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Updated: 18.12.2012 15:51
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Lehrergewerkschaft gewinnt

Anfang Oktober demonstrierten rund 30.000 LehrerInnen der staatlichen Grundschulen des Bundesstaates São Paulo vor dem Sitz der Landesregierung gegen eine Gesetzesvorlage des PSDB-Gouverneurs, der die 128.000 (von 230.000 insgesamt) LehrerInnen, die als Zeitvertrags-Kräfte arbeiten wesentlich schlechter gestellt hätte: das auch von Pädagogen als "nicht besonders klug" bezeichnete Projekt sah vor, dass sie nur noch für sechs Monate arbeiten durften - und dann erst wieder nach zwei Jahren. Aufgrund der massiven Proteste wurde das Gesetzesprojekt jetzt erst einmal ausgesetzt - und mit ihm auch historische Errungenschaften der Zeitvertrags-Beschäftigten verteidigt. Ein kurzer Bericht "Lehrer gewinnen - einstweilen?" von Jair Silveira, Funktionär der Paulistaner Lehrergewerkschaft vom 25. Oktober 2005

Lehrer gewinnen - einstweilen?

Entschieden ist die Auseinandersetzung noch nicht: Gouverneur Alckmin hat "eine neue Studie" angekündigt, besser angedroht. Aber sein Gesetzesprojekt ist zurückgezogen, weil unsere Gewerkschaft (Apeoesp) es geschafft hat, wirklich Massen von kollegInnen zum Protest zu mobilisieren - die Demonstration Anfang Oktober war die grösste Paulistaner Lehrerdemonstration überhaupt.

Seit Mitte Oktober organisiert die Gewerkschaft Warnstreiks, um deutlich zu machen, das wir eine "neue Studie", die die erfolgreiche Verteidigung der Errungenschaften der Zeitvertragsbeschäftigten zunichte machen will, ebenso bekämpfen werden, wie das erste Gesetzesprojekt.

Die Gewerkschaft hat deutlich gemacht, dass die gegenwärtige Situation, da etwa 55% aller LehrerInnen mit Zeitvertrag arbeiten, unglaublich ist, und dass sie für die Vollbeschäftigung aller dieser KollegInnen kämpft. Erst recht lehnen wir jede Verschlechterung ab - zumal die KollegInnen durch ihre Kampfkraft einiges erreicht haben: So haben nur hier Zeitvertragsbeschäftigte ein Recht auf (bezahlte) Ferien und ein 13.Monatsgehalt - was Gewerkschaft und Beschäftigte für eine Art historische Errungenschaft halten - die es eigentlich von allen Gewerkschaften in allen Bereichen als Mindestmaß zu erkämpfen gälte.

Jetzt schreiben die Zeitungen, die Streiks seien schwach - das haben sie vor der grossen Demonstration auch geschrieben und es hat nichts genützt - diese Verschlechterung muss vom Tisch, die Lage muss stattdessen verbessert werden.

Jair Silveira


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