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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Griechisches Krankenhaus nun unter Kontrolle der ArbeiterInnen Übersetzung des Artikels "Greek hospital now under workers' control" auf Libcom vom 05.02.2012 In Kilkis, Griechenland, wurde das das lokale Krankenhaus von ihren Angestellten (health workers) besetzt und gaben in einer Erklärung ab, dass es sich unter völliger Kontrolle der Arbeiter_innen befindet. Die Arbeiter_innen reagieren damit auf die Beschleunigung des Regimes Richtung Faschismus mit der Besetzung des Krankenhaus und mit der Ausübung der direkten und kompletten Kontrolle durch die Arbeiter_innen. Alles wird durch eine Arbeiter_innen Generalversammlung entschieden. (workers general assembly) Das Spital hat angegeben: "Die Regierung wird nicht von ihrer finanziellen Verantwortung freigesprochen und wenn die Forderungen nicht erfüllt werden, wenden sie sich an die lokale und gesellschaftliche Gemeinschaft um auf jede mögliche Art und Weise das Krankenhaus zu retten & das konstenlose Gesundheitswesen zu verteidigen und die Regierung & jede neoliberale Politik zu stürzen." Die Krankenhausarbeiter_innen werden vom 6. Februar an nur noch Notfälle behandeln, bis ihre Löhne und geschuldeten Beiträge bezahlt werden. Sie fordern auch die Rückkehr der Löhne auf ein Niveau vor der Umsetzung der Austeritäts-Sparmaßnahmen. Die folgende Erklärung wurde von den Arbeiter_innen veröffentlicht: 1. Wir erkennen, dass die aktuellen und andauernden Probleme der ?.S.? (Nationales Gesundheitssystem) und verwandten Organisationen nicht mit spezifischen und isolierten Forderungen, unserem Interesse zu dienen, gelöst werden können, da diese Probleme ein Produkt der allgemeinen anti-populären Regierungspolitik und des dreisten globalen Neoliberalismus ist. 2. Wir erkennen auch, dass wir durch das Insistieren für die Umsetzung von Forderungen dieser Art im Spiel der skrupellosen Autorität teilhaben. Diese Autorität, die, um ihrem geschwächten und gespaltenen Feind (dem Volk) entgegenzutreten und versucht, der Entstehung einer universalen Arbeiter- und Volksfront vorzubeugen, die auf nationaler und globaler Ebene mit gemeinen Interessen gegen die soziale Verelendung eintritt, welche die Politik der Autorität mit sich bringt. 3. Aus diesem Grund platzieren wir unsere speziellen Interessen in einem allgemeinen Gerüst von politischen und ökonomischen Forderungen, die von einem Grossteil der griechischen Bevölkerung wäre und der sehr brutalen kapitalistischen Angriffe gestellt werden; Forderungen, die um zu fruchten, in einer Zusammenarbeit von Mittel- und Unterklasse unserer Gesellschaft, bis zum Ende gestellt werden müssen. 4. Die einzige Möglichkeit dieses zu erreichen, ist das System aktiv zu hinterfragen. Nicht nur seine politische Legitimität, sondern auch die Legalität der willkürlichen, autoritären und volksfernen (anti-popular) Macht und Hierarchie, die sich in schnellen Tempo zum Totalitarismus hinentwickelt. 5. Die Arbeiter_innen des Spitals von Kilkis beantworten diesen Totalitarismus mit Demokratie. Wir besetzen das öffentliche Spital und stellen es unter direkte und absolute Kontrolle. Das G.N. von Kilkis wird von nun an selbst verwaltet und die einzige Institution die für administrative Entscheidungen zuständig sein wird, ist die Generalversammlung der Spitalarbeiter_innen. 6. Die Regierung ist nicht befreit von ihren finanziellen Verpflichtungen, das Spital und Personal auszurüsten, aber wenn sie diese Verpflichtungen weiter ignoriert, sind wir gezwungen die Öffentlichkeit zu informieren und die Gemeinde und noch wichtiger die Gesellschaft um jegliche Art der Unterstützung zu fragen, für a) das Überleben des Spitals, b) die umfassende Abstützung des Rechts für ein öffentliches und freies Gesundheitswesen, c) die Umwälzung der aktuellen Regierung und jeglicher anderen neoliberalen Institution, egal woher diese kommt, durch einen gemeinsamen Kampf des Volkes, d) eine tiefe und grundsätzlich Demokratisierung die in den Händen der Gesellschaft liegt und nicht einer Troika die nur Verantwortung über Entscheidungen übernimmt, die ihre eigene Zukunft betrifft. 7. Die Arbeiterunion der G.N. von Kilkis beginnt am 6. Februar mit der Reduzierung der Arbeit, nur Notfälle behandelnd, bis der Lohn für die gearbeiteten Stunden ausbezahlt und das Einkommen wieder auf eine Ebene erhöht wird, die es vor der Ankunft der Troika (EU-ECB-IMF) hatte. In der Zwischenzeit werden wir, bewusst um unsere soziale Mission und unsere moralischen Verpflichtungen, die Gesundheit der Spitalbesucher schützen und ihnen freie Gesundheitsversorgung anbieten, bis die Regierung seine Verantwortung anerkennt und sich seiner masslosen sozialen Skrupellosigkeit bewusst wird. 8. Wir entscheiden dass eine neue Generalversammlung am Montag den 13.Februar in der Halle des neuen Gebäudes des Krankenhaus um 11 Uhr stattfinden wird, um die verfahren zu bestimmen, die notwendig sind um eine effiziente Besetzung der Administration umzusetzen und erfolgreich die Selbstorganisation des Krankenhauses zu realisieren, welche an diesem Tag beginnen wird. Die Generalversammlung täglich stattfinden und die höchste Institution gegenüber den Angestellten und den Operationen des Spitals sein. Wir fragen um Solidarität der Bevölkerung und der Arbeiter_innen aus allen Bereichen, die Zusammenarbeit aller Arbeiter_innen-Gewerkschaften und Progressiven Organisationen, wie auch um Unterstützung aller Medienorganisationen welche sich entschieden haben die Wahrheit zu erzählen. Wir sind entschlossen so lange weiterzumachen, bis die Verräter die unser Land und ihre Bevölkerung ausverkaufen verschwinden. Es ist entweder DIE oder WIR! [...] Wir werden die Bevölkerung (citizens) über jedes wichtige Ereignis, das in unserem Krankenhaus stattfindet über Pressecommuniqués und -konferenzen informieren. Zudem werden wir jedes verfügbare Mittel benutzen um die öffentlichkeit zu erreichen, um diese Mobilisierung erfolgreich zu machen. Wir rufen a) unsere solidarischen Mitbürger dazu auf Solidarität mit unseren Anstrengungen zu zeigen b) jeden unfair in unserem Land behandelten Mitbürger der im offenen Widerstand gegen ihre/seine Unterdrücker_innnen lebt. c) unsere solidarischen Arbeiter_innen von anderen Spitälern dazu auf es uns gleich zu tun. d) die Angestellten in anderen Bereichen des öffentlichen und privaten Sektors und Teilnehmer der Arbeits- und Progressiven Organisationen dazu auf, ähnlich zu agieren, damit die Mobilisierung die Form eines allgemeinen gesellschaftlichen/betrieblichen Widerstands/Aufstands annimmt, bis zu unserem finalen Sieg über die wirtschaftliche und politische Elite, die heute unser Land und die ganze Welt unterdrückt. |