen sein werden. Sicher ist auch, dass den bisherigen Informationen zufolge noch einiges auf uns zukommt und das wird nicht zu unserem Segen sein, wie uns so manche Propheten Glauben machen wollen. Sicher ist auch, dass wir uns nicht auf das Verhandlungsgeschick "unserer Verhandlungsführer" verlassen dürfen. Ebenso wird einzelne Gegenwehr, von einzelnen Belegschaftsteilen genauso wie in Werk III und der Ausbildungswerkstatt wohl kaum zum Erfolg führen.

Ein Betrieb – Eine Belegschaft,

diese Richtung hat bereits im letzten Jahr zu einem Erfolg geführt, der GM/Opel heute noch in den Knochen sitzt und sich im europäischen Rahmenvertrag vom 1.10.01 wiederfindet, ohne dass wir auch nur eine Minute kämpfen mussten:
"Im Falle der Abspaltung von Unternehmensteilen werden Joint Ventures eingerichtet. Eventuelle Ausnahmen werden auf nationaler Ebene vereinbart. In beiden Fällen wird der Inhalt des EEF (Europäisches Arbeitnehmer Forum) Rahmenvertrages vom 6. Juli 2000 angewandt.".......

Als besonders bedroht von einer Abspaltung gilt die Achsenproduktion und der TSB (Technischer Service Bereich), aber auch Werkzeugbau, Haustechnik und andere Komponenten in Werk I waren im Gespräch und sind bis heute nicht dementiert. Deshalb müssen alle Tendenzen von wegen "..die im Werk II" und "..die im Werk I" überwunden werden.

Für den gemeinsamen Erfolg ist die einig handelnde Belegschaft unerlässlich! Deshalb stellen wir uns auch im Werk I hinter die Forderung der Beschäftigten in der Achse:

Keine Abspaltung unter schlechteren Bedingungen als GM/FIAT Powertrain!

 

Was ist in Werk I bisher klar?

In Bochum und Antwerpen sollen zu gleichen Teilen Kapazitäten abgebaut werden.
- ab August 2002 soll eine Schicht an der Astralinie gestrichen werden.
Diese Schicht entspricht einer Kapazität von ca. 55 000 Astra/Jahr und lt. BR-Vorsitzendem 541 Arbeitsplätzen.
- ab 2004 soll die letzte Schicht an der Astralinie fallen, was bei Beibehaltung der gegenwärtigen Bandgeschwindigkeit nochmals den gleichen Effekt hätte.

Parallel dazu wird vorbereitet auf der Zafiralinie wieder Astras bauen zu können und möglicherweise (mit Investitionen) diese Linie ca. 10 Sekunden schneller zu stellen. (55 Autos/Stunde) Letzteres sind gegenwärtige Überlegungen über deren Umsetzung und Zeitpunkt wir nichts wissen.

Da braut sich was zusammen und wir sollten der Geschäftsleitung Haltelinien signalisieren:

Gegen die Streichung einer Schicht im Sommer 2002!

Wir wollen hier keine Argumente bringen, ob dies betriebswirtschaftlich Sinn macht oder nicht. Dazu gibt es Manager und sich als berufen fühlende Co-Manager.

Wer nach Modellen sucht, die zugleich Opel und die Belegschaft befriedigen, der sucht vergeblich.

Es bleibt eine Machtfrage was wir mit uns machen lassen oder nicht. Es geht nicht um Kapazitätsanpassung, sondern um 541 Arbeitsplätze, die nächstes Jahr über die Wupper gehen werden(!)

Wir verstehen es als unseren Job, die Pläne der Konzernleitung zur Arbeits-platzvernichtung helfen zu durchkreuzen. Und da macht es wahrlich keinen Sinn, eine komplette Produktionslinie in zwei Schritten stillzulegen (alles einölen und Staubplane darüber?) und die andere Linie schneller zu stellen und damit die Arbeitshetze und Zerstückelung der Arbeit weiter voranzutreiben, mit dem einzigen Ziel ein paar Aktionäre weiter mit Profiten voll zu stopfen.

Wir sehen eine größere Chance:

indem die Schicht beibehalten wird, die Zafiralinie auf 90-Sekun-dentakt und die Astralinie auf 120-Sekundentakt gestellt wird. Das ist ein Produktionsvolumen von ca. 54 000 Autos/Jahr weniger und würde sicher auch die Auflösung von etlichen Arbeitsstationen bedeuten. Die freiwerdenden KollegInnen können wir aber überall sehr gut gebrauchen, wie oben beschrieben.

Bis 2004 ist dann sowieso erforderlich, dass wir mit der IGMetall, die sich ja die Sicherung von Arbeitsplätzen auf die schöne, rote Fahne geschrieben hat, weitere Arbeitszeitverkürzung in Form der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich erkämpfen. Damit kann die Vernichtung weiterer Arbeitsplätze verhindert werden.

Überall wo Arbeitsplätze abgebaut werden, hört man nur von Sozialplänen auch mit Unterstützung der Gewerkschaften. Wenn die IGMetall-Spitze jetzt offensichtlich noch weiter wegrückt von Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich als einzige Antwort auf die ständig steigende Produktivität und Arbeitsplatzvernichtung, müssen wir uns einmischen und fragen:

IGMetall wohin?

Manchmal muss
man/frau
seine Organisation
davon überzeugen
das auch zu tun
wozu sie eigentlich da ist.


diese Positionen werden im Betriebsrat unterstützt von: Uwe Lübke, Roland Müller-Heidenreich, Jürgen Schwarz



infos und mehr: www.conaktion.de / mail: redAktion@conaktion.de
der virtuelle treffpunkt der gewerkschafts- und betriebslinken: www.labournet.de


Kolleginnen und Kollegen zahlreicher gewerkschaftlicher Gremien haben ihre Verurteilung der Anschläge vom 11.September und ihren Protest gegen die Bombenangriffe in Resolutionen wie die hier von uns abgedruckte zum Ausdruck gebracht. (nachzulesen unter www.labournet.de) DGB wie IGM haben zwar gemeinsam mit den Unternehmern zu bundesweiten Protestkundgebungen gegen die Terroranschläge aufgerufen, ihre Kritik am Kriegsterror der US-Regierung bleibt aber mehr als verhalten.

Resolution der DGB-Regionalkonferenz Ostthüringen (27.10.01)

Die verheerenden Anschläge vom 11. September 2001 sind ein terroristisches Verbrechen, das keine Rechtfertigung hat. Den Opfern, ihren hinterbliebenen Angehörigen und Freunden gehört unsere Anteilnahme. Wir verurteilen diese terroristischen Gewalttaten. Sie sind Mord und kein Mittel im weltweiten Kampf gegen Unterdrückung und für soziale Gerechtigkeit.

Wer an der Planung und Durchführung dieses Verbrechens beteiligt war, muss beweiskräftig überführt, abgeurteilt und bestraft werden. Die Beweise aber müssen öffentlich vorgelegt werden.

"Vergeltungsschläge" sind kein Weg. Terrorismus lässt sich nicht durch Krieg beenden. Der am 7. Oktober von den Regierungen der USA und von Großbritannien begonnene Bomben- und Raketenkrieg gegen Afghanistan trifft vor allem die Bevölkerung: Mehrere hundert Tote und fast eine Million Flüchtlinge werden gemeldet, die soziale Lage für das Volk verschlechtert sich dramatisch. Rasche humanitäre Hilfe ist erforderlich, damit die Menschen in Afghanistan den nahen Winter überleben. Der Krieg destabilisiert die Region um Afghanistan und verschlimmert darüber hinaus die Situation der dort lebenden Menschen.

Wir schließen uns ausdrücklich der Position des Gewerkschaftsrates des AFL-CIO (wie in der BRD der DGB) vom 24. September 2001 an.

Dort heißt es: "Wie wir diese riesigen Verluste an Menschenleben beklagen, erklären wir unseren Widerstand gegenüber Versuchen, diese Tragödie zu benutzen, um sich in militärischen Handlungen zu engagieren... Wir weisen den Gedanken zurück, dass ganze Nationen bestraft werden müssen für die Handlungen einiger weniger. Bombenangriffe und Militärschläge werden nur einen endlosen Kreislauf von Rache fördern..."

Als Gewerkschafter/innen verurteilen wir die Spaltung der Welt und der Gesellschaften in Arm und Reich, die täglich tausendfache Verletzung der Grund- und Menschenrechte in vielen Staaten, die Ausgrenzung der Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer Weltanschauung oder ihres Geschlechts.

Dies gilt für die Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan ebenso wie in anderen Teilen der Welt.

Wesentliche Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden ist eine andere Weltwirtschaftsordnung: Frieden braucht international soziale Sicherheit und Demokratie. Krieg ist kein Mittel gegen die Ursachen des Terrors. Deshalb müssen die Angriffe auf und in Afghanistan sofort beendet werden.


"IG Metall will Opel-Vorstand tatkräftig unterstützen"

(Artikelüberschrift in der Frankf.Rundschau vom 20.8.01)

Da stutzt der Laie, und der Fachmann wundert sich: Ist die Gewerkschaft dazu da, einem GM-Unternehmen bei der Profitorganisation zu helfen? Im Artikel wird IGM-Chef Zwickel dann zitiert mit der Forderung an Opel, im Gegenzug zu dem "Hilfeangebot" auf Werksschließungen und Entlassungen zu verzichten, was Opel dann ja auch erklärt hat.

Wie sieht jetzt die IGM-"Hilfe" für Opel aus? Unter Führung der IGM (Thomas Klebe) hat der Euro-Betriebsrat den Rahmenvertrag verabschiedet.

"Beide Seiten verpflichten sich in dem Rahmenvertrag ein weiteres Mal dem gemeinsamen Ziel, Opel und GM Europa wieder zu Profitabilität, Wachstum und besserer Wettbewerbsfähigkeit zu verhelfen und damit die Zukunft von Unternehmen und Arbeitsplätzen zu sichern." (14.9.01) (der Rahmenvertrag ist nachzulesen unter www.labournet.de)

Durch Abbau von Arbeitsplätzen Arbeitsplätze sichern, das bedeutet anscheinend die "Hilfe" der IGM-Verantwortlichen für Opel. Und dieser Abbau soll wohl möglichst friedlich und kostengünstig über die Bühne gehen. Da darf sich auf keinen Fall wiederholen, was voriges Jahr passiert ist: der Euro-BR hatte zum Fiat-GM- Deal bereits einen Vertrag ausgehandelt mit 5 jähriger Lohngarantie bei Auslagerung, da haut die Bochumer Belegschaft mit ihrem Streik dazwischen, erklärt "falsche Antwort auf unsere Forderung" und erzwingt einen neuen, viel besseren (und für GM teureren!) Vertrag für alle Werke.

Kennzeichnend für diese IGM-"Hilfe": keine Belegschaft in Europa erfährt, wenn sich in einer anderen GM-Bude die Kolleginnen und Kollegen zu Aktionen gegen die GM-Angriffe zusammenschließen. So zum Beispiel in Kaiserslautern: am Mittwoch, 26.9. trat die Belegschaft (laut Fin.Times Deutschld. 28.9.01) in einen 30 Minuten- Warnstreik gegen den Verkauf des Presswerks nach dem von Forster gelobten Muster des Verkaufs der Abteilung Gelenkwellen an GKN im Jahr 2000 (neuer Betrieb mit niedrigeren Löhnen, neuem BR usw) ,und bei der Belegschaftsversammlung Anfang Oktober kam es zum Knall, als 2000 Leute abrupt rausgingen wegen der Bekanntgabe, dass die Produktion des Nachfolge-Dieselmotors in Kaiserslautern nicht sicher sei. (laut Rheinpfalz 4.10.01)


Die Vertrauensleute bei Porsche/Stuttgart fordern: 9,5% Lohnerhöhung!

In ihrer Resolution an den IGM-Vorstand, Bezirksleitung und Ortsverwaltung vom 10.10.01 heißt es:

"Seit Jahren müssen die Kolleginnen und Kollegen Reallohnverluste hinnehmen. Durch diesen Verzicht haben sich jedoch nur die Gewinne erhöht, die Arbeitslosigkeit konnte und kann damit nicht reduziert werden... Daher beschloss der IGM-Vertrauenskörper Porsche-Zuffenhausen einstimmig, eine Entgelterhöhung von 9,5% zu fordern. ... Wir sind zu allen gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen bereit und erwarten, dass die Tarifrunde 2002 nach langer Zeit wieder einmal zu einer realen Entgelterhöhung führt." (Den kompletten Wortlaut der Resolution haben wir bereits an die Opel-Vertrauenskörperleitung geschickt!)

Was passiert bei uns zur Vorbereitung der Tarifrunde???

Eine Forderung von 9,5% , berechnet vom OPEL-Ecklohn der Lohngruppe E, würde ca 220 Euro ausmachen. Weil die Masse der Kolleginnen und Kollegen in unteren Lohngruppen bei Prozenterhöhungen immer schlechter wegkommt und weil eine gemeinsame Festgeldforderung besseren Zusammenschluss und damit bessere Erfolgsaussichten beim Tarifkampf bewirken kann, haben wir bisher

"Ab März 2002: 200 Euro mehr für alle, für 12 Monate!"

in die Diskussion gebracht. Ergänzen müssen wir: Schluss mit dem Opel-Lohnabschlag wie bisher im Standortvertrag! Wir haben genug verzichtet! Von vornherein ist mitzudiskutieren: ohne Urabstimmung und Streik wird kaum ein befriedigendes Ergebnis durchzusetzen sein! Vor massiver Tarifauseinandersetzung aber wird man in den oberen Gewerkschafts-, wie Management- und Regierungsetagen gerade im Wahljahr 2002 auch Schiss haben und zufriedene, besser "befriedete" Gewerkschaftsmitglieder wünschen...

Es wird höchste Zeit, dass auch wir uns in die Tarifrunde einmischen. Die IGM-Führung muss zu spüren kriegen, dass wir Mitglieder uns eine Lohnverlust-Verarschung wie in den Vorjahren nicht mehr bieten lassen! Schon war in der WAZ (am 27.10.) zu lesen, dass Zwickel und Co. aus Rücksicht auf die unsichere Wirtschaftslage - sprich Profitlage der Unternehmer - "zwei Tarifrunden für 2002" anstreben. Was soll uns das bringen??? Zwickel mit seinen 34.000 DM Monatsgehalt aus unseren Mitgliederbeiträgen (laut FR 8.10.01) kann gut Rücksichtnahme predigen. Unsere Forderung wird von Leuten aus diesen Einkommenschichten - bis hin zu Betriebsräten mit Supersondervertrag - locker mit "Ihr spinnt wohl, viel zu hoch" niedergemacht. Auch bei uns wird Opels Klagelied vom "Verlust" besonders von denen mitgesungen, die am besten bezahlt werden und abgesichert sind.

Die Stuttgarter Vertrauensleute haben es vorgemacht. Ihre Resolution, ebenso die Ausrichtung auf eine Festgeldforderung, fand breite Unterstützung auch unter den Kolleginnen und Kollegen aus vielen anderen Betrieben beim Bundeskongress der Gewerkschaftslinken am 12.Oktober in Stuttgart. Entscheidend bleibt, ob es zu einer "Bewegung von unten" kommt. Auch von Opel-Bochum kann ein Signal an andere Belegschaften und an die Öffentlichkeit sowie die IGM-Spitzen ausgehen! Diskutieren wir jetzt mit unseren V-Leuten unsere Forderung, nutzen wir die Info-Stunden zur Vorbereitung der Tarifrunde.


Leserbrief

Abzocken? Sparen? Dann aber bitte bei den Verursachen!!!

Die Adam Opel AG fährt angeblich seit Jahren Verluste in enormer Höhe ein! Woran mag das wohl liegen? An uns,den Produktiven und so genannten Wertschöpfenden?

Natürlich nicht! Verursacht haben es jene die seit Jahren für ein erfolgreiches Missmanagement verantwortlich sind. Die Manager, die Co-Manager, der Aufsichtsrat, die Wirtschafsbosse, der Vorstand, die Bosse in der Zentrale in Zürich und einige mehr! Nun kommt ein Ex-BMW -Manager und will eine Menge Geld sparen. Aber dafür bluten soll wieder der einfache Malocher, nämlich wir. Wer auch sonst? Warum nicht mal die zur Ader lassen die das Desaster verursacht haben? Diese Leute haben so unverschämt hohe Bezüge, dass man es ihnen doch zumuten könnte 50% davon zu spenden! Das sie dadurch verarmen und zum Sozialamt müssen schliesst sich aus. Es bliebe mehr als genug übrig.Das gespendete Geld könnte man als netten Vorschuss den verarmten Aktionären jenseits des Atlantiks in den Allerwertesten schieben. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung der so leider nie eintreten wird,da eine Krähe der anderen bekanntlich kein Auge aushackt!

In diesem Sinne, Theo

Von nix kommt nix.


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