letzte Änderung am 21. Januar 2004 | |
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Seit Ende Dezember 2003 sind sowohl die gewerkschaftlichen Debatten als auch die interessierte öffentliche Debatte davon geprägt, dass Rodolfo Benito erklärt hat, er werde auf dem 8.Kongress der CCOO im April 2004 gegen den bisherigen Generalsekretär José Maria Fidalgo kandidieren. Dieser hatte ihn vor beinahe zwei Jahren als Organisationsverantwortlichen entlassen - nachdem beide vorher nie durch politische Differenzen aufgefallen waren. Der breite Raum, den diese Konkurrenz-Kandidatur einnimt, lässt zumindest einen Schluss zu: Falls es sich dabei um ein Manöver handelt - wie viele vermuten - um von den stark angewachsenen inneren Kritiken gegen Fidalgos Kurs abzulenken, bzw diesen in die Bahnen einer inhaltsgleichen Gegenkandidatur zu lenken, war es zumindest nicht erfolglos.
Die Liste der Kritikpunkte am "ersten parteilosen CCOO-Vorsitzenden" ist in den letzten drei Jahren sehr lange geworden: seien es die Belegschaften (teilweise) geschlossener Betriebe wie Sintel-Niederlassungen, der Rentenpakt den Fidalgo im Alleingang mit der konservativen Regierung schloss, oder seine weigerung, einen Generalstreik gegen den Irak-Krieg mitzutragen (Spanische Truppen stehen ja heute im Irak).
Eine neue Offensive der Kritik ist mit einem offenen Brief von Agustín Moreno García (Bundesvorstandsmitglied für den "Sector Critico") vom 28.Dezember 2003 eingeleitet, in dem Garcia im Namen seiner Strömung den Ausschluss eines ihrer Kollegen, den Sekretär des Cordobeser Transport und Kommunikationssektors, Francisco Javier Fernández Casas kritisiert. Dieser wurde jetzt für drei Jahre ausgeschlossen, weil er bereits 2002 gegen den Willen der Führung zu einem Streik gegen eine angedrohte Betriebsschliessung bei Telefonica Cordoba aufgerufen hatte. Der (spanische) offene Brief Garcias und eine Erklärung von Casas sind dokumentiert bei "Andorra Indymedia".
"Otro sindicalismo es posible y necesario" - das (spanische) Manifest der "kriitischen Strömung" vom 29.November 2003, dokumentiert bei "Rebelion". In den 12 Punkten dieses Manifestes werden unter anderem eine demokratischen Organisation für alle GewerkschafterInnen gefordert, Privatisierungen ebenso abgelehnt wie Kriegsunterstützung, die 35 Stundenwoche und eine Öffnung der Gewerkschaften für MigrantInnen gefordert.
Wo bisher in der Debatte Kritiken an diesen Manifest zu finden waren, drehten sie sich im wesentlich um das Argument, dies sei eine Beschränkung auf "zurück zur alten CCOO" - weil beispielsweise der Absatz über die Gewerkschaft als Bestandteil und im Rahmen "sozialer Bewegungen" sehr allgemin bleibe...
Zusammengefasst von Helmut Weiss
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