Home > News > Montag, 21. Februar 2005
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Montag, 21. Februar 2005:

I. Branchen > Sonstige > Nahrungsmittelindustrie > KollegInnen der Eichbaum Brauerei in Mannheim in unbefristetem Streik!

  • Eichbaum-Vorstand: Bewußt gelogen?
    Mannheim, 18.02.2005. Dem Vorstand der Eichbaum Brauerei scheint das Wasser bis zum Hals zu stehen. In einer am gestrigen Tag verbreiteten Hausmitteilung versucht der Vorstand die Streikenden durch bewusste Unwahrheiten zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Wer über den 28. Februar 2005 hinaus streike, sei nicht mehr sozialversichert. Aus diesem Grund sollen die Beschäftigten freiwillig Beiträge in Höhe von 250,00€ bezahlen….“ Pressemitteilung der ngg Region Mannheim-Heidelberg vom 18.2.05 pdf-Datei
  • der Streik geht auch in der vierten Woche weiterStreiknachrichten vom 18.2.05 pdf-Datei Aus dem Text: „…Der Betriebsrat hat seit Mittwoch wieder Zugang zum betrieblichen Netz. (… ) Am Montag um 17.30 Uhr findet am Arbeitsgericht Mannheim die mündliche Verhandlung über den Antrag der NGG zum erteilten Hausverbot in Heilbronn statt. (…)Die Unterstützung von außen nimmt von Tag zu Tag zu. Neben den bekannten Sachspenden sind allein gestern auf unserem Solidaritätskonto etliche Zahlungen eingegangen. Beispielsweise haben die Brauer in Hannover 1.000 € gespendet. Die DGB Beschäftigten in Baden-Württemberg haben uns mehr als 500 € zukommen lassen. Von Vertrauensleuten der Ver.di sind über 400 € eingegangen und so weiter…
  • Solidarität mit den Eichbaum-KollegInnenBilder von Aktionen von Helmut Roos

II. Branchen > Dienstleistungen > Gesundheitswesen > Arbeitskämpfe und Konflikte

a) Streik in der Heines-Klinik

„Unglaublich: Klinikleitung von AMEOS lehnt Schlichtung durch Hans Koschnick ab!“

Die Geschäftsführung der AMEOS Klinik Dr. Heines lehnt eine Schlichtung zur Beilegung des seit fast drei Wochen dauernden Streikes ab. Verdi hatte den - auch international - bewährten ehemaligen bremischen Bürgermeister Hans Koschnick als Schlichter vorgeschlagen. Diese Ablehnung ist ein ziemlich einmaliger Vorgang in der Tarifgeschichte. „Er ist wider jeder Vernunft und zivilen Formen der Konfliktlösung“, kommentiert ver.di-Landesbezirksfachsbereichsleiter Joachim Lüddecke das Verhalten der Klinikleitung. Die Ablehnung wird mit einer unvollständigen Darstellung des Verhandlungsverlaufes, Tatsachenverdrehungen und falschen Behauptungen begründet….“ Pressemitteilung von ver.di-Bremen vom 18. Februar 2005 pdf-Datei

Während der Streik die Geschäftsführerin nicht beeindruckt, nehmen die Maßnahmen und Sanktionsandrohungen gegen Streikende ebenso zu wie das Einsetzen von Ersatzpersonal, das von örtlichen Personalserviceagenturen angeheuert wird. Befristungsgrund: Streik. Die KollegInnen brauchen daher verstärkt moralische Unterstützung – bitte Soli-Mails an uwe.schmid@verdi.de

b) Vivantes Berlin: Solidarität mit einer gekündigten Altenpflegerin

Eine Altenpflegerin beim "Vivantes Forum für Senioren" stellte im Dezember 2004 Strafanzeige gegen die Vivantes-Geschäftsführung wegen unhaltbarer Zustände im Pflegebereich. Die Staatsanwaltschaft verweigerte die Aufnahme von Ermittlungen. Zeitgleich wurde der Kollegin gekündigt. Für die sofortige Rücknahme der Kündigung wurde am 8. Februar 2005 ein Solidaritätskreis gegründet. Das nächste Treffen ist am 25.2.05 um 18:00 Uhr im Ver.di Haus, Köpenicker Str. 30, Raum 606, U-Bahn Heinrich-Heine Straße. Siehe für weitere Informationen auch ein Flugblatt bei „Ungesundleben“ externer Link

Es ist dem LabourNet Germany nicht gelungen, in der zuständigen Abteilung von ver.di Berlin mehr dazu zu erfahren….

III. Branchen > Sonstige > Werften

Bei Izar hat die Abwicklung begonnen. Spanien: Verwaltungsrat macht Weg zur Zerschlagung der staatlichen Werften frei
Artikel von Ralf Streck in junge Welt vom 18.02.2005 externer Link

IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler

Tarifabschluss der DGB-Tarifgemeinschaft mit Zeitarbeitsunternehmen iGZ

  • “Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) und die DGB-Tarifgemeinschaft haben sich auf ein Verhandlungsergebnis geeinigt. Die wesentlichen Eckpunkte sind: Für die Monate Januar und Februar 2005 werden die bisherigen Entgelte beibehalten. Ab März 2005 wird das Tarifvolumen um 2,2 % erhöht. Das bedeutet für die Eingangsstufe eine Erhöhung von 6,85 €auf 7,00. In der Hauptstufe erfolgt eine weitere Erhöhung für Beschäftigte mit einer Beschäftigungsdauer von 12 Monaten um weitere 0,4 %.
    Das Tarifergebnis tritt für die neuen Bundesländer zum 01. Juli 2005 in Kraft. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2005. Der Verhandlungsführer der DGB-Tarifgemeinschaft, Reinhard Dombre, resümierte: "Der Tarifabschluss stellt für die Branche der Zeitarbeit einen einkommenspolitischen Anschluss an die allgemeine Tarifentwicklung dar"….“ Pressemeldung des DGB vom 18.02.2005 externer Link
  • Tarifeinigung in der Zeitarbeitsbranche. Arbeitgeberverband iGZ findet Kompromiss mit DGB-Gewerkschaften. iGZ-Meldung vom 18. Februar 2005 externer Linkpdf-Datei
  • Stellungnahme der IG Metall zu den Tarifverhandlungen mit dem iGZ externer Linkpdf-Datei vom 18. Februar 2005 beim iGZ (und nur dort!). Aus dem Text: „… Die gute Nachricht: Die Entgelte in der Eingangsstufe erhöhen sich um 2,2 %, der tarifliche Mindestlohn beträgt damit 7,00 EURO (West) und 6,06 EURO (Ost). Die schlechte Nachricht: Für diese deutliche Steigerung mussten einige Kröten ge-schluckt werden. So entfällt ab 1. März die Zusatzstufe. (…) Kein tolles Ergebnis. Die Verhandlungskommission des DGB musste aber erkennen, dass einfach nicht mehr drin war. Die Verhandlungen standen zeitweilig kurz vor dem Scheitern. Eine weitere Vertagung war nicht möglich, einzelne Arbeitgeber begannen wegen der 2,2 Prozent zu „meutern“. Den Verhandlern war klar: Ein Abbruch bedeutet, dass man wieder bei „Null“ anfängt - oder überhaupt nicht mehr!...“

Siehe dazu auch:

V. Branchen > Medien > Medien als Beruf

Einladung zum Tarifdumping. Neues Gesetz ermöglicht Dauer-Leiharbeit statt Festanstellung

Wenn es um das Absenken des Lohnniveaus geht, kennt der Einfallsreichtum mancher Verlage keine Grenzen. Nach der Outsourcing-Welle wird jetzt eine neue Methode erprobt: Dauer-Leiharbeit statt Festanstellung. Praktiziert wird das zum Beispiel vom Verlag der Oldenburger Nordwest-Zeitung (NWZ).
Zur Unternehmensgruppe der NWZ gehört eine Zeitarbeitsfirma namens „NW-Personaldienstleistungsgesellschaft“ (NWP). Sie verleiht derzeit 14 Mitarbeiter, davon sechs an die NWZ. Vier dieser „neuen“ Zeitungskollegen sind alte Bekannte: Sie hatten befristete Verträge, die nicht verlängert wurden. Nun kehren sie als Dauer-Leiharbeitnehmer zur NWZ zurück und machen dort „dieselbe Arbeit zu schlechteren Bedingungen“, wie Betriebsratschef Ulrich Janßen klagt. Die zwei anderen „Neuen“ waren bisher Auszubildende. Bezahlt werden sie nach einem Leiharbeit-Tarifvertrag. Damit haben sie laut Betriebsrat nur noch Anspruch auf 50 bis 75 Prozent der Leistungen aus Tarifverträgen der Zeitungsbranche
….“
Artikel von Eckhard Stengel externer Link in «M» MENSCHEN - MACHEN – MEDIEN 03/2005

VI. Internationales > Brasilien > Landlosenbewegung

Brasilien: blutige Räumung von tausenden Familien

2 Wochen nach dem WSF begann am Montag Polizei und Militär mit rund 2.500 Einsatzkräften die "Operation Triumph". Der seit Mai 2004 von 3000 Familien besetzte Landstrich Sonho Real (Wahrer Traum) in der Stadt Goiania, Brasilien wurde mit großer Brutalität geräumt. Dabei wurden mehrere Menschen ermordet, bislang noch unbestätigte Berichte erwähnen bis zu 20 Tote und zahllose zum Teil schwer Verletzte. Über 800 Menschen wurden festgenommen - darunter auch Indymedia-Freiwillige aus Brasilien und New York, die das Massaker dokumentierten. Tausende Menschen sind nun obdachlos. Nachfolgende Proteste in Goiania und anderen Landesteilen werden von der Polizei angegriffen….“
Siehe dazu die Meldung bei indymedia vom 20.2.05 externer Link mit weiterführenden Links

In Brasilien selbst gibt es unterschiedliche Informationen zu der Anzahl der Toten – Helmut Weiss als unser „Korrespondent vor Ort“ recherchiert bereits und wir werden noch diese Woche Genaueres liefern…

Lieber Gruss, Mag

Ein arbeitsfreies verlängertes Wochenende wünscht
Mag

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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