letzte Änderung am 9. März 2004 | |
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Einen Monat vor dem Auslaufen des bestehenden Gesamtarbeitsvertrages (GAV = Tarifvertrag) haben die Arbeitgeber der Maler- und Gipserbranche der Deutschschweiz die Vertragsverhandlungen ohne nennenswerte Angebote an ihre Mitarbeitenden abgebrochen und die weitere Verhandlungstermine ausgesetzt. Damit wird es ab dem 1. April definitiv zum vertragslosen Zustand kommen. Die Maler- und Gipser/-innen sind zusammen mit ihrer Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI) bereit, den Kampf für einen neuen GAV im April mit harten Massnahmen aufzunehmen.
An der Verhandlungsrunde vom 3. März 2004 haben die Vertreter der Arbeitgeberseite weder selbst neue, konkrete Vorschläge für einen neuen GAV unterbreitet, noch sind sie auf ein Angebot der Gewerkschaften eingetreten, das ihnen einen neuen GAV mit frühzeitiger Pensionierung, Reallohnerhöhungen und zusätzlichen Ferientagen für nur 1,5% Lohnsumme ermöglicht hätte. Den Arbeitgebern sind ihre Mitarbeiter/-innen aber nicht einmal so viel wert. Sie beharren auf einer Nullrunde, was faktisch zu Reallohnverlusten führen würde. Aus diesem Grund sind sie nicht einmal auf das Angebot der Gewerkschaften eingetreten und habeneinen Monat vor Auslaufen des bestehenden Vertrages gleich die festgelegten weiteren Verhandlungstermine ausgesetzt.
Mit dieser Arroganz gegenüber ihren Angestellten und den Gewerkschaften lassen die Maler- und Gipsermeister eine bisher geordnet funktionierende Branche bewusst und mit Absicht ins Chaos abgleiten, was sich mit der Einführung der Personenfreizügigkeit mit der EU noch verschärfen wird. Da das Angebot der Gewerkschaften mit seinen 1.5 Lohnprozenten durchaus vernünftig und moderat war, muss davon ausgegangen werden, dass sich die Arbeitgeber bei ihrem Entscheid, die Branche ins Chaos zu stürzen, allein von ideologisch-politischen Motiven haben leiten lassen. Dafür haben die Maler- und Gipser/-innen in der Deutschschweiz aber kein Verständnis.
Die Maler- und Gipser/-innen und ihre Gewerkschaft GBI werden deshalb diese Verantwortungslosigkeit nicht einfach hinnehmen und mit harten Kampfmassnahmen für einen neuen, inhaltlich den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden angepassten GAV aufnehmen. Noch in diesem Monat werden in allen Regionen der Deutschschweiz Protestaktionen an den Arbeitsplätzen der Maler- und Gipser/-innen stattfinden und am 27. März werden die von ihren Arbeitgebern betrogenen Berufsleute an einer grossen Kundgebung in Zürich das verantwortungslose Vorgehen der Patrons an den Pranger stellen. Diese Kundgebung wird der Auftakt sein für eine härtere Gangart im April sein, wenn nach Ablauf der Friedenspflicht der Weg frei wird für Streiks in der ganzen Deutschschweiz.
Nach der Pressemitteilung der GBI vom 3. März 2004 von D. Zenth
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