liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 24.
November 2004:
I. Internationales: Israel
Israelische Behörden wollen WAC–MAAN
auflösen (Workers Advice Center)
Der für gemeinnützige Vereine zuständige
Rechtspfleger in Israel, Rechtsanwalt Yaron Kedar, hat beschlossen, das
Workers Advice Center (WAC, Ma'an auf Arabisch und Hebräisch) aufzulösen.
Er behauptet, WAC handle nicht in Übereinstimmung mit seinen angegebenen
Zielen: Arbeiterrechte zu verteidigen. WAC hat in Israel und im Ausland
eine Öffentlichkeitskampagne begonnen und besteht auf seinem Recht,
Arbeiter zu organisieren.
Siehe dazu:
II. Diskussion: EU
a) Arbeitsmarkt-
und Sozialpolitik
Gewerkschaften mobilisieren grenzübergreifend
gegen Bolkestein-Richtlinie
Aktionstag des Interregionalen Gewerkschaftsrates von Saar-Lor-Lux
Die Mitgliedsgewerkschaften des Europäischen Gewerkschaftsbundes
CGT-L (OGB-L, FNCTTFEL und FLTL), LCGB, CFTC, CFDT, CGT Frankreich, FO,
FGTB, CSC und DGB in der Großregion Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen,
Wallonien, Luxemburg starten im November eine Sensibilisierungskampagne,
um ihren entschiedenen Widerstand gegen den Bolkestein-Richtlinien-Entwurf
zum Ausdruck zu bringen. Diese Aktionen finden in allen Teilen der Großregion
gleichzeitig statt: vor der am 24./25. November geplanten Sitzung des
EU-Wettbewerbsrats, auf dem der Richtlinienvorschlag behandelt wird. Der
frühere EU-Kommissar Bolkestein hat am 13. Januar 2004 einen Richtlinienvorschlag
für Dienstleistungen im Binnenmarkt vorgelegt, dessen Titel in Wirklichkeit
den Versuch einer groß angelegten Deregulierung und Liberalisierung
aller Dienstleistungsaktivitäten in Europa verschleiert. EU-Kommissar
Bolkestein plant den Abbau von Hindernissen beim Angebot von Dienstleistungen
und die Vollendung des Binnenmarkts. Dabei wird jedoch außer Acht
gelassen, dass diese so genannten Hindernisse in den meisten Fällen
staatliche Regelungen sind, die im Interesse einer besseren Dienstleistung
für alle liegen. Höhepunkt der Aktionen ist die Demonstration
gegen die Dienstleistungsrichtlinie am 25. November 2004 in Brüssel.
Siehe dazu:
- weitere
Informationen bei ver.di
- URGENT ACTION - Service Directive - Hearing in the European Parliament.
Sonderseite
von EGÖD mit weiteren Informationen
- Auswirkung der EU-Erweiterung vom 1. Mai 2004. verdi-Stellungnahme-zur-EU-Diensleistungsrichtlinie
- Position
des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
zu einem Vorschlag für eine Richtlinie über Dienstleistungen
im Binnenmarkt. Beschluss des Geschäftsführenden Bundesvorstandes
vom 6. Juli 2004
- EGÖD-Beitrag
für die öffentliche Anhörung
über den Richtlinienentwurf
über Dienstleistungen im Binnenmarkt beim Europäischen Parlament
vom 11. November 2004
- 10 Gründe, warum der Europäische Gewerkschaftsverband für
den öffentlichen Dienst (EGÖD) NEIN zum Dienstleistungsrichtlinienentwurf
sagt. Flugblatt
- Überblick
über praktische Vorbereitungen für die Demonstration
gegen die „Bolkestein“-Dienstleistungsrichtlinie
b) Europäische
Wirtschaftspolitik
BAYER macht EU-Politik. EU-Kommission immer industrie-freundlicher
Die neue EU-Kommission hat sich vollends dem Primat der
Ökonomie verschrieben. Die Riege um Präsident José Barroso
hat sich vorgenommen, die "Lissabon-Strategie" konsequent zu
verfolgen, wonach Europa bis 2010 "die wettbewerbsfähigste Wirtschaft
der Welt" werden soll. Dabei erwies sich in der Vergangenheit besonders
die Umweltpolitik als störend. In Gestalt der Chemikalien-Verordnung
brachte diese BAYER & Co. gehörig gegen Brüssel auf. Ihr
Protest gegen das Vorhaben führte schließlich zu einer Neuausrichtung
der gesamten EU-Politik. Artikel
von Jan Pehrke im Vorabdruck aus "Stichwort BAYER 4/04
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik
/ Minijobs
- Minijobs helfen Arbeitslosen kaum
„Die Einführung der Minijobs Anfang 2003 hat nach einer wissenschaftlichen
Analyse bisher das Ziel verfehlt, Arbeitslosen den Einstieg in den ersten
Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ein wesentliches Ziel der Hartz-Kommission
werde damit nicht erreicht. Nach der Studie des Rheinisch-Westfälischen
Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI Essen) im Auftrag der Minijobzentrale
trat oft sogar das Gegenteil ein: Sozialversicherungspflichtige Jobs
wurden in großer Zahl in Minijobs umgewandelt, so das RWI….“
Artikel
von Maike Rademaker und Timo Pache in FTD vom 23.11.2004
- Mini-Job und Sozialversicherung. Wenn die Abzüge fehlen
Minijobber streichen bis zu 400 Euro monatlich brutto für netto
ein. Doch dafür gehen sie bei Krankengeld, Pflegeversicherung und
Rente so gut wie leer aus. Es sei denn, aus dem Mini- wird ein Midi-Job.
Artikel
von Rolf Winkel in der SZ vom 17.11.2004
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik
/ Hartz
IV
- Durchführungshinweise der BA zum SGB II
Das SGB II wird drastische Folgen für viele davon Betroffene mit
sich bringen, die Verpflichtung zur Annahme jeder Arbeit, das restriktive
Fallmanagement und harte Sanktionen werden die Grundsicherung für
Arbeitssuchende zu einem „Drangsalierungssystem” für
die Betroffenen machen. Tacheles
veröffentlicht nun Details
- Die halbe Wahrheit zum Arbeitslosengeld II oder
Was die Bundesregierung bei ihren »Ersten Basisinformationen zur
Grundsicherung für Arbeitsuchende« unterschlägt. Artikel
von Ulrich Stascheit (Arbeitslosenprojekt TuWas, Fachhochschule Frankfurt
am Main)
bei der Arbeitnehmerkammer
- Viele ALG-II-Bescheide falsch. Bremen: Arbeitsloseninitinative
»Solidarische Hilfe e.V.« informiert über gravierende
und kaum überprüfbare Fehler zu Lasten der Leistungsbezieher.
In den ersten zwei Wochen nach der Zustellung der Bescheide über
Arbeitslosengeld II (ALG II) sind bei der Solidarischen Hilfe in Bremen
zahlreiche Bescheide auf ihre Richtigkeit überprüft worden.
Das Ergebnis: 70 Prozent enthalten zum Teil gravierende Fehler zu Lasten
der Leistungsbezieher. Die Solidarische Hilfe rät allen Empfängern
von ALG II ihren Bescheid überprüfen zu lassen. Artikel
von Herbert Thomsen, Solidarische Hilfe e. V. ,
in junge Welt vom 23.11.2004. Aus dem Text: „…Aus den
Bescheiden kann niemand die Bereinigung seines Einkommens nachvollziehen.
Es wird lediglich ein Geldbetrag genannt. Wie dieser errechnet wurde,
bleibt allein das Geheimnis der BfA. Damit werden Leistungsbezieher
zu hilflosen Almosenempfängern degradiert….“
- Hartz IV für Jugendliche
So lautet der Titel der neuen „Soli“ der DGB Jugend, in
der es um die Auswirkungen der Hartz -IV-Gesetze auf Jugendliche zwischen
15 und 25 Jahren geht.
- Hartz4 und MigrantInnen - Auswirkungen auf einen
irregulären Arbeitsmarkt. Hausarbeit
von Ralf Fischinger vom 15.10.2004
V. Diskussion: Grundrechte / Meinungs-
und Pressefreiheit
Internationaler Tag "Journalisten hinter Gittern"
am heutigen 24.11.04
Mindestens 128 Journalistinnen und Journalisten sind derzeit
weltweit in Haft, für das, was sie recherchiert, geschrieben, gesagt
oder gefilmt haben. Am 24. November, dem Internationalen Tag für
"Journalisten hinter Gittern" ruft Reporter ohne Grenzen daher
Medien in aller Welt auf, ihre inhaftierten Kolleginnen und Kollegen zu
unterstützen.
- Aufruf
von Reporter ohne Grenzen
- Internationaler Tag der Pressefreiheit: Im Iran befinden sich weltweit
die zweit meisten JournalistInnen hinter Gittern. Medizinische Flüchtlingshilfe
protestiert gegen iranische
Regierungsdelegation. Presseerklärung
vom 24.11.2004
VI. In eigener Sache
Ich freue mich, „schon“ wieder ein neues
Fördermitglied begrüssen zu können!
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
|