Näheres zu den Komitees für die Vierte Woche
Die Komitees heißen im italienischen Original "Comitati della quarta
settimana" oder auch "Comitati per la quarta settimana".
Eine gemeinsame
Website und dauerhafte Berichterstattung gibt es nicht.
Hochzeit der
entsprechenden Gruppen war 2004 / 2005 mit den drei "Carovita Days" (Tagen
der hohen Lebenshaltungskosten (siehe die Plakate unten). Heute arbeiten sie vor allem noch in Süditalien und
wenn dann ad hoc. Häufig sind es Bündnisse örtlicher Centri Sociali (d.h.
besetzter und selbst verwalteter Sozialer Zentren) wie das Lab. SKA /
Officina 99 in Neapel, der linken Basisgewerkschaft CUB-RdB, der COBAS und
der Überbleibsel der Disobbedienti (die aber ihrerseits meist
deckungsgleich mit den jeweiligen Centri Sociali sind).
In Zusammenhang mit der Agitation gegen die hohen Lebenshaltungskosten und
die geringen Einkommen der Lohnabhängigen und meisten Rentner wird häufig
auch noch ein "Reddito di cittadinanza" (Bürgereinkommen / Bürgergeld) oder
ein "Salario sociale" ("Sozialer Lohn" - für die Erwerbslosen und
Prekären!) etc. gefordert. Die Grundlage dessen bzw. der konkrete Inhalt
sind allerdings noch selhr viel nebulöser als in der BRD. Wenn ich mich
recht erinnere, hat die linke Regionalregierung in Kampanien auf Vorschlag
/ Druck von Rifondazione Comunista (PRC) hin eine solche Form begrenzter
staatlicher Unterstützung vor ca. 3 Jahren eingeführt, allerdings nur für
einen eingeschränkten Personenkreis, mit mickriger Höhe und bei
gleichzeitigem Arbeitszwang in Form von öffentlichen Hilfstätigkeiten, also
ein armseliger Abklatsch unserer ABM.
Dass
die Mobilisierung der "Comitati della / per la quarta settimana" derzeit
stark abgeflaut ist, liegt am allgemeinen Trend zu Passivität und
Lethargie, bei dem - wie ich das einschätze - allerdings die tiefste
Talsohle bereits durchschritten ist. Wenn gleich es nur sehr langsam wieder
bergauf geht!
Rosso (Mitglied des Gewerkschaftsforums Hannover)
Autonome Preisstopperliste dritter Carovita Day
von den Aktivisten aus Neapel
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Der Preisstopper
Bei "ipercoop" vom 20. September 2005 bis 6.Januar 2006
- Pasta aus Hartweizen der Eigenmarke Coop (2 x 500 Gramm) 0,76 Euro
- Reis, Coop-Eigenmarke (1 Kilo) 0,75 Euro
- Knabbergebäck <nach Art von Grissini> (250 Gramm) 0,75 Euro
- teilweise entrahmte Milch, Coop-Eigenmarke (1 Liter) 0,75 Euro
- Butter, Coop-Eigenmarke (250 Gramm) 1,25 Euro
- Klassischer Kaffee, gemahlen Coop-Eigenmarke (250 Gramm) 1,25 Euro
- Klassischer Zucker in der Tüte (1 Kilo) 0,89 Euro
- Geschälte Tomaten, Coop-Marke (400 Gramm) 0,35 Euro
- Tomatenpüree, Coop (700 Gramm) 0,50 Euro
- Fruchtsaft, Coop (3 x 200 ml) 0,80 Euro
- Geschirrspülmittel, Coop (1,25 Liter) 0,99 Euro
- Toilettenpapier extraweich, Coop (4 Rollen) 1,- Euro
- Schaumbad, Coop (500 ml) 1,40 Euro
- Shampoo, Coop (250 ml) 1,56 Euro
- Mehl 00, Coop (1 Kilo) 0,35 Euro
- Mediterranes Olivenöl extra, Coop (1 Liter) 3,75 Euro
- Thunfisch in Olivenöl, Coop (3 Dosen zu je 80 Gramm) 1,65 Euro
- Zwieback, Coop (320 Gramm) 0,75 Euro
Insgesamt: 19,50 Euro |
Außerdem beteiligt sich diese Supermarktfiliale, die für die Problematiken der KOMITEES FÜR DIE 4.WOCHE empfänglich ist, am 3. CAROVITA-DAY (Tag der hohen Lebenshaltungskosten), am Mittwoch, dem 21. Dezember 2005 mit der Aktion "NORMALES BROT 1 EURO DAS KILO"
Siehe zu den Folgen dieser Aktion:
Sozialer Einkauf: 3 Jahre und 4 Monate für Caruso
Schwere Strafen des Gerichts von Neapel auch für acht weitere Personen, die zusammen mit Prekären Lebensmittel "raubten". Artikel von Francesca Pilla - Neapel erschienen in der Tageszeitung "il manifesto" vom 4.10.2007 mit Vorbemerkung, Übersetzung und Einfügungen vom Gewerkschaftsforum Hannover
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Carovita Day 5. Nov 2004 |
Carovita Day 25. Nov 2005 |
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