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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Gewerkschaften bei Bosch in Bursa (Aktualisierung Ende Mai 2012) Im März 2012 gab die Gewerkschaft Birlesik Metal-Is bekannt, dass es ihr gelungen ist, in den Bosch-Betrieben in Bursa die Mehrheit der Arbeiter und Arbeiterinnen als Mitglieder zu gewinnen, nachdem die Kollegen und Kolleginnen aus der Gewerkschaft Türk Metal, gehörig zum Dachverband Türk-Is, ausgetreten waren. Türk Metal hat inzwischen alle möglichen Mittel versucht, um die Mehrheit der Arbeiter zurückzugewinnen. Die KollegInnen von Birlesik Metal klagen über Androhung von Gewaltanwendung und beruflicher Benachteiligung im Betrieb. Gleichzeitig wurde einem Kollegen von Birlesik Metal seine Stelle gekündigt, weil er einen Werkschutzmann geschlagen haben soll. Bilder von gewaltsamen Auseinandersetzungen vor dem Werkstor gingen durch die Presse. Es gab inzwischen Gespräche mit dem Vertreter des Internationalen Metallarbeiterbundes (IMB), Helmut Lense, der Kritik daran übte, dass Bosch in Bursa entgegen einer weltweiten Vereinbarung mit Konzernbetriebsrat und IMB die Mitglieder der bisherigen Gewerkschaft gegenüber Birlesik Metal bevorzugt. Türk Metal hat über 1000 Mitglieder zurückgeholt, Birlesik Metal begründet dies mit Einschüchterung, hat aber offenbar trotzdem noch die Mehrheit. Nach Gesprächen mit der Werkleitung, unterstützt durch den IMB, ist zu hoffen, dass es zu einer demokratischen Abstimmung im Betrieb kommt, bei der ohne aufwendige notarielle Erklärungen festgestellt wird, welche der Gewerkschaften die Mehrheit und damit das Recht zum Abschluss von Tarifverträgen bekommt. Andernfalls ist ein Rechtsstreit über mehr als ein Jahr zu befürchten. Aus deutschen Bosch-Betrieben reisten IG Metaller zur Unterstützung nach Bursa und trafen Boschler aus Bursa, andere sammelten Unterschriften. Gegen diese Bemühungen gab es Propaganda, die Gewerkschafter aus Deutschland wollten nur die Arbeitsplätze nach Deutschland zurückholen und daher den Betrieb in Bursa schädigen. Solche Diffamierungen werden aber keinen Erfolg haben - die Auseinandersetzungen sind inzwischen abgeflaut, Bosch will keine Schlagzeilen mehr. Aktualisierung per Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 03.06.2012 |