Streikverbot: Norwegen stoppt Arbeitskampf bei Öl und Gas
"Mit einer Zwangsschlichtung hat Norwegens Regierung in letzter Minute die drohende Blockade der Gas- und Ölförderung durch einen Arbeitskampf gestoppt. Norwegen ist nach Russland der zweitwichtigste Lieferant von Erdgas nach Europa." Meldung in der FAZ vom 10.07.2012 . Siehe zu den Hintergründen:
- Streik in Norwegen: Statoil will den Ölhahn zudrehen
Auf den norwegischen Bohrplattformen streiken die Arbeiter, die Verhandlungen mit den Arbeitgebern sind gescheitert. Sie drohen damit im Gegenzug, per Ausperrung die komplette Förderung lahmzulegen. Artikel von Kathrin Werner und Frank Bremser in der FTD vom 06.07.2012 . Aus dem Text: "(.) Der Verband der norwegischen Ölindustrie (OLF), dem Statoil angehört, hat angekündigt, die Mitglieder verschiedener Gewerkschaften ab Montagnacht von der Arbeit auf den Offshore-Plattformen auszusperren. Der Drohung war ein zwölftägiger Verhandlungsmarathon mit den Gewerkschaften vorausgegangen. Um Druck auf die Gewerkschaften Industri Energi, die Organisation der Energiemitarbeiter (SAFE) and die Norwegian Organisation of Managers and Executives (Lederne) auszuüben, will OLF als Gegenmaßnahme zum Streik die Gewerkschaftsmitglieder nicht mehr zu ihren Arbeitsstätten lassen. "Jetzt ist es Sache der Gewerkschaften, darauf zu reagieren", sagte ein Statoil-Sprecher."
Rot-Rot-Grün am Polarkreis: Linke Politik in Norwegen – Vorbild für die Linke in Deutschland?
Ein Text von Per Losch vom März 2011. Der Text gibt einen guten Über- und Einblick zur Linken in Norwegen, auch im Hinblick auf die dortigen Gewerkschaften
Solidaritätsappell für entlassene DHL-Angestellte in Norwegen
"Eine DHL-Angestellte in Norwegen, die von der örtlichen Geschäftsleitung entlassen wurde, benötigt dringend die Hilfe der ITF-Gewerkschaften. Monica Nkechi Okpe, Vertrauensfrau und Gewerkschaftssekretärin der der ITF angeschlossenen Gewerkschaft der Verkehrsbeschäftigten in Oslo, die die Beschäftigten in der norwegischen Lieferkette von DHL organisiert, erhielt am 6. Mai 2011 die Kündigung. Als Kündigungsgrund gab das Unternehmen "unentschuldigtes Fehlen" an. Ihre Gewerkschaft weist diese Beschuldigung jedoch zurück. Ihrer Meinung nach wurde der Kündigungsgrund von der örtlichen Geschäftsleitung konstruiert, um sich einer aktiven Gewerkschaftsvertreterin zu entledigen. (...) ITF und UNI appellieren nun an die Gewerkschaften, Protestnoten an das Unternehmen und Solidaritätsbotschaften an die Gewerkschaft zu senden." Weitere Infos auf der Seite der Internationalen Transportarbeiter-Föderation vom 09.06.2011
Arbeiterfilmfestival in Fredrikstad Norwegen 2010
Es ist etwas früh, aber bevor wir es vergessen, möchten wir auf das Arbeiterfilmfestival in Fredrikstad in Norwegen vom 30.04.-2.5.2010 aufmerksam machen. Die KollegInnenen haben eine eigene Homepage eingerichtet. Natürlich in ihrer Landessprache, daher hier der Link via Google-Translation auf Englisch . Die norwegische Homepage im Originaltext
Adecco - Bauarbeiter im Tarifvertrag
Rund 1150 Beschäftigte in der Bauindustrie entsendet die Zeitarbeitsfirma Adecco in Norwegen, meist Arbeiter aus Polen. Diese sind seit dem 1. Juli diesen Jahres in den Tarifvertrag der Bauindustrie einbezogen, wie es norwegischen Bestimmungen entspricht, nach denen ein Branchentarifvertrag Anwendung findet, wenn wenigstens 10 Prozent einer Belegschaft Gewerkschaftsmitglieder sind - bei Adecco sind es inzwischen über 500 Mitglieder. Eine Klausel wurde aber ebenfalls auf adeccos Betreiben akzeptiert, nach der bei einem eventuellen künftigen Tarifvertrag für Zeitarbeitsfirmen dieser übernommen werden kann. Der (englische) Bericht "New collective agreement for temporary agency workers" von Kristine Nergaard, Fafo Institute for Labour and Social Research am 28. August 2006 publiziert bei "Eiro-Online".
Regierung verhängt Zwangsschlichtung nach 5 Monaten Streik
Seit dem 24.August 2004 dauert der Streik im norwegischen Aufzugbau an. Nicht ganz 500 der knapp über 600 Unternehmen waren davon betroffen - sie verhängten ihrerseits im September 2004 die Aussperrung. Ende Januar 2005 hat nun die norwegische Regierung den Streik "aus Sicherheitsgründen" verboten und für den Lauf des Februar 2005 die Zwangsschlichtung angesetzt. Die Gewerkschaft der norwegischen Elektriker und IT-Beschäftigten (EL &IT Forbundet) protestiert massiv gegen diese undemokratische Maßnahme und mit ihr der Gewerkschaftsbund LO. Die auseinandersetzung geht um einen neuen Rahmentarif, der ausländischen Beschäftigten der Branche nach Absicht der Gewerkschaft gleichen Lohn für gleiche Arbeit sichern soll. Der (englische) Bericht "Five-month dispute ended by compulsory arbitration" von Kristine Nergaard (Sozialforschungsinstitut Fafo, Oslo) vom 15.Februar 2005 im Portal für "industrielle Beziehungen" Euro.
Tarifkonflikt: In Norwegen droht ein Förderstopp — Ölpreis steigt
Der Arbeitskampf im drittgrößten Öl-Exportland eskaliert. Jetzt kündigt der norwegische Reederverband Aussperrungen an. Das würde fast die komplette Produktion lahm legen. Derweil steigt der Preis fürs schwarze Gold weiter an. Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 25.10.2004 Aus dem Text: „Die Produktion des weltweit drittgrößten Ölexportlandes droht im November um Erliegen zu kommen, weil der norwegische Reederverband am Montag eine Aussperrung in dem seit Anfang Juli schwelenden Tarifkonflikt ankündigte. (…) In dem Tarifstreit fordert die relativ kleine Gewerkschaft Oljearbeidernes Fellessammenslutning (OFS), die geltenden Tarifbestimmungen für Produktionstage auf Offshore-Plattformen auszuweiten auf Instandhaltungs- und Reparaturzeiten. (…) Von der für den 8. November angekündigten Aussperrung wären mehr als 18.000 Arbeitnehmer in der Branche direkt oder indirekt betroffen. Nur so könne die Gewerkschaft OFS zum Unterschreiben eines Abschlusses gebracht werden, den 80 Prozent der Beschäftigten schon akzeptiert hätten, erklärte der Reederverband Norges Rederiforbund. Die Gewerkschaft wertete die Ankündigung dagegen als „Hilferuf an die Regierung“. Der Streik würde fortgesetzt, sagte der OFS-Vize Björn Tjessem. „Aber die Wahrscheinlichkeit für ein Eingreifen der Regierung ist groß.“…“
"Ein heisses Frühjahr 2004 in Norwegen"
LKW-Fahrer streiken - aber kein Mensch liest darüber, weil der gleichzeitige Journalistenstreik stark befolgt wird. Und die Streikposten der Fahrer kriegen nicht mal ein Bier. Nicht wegen neuer Drogengesetze, sondern weil auch die Bierbrauer streiken. Ein Überblick über Norwegens heissen Mai.
Streik im Norwegen im Mai 2000
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Streik in Norwegen - Kampf zahlt sich aus. Artikel von Anders Ekeland , erschienen in SoZ - Sozialistische Zeitung Nr.11 vom 25.05.2000
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Bei den jährlichen Lohnverhandlungen im Norwegen kam es am 3. Mai 2000 zu einem Streik, bei dem 86.000 Beschäftigte aus der privaten Wirtschaft gestreikt haben - siehe weitere Informationen
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