Erfolgreicher Generalstreik - Bewegung erstarkt
Am 12.Oktober 2004 beteiligten sich rund 800.000
Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Generalstreik, zu
dem alle wichtigen Gewerkschaftsföderationen Kolumbiens und zahlreiche
Organisationen diverser sozialer Bewegungen aufgerufen hatten - in der
Hauptstadt Bogota
demonstrierten (nach Polizeiangaben) 300.000 Menschen. Helmut
Weiss fasst die telefonischen Informationen von Hector Jimenez,
Aktivist der CUT, zusammen
Der Kern aller Aktivitaeten lag im oeffentlichen Dienst,
denn der - sowohl, was die Beschaeftigten betrifft, als auch die Bevoelkerung
- wuerde am meisten leiden, wenn es zum Abschluss des Freihandelsabkommens
kommen wuerde, das die Regierung Uriba mit den USA verhandelt. Und als
Widerstandstag gegen dieses Freihandelsabkommen war dieser gemeinsame
Aktionstag der Gewerkschaftsbewegung und zahlreicher sozialer Organisationen
vor allem zustande gekommen.
Insbesondere die Lehrerinnen und Lehrer nahezu des ganzen Landes waren
an diesem Generalstreik beteiligt - vor allem mit einem "Marsch auf
Bogota", der am 12.Oktober ankam.
Trotz massiven Aufgebots von Polizei und Militaer und aller moeglichen
Drohungen, war es der Regierung und ihren Hintermaennern nicht gelungen,
den Erfolg dieser Aktion zu verhindern - dieser Erfolg besteht vor allen
Dingen in der breiten Mobilisierung, und dem damit erbrachten Beweis,
dass trotz allen Terrors vor allem auch die Gewerkschaftsbewegung immer
noch - oder eher:wieder - ausgesprochen mobilisierungsfaehig ist. Das
hatte sich schon beim teilweise erfolgreichen Streik der Erdoelarbeiter
vor einigen Monaten gezeigt. Wichtig auch, dass es bei den zahlreichen
Demonstrationszuegen - nicht nur in Bogota, sondern in allen groesseren
Staedten Kolumbiens - zu gemeinsamen Demonstrationszuegen von Organisationen
kam, die sich in der
Vergangenheit nicht besonders nahe standen, wie etwa Gewerkschaften und
Organisationen der indigenen Bevoelkerung. Gerade darin besteht eine wesentliche
politische Option fuer kuenftigen Widerstand.
|