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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, heute wieder einmal ein Spezialupdate zu China - mit der Ankündigung einer Veranstaltung (und eines Seminars) des Projekts "Forum Arbeitswelten China - Deutschland" (an dem neben südwind, tie und express auch LabourNet Germany beteiligt ist) mit chinesischen Aktivisten Ende Mai in Dortmund, sowie einigen weiteren Beiträgen zur Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung in China. Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 19. April 2011: I.Internationales / China / Forum Arbeitswelten China - Deutschland Prekarisierte Arbeit - geteilte Solidarität? a) Veranstaltung Unter dem Titel "Prekarisierte Arbeit - geteilte Solidarität?" findet am Freitag, den 27. Mai 2011 um 19 Uhr in Dortmund eine Veranstaltung des Forum Arbeitswelten statt: Die Ausdehnung von Leiharbeit und allen anderen Formen prekärer Beschäftigung in der BRD verbilligt nicht nur die Kosten für die Unternehmen - sie schafft auch neue Spaltungslinien. In China gibt es einerseits die Beschäftigten von (noch) Staatsbetrieben oder privatisierten Unternehmen - andrerseits die mehr als 200 Millionen WanderarbeiterInnen, viele in Sonderwirtschaftszonen: Auch hier sehr unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbedingungen. In der Diskussion mit Basisaktivisten aus der VR China wollen wir sowohl über Paralellen und Unterschiede, als auch über jeweilige oder gemeinsame Möglichkeiten der Überwindung solcher Spaltungen diskutieren. Das Einladungs-Flugblatt zur Veranstaltung "Prekarisierte Arbeit - geteilte Solidarität?" b) Wochenendseminar Am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Mai 2011, findet zum selben Thema, mit denselben Teilnehmern aus China ebenfalls in Dortmund ein Wochenendseminar statt. Informationen über Anmeldemöglichkeiten und Anmeldebedingungen bei: helmut.weiss@labournet.de II.Internationales / China / Gewerkschaften a) Beijing als Trendsetter? Der parteigeführte Allchinesische Gewerkschaftsbund hat im Bezirk Beijing mit über 100 internationalen Unternehmen ein Abkommen geschlossen, nachdem sie mindestens das anderthalbfache des offiziellen örtlichen Mindestlohns von 1.160 Rmb bezahlen (rund 130 Euro). Zu den unternehmen, die dieses Abkommen unterzeichneten gehören etwa Siemens, Nestlé und Pizza Hut. Nicht unterzeichnet haben beispielsweise Carrefour und Walmart, die sehr viele Menschen in Niedriglöhnen beschäftigen. Da dies in die aktuelle Politik eines gewissen sozialen Ausgleichs für die niedrigsten Einkommen passt, wird darüber gemutmaßt, dass dieser Schritt auch für andere wichtige Wirtschaftszentren, wie etwa Schanghai nachvollzogen werden könne, schreibt in "Beijing wins pay round with MNCs" Jamil Anderlini am 07. April 2011 in Financial Times Blog. b) Auch in Staatsbetrieben demokratische Gewerkschaft gefordert Der Streik bei Honda im letzten Jahr war es vor allem, der neue Markierungen setzte - er war ja auch eine Rebellion junger WanderarbeiterInnen gegen Gewerkschaftsstrukturen, die nicht im Sinne der ArbeiterInnen funktionieren. Die Forderung nach demokratischen Gewerkschaftswahlen breitet sich seitdem aus - aber auch in den (auch: ehemaligen) staatlichen Betrieben gibt es diese Forderung und das schon seit den Auseinandersetzungen um Privatisierungen. Ein aktuelles Beispiel dafür liefern in "Worker fights downsizing at Harbin Railway, and demands a democratic union" am 05. April 2011 die China Labor News Translations mit dem Bericht über die Aktivitäten des entlassenen Eisenbahnarbeiters Zhu Chunsheng. c) Über die Rolle des ACFTU heute "THE ROLE OF THE ALL CHINA FEDERATION OF TRADE UNIONS: IMPLICATIONS FOR CHINESE WORKERS TODAY" von Ruixue Bai ist am 04. März 2011 bei Working USA erschienen. Der Autor ist Aktivist des China LabourNet und bezieht in seinen Grundsatzartikel auch die Entwicklungen des Jahres 2010 ein. ...bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |