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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Solidarität mit den verfolgten ArbeiterInnen vom Bosch-Konzern in Brasilien Bosch, deutscher Automobilzulieferer, greift die Mitglieder der internen Kommission für Arbeitssicherheit (CIPA) von Bosch-Campinas im Bundesstaat São Paulo an. Der deutsche Konzern Bosch in der Stadt Campinas im Bundesstaat São Paulo, der größte Automobilzulieferer von Lateinamerika, greift nochmals die Organisation der ArbeiterInnen auf lokaler Ebene in Brasilien an. Damit Bosch sein Projekt von produktiver Restrukturierung und Maximalprofiterhöhung durchführen kann, baut er Arbeitsplätze ab, reduziert den Grundlohn innerhalb des Betriebes von Campinas und greift die Interne Kommission für Arbeitssicherheit (CIPA) unerbittlich an. Hauptziel von Bosch Campinas ist es, die Widerstandskraft und die Organisation der brasilianischen ArbeiterInnen im Konzern zu brechen. Der Bosch-Konzern hat sieben (7) ArbeiterInnen, drei (3) Mitglieder - Lulinha, Sueli und Giba - und vier (4) ehemalige Mitglieder - Raildo, Severino, Freitas und Reis - der Internen Kommission für Arbeitssicherheit vor dem Gericht angeklagt und verlangt von ihnen die Bezahlung einer Entschädigung von etwa umgerechnet 50.000 Euro. Der Bosch-Konzern behauptet, dass das von dieser Gruppe von CIPA-Mitgliedern herausgegebene Betriebsblatt mit dem Name "CIPEIROS EM LUTA (CIPA-MITGLIEDER IM KAMPF)" viele falschen Informationen über den Konzern enthielt. Tatsache ist aber, dass dieses Betriebsblatt alle vom Bosch-Konzern begangenen Gesetzeswidrigkeiten und Arbeitssicherheitsverletzungen an den Pranger stellt. Der Bosch-Konzern beabsichtigt diejenigen, die die ArbeiterInnen vertreten und verteidigen, einzuschüchtern und sie zum Schweigen zu bringen und dadurch die Einführung seines Projekts von Restrukturierung der produktiven Basis zu erleichtern. Das ist aber nicht das erste Mal, dass der Bosch-Campinas die Mitglieder der Internen Kommission für Arbeitssicherheit (CIPA), legitime VertreterInnen der werktätigen Belegschaft von Brasilien, angreift. Im Jahre 2010 ist eine Welle von Warnungen, Verweisen und Suspendierungen ausgelöst worden, denen die CIPA-Mitgliedern zum Opfer fielen. Deren vom Bosch-Konzern nicht bezahlten Arbeitstage wurden von den Bosch-ArbeiterInnen in Campinas selbst im Rahmen einer von CIPA und Gewerkschaft voran getriebenen Großkampagne durch Mittelbeschaffung bezahlt. Interne Kommission für Arbeitssicherheit: ein Werkzeug des Kampfes der ArbeiterInnen in Brasilien! Das Betriebsblatt "CIPA-MITGLIEDER IM KAMPF" ist ein Werkzeug des Kampfes der ArbeiterInnen und der internen Kommission der Arbeitssicherheit (CIPA), die unabhängig von der Konzernführung arbeitet. Die einfachen ArbeiterInnen von Bosch-Campinas finanzieren dieses Betriebsblatt selbst durch Spenden von unten. Dessen Ziel ist es, die ArbeiterInnen zu den Kämpfen des Metallproduktionssektors zu organisieren sowie diese im Hinblick auf ihre Rechte und hauptsächlich Arbeitssicherheit und arbeitsbedingten Krankheiten zu beraten. Dieses Betriebsblatt ist ein Vehikel von Anprangerung der perversen Politik des Konzerns, der den Grundlohn herabsetzt und Massenentlassungen veranstaltet. Der Bosch-Konzern in Campinas, Bundesstaat São Paulo, verletzt Arbeitssicherheitsnormen und vernachlässigt die Gesundheitsbedingungen der ArbeiterInnen. Dieses Betriebsblatt dient ebenfalls dazu, die ArbeiterInnen über alles, was von den Mitgliedern der Internen Kommission für Arbeitssicherheit (CIPA) vorangetrieben wird, am Laufenden zu halten, nämlich weil der Bosch-Konzern die vollständigen Sitzungsprotokolle am Schwarzen Brett nicht aufhängt. Alle Themen, die in den CIPA-Sitzungen behandelt werden, werden in Protokollen bzw. Empfehlungskarten registriert. Deswegen will die CIPA-Gruppe ihre Betriebsblätter weiter herausgeben und wird nicht vor diesem erneuten Einschüchterungsversuch des Bosch-Konzerns schweigen! Solidarität mit den verfolgten ArbeiterInnen vom Bosch-Konzern in Brasilien! Einheit aller brasilianischen und deutschen ArbeiterInnen gegen den Bosch-Konzern! Im Moment ist es wichtig, dass sich alle ArbeiterInnen von Brasilien und Deutschland mit den vor dem Gericht angeklagten Bosch-ArbeiterInnen von Campinas im Bundesstaat von São Paulo solidarisieren. Es ist ebenfalls von Bedeutung, dass neben den 5.000 MitarbeiterInnen von Bosch-Konzern in Brasilien auch die weiteren MetallarbeiterInnen dieses Produktionssektors in Brasilien diesen Kampf unterstützen. Denn es handelt sich um einen Kampf aller ArbeiterInnen gegen die Exploitation und die Arbeitsrechtsverletzungen, die alle Konzerne in der Welt begehen. Besonders in diesem Moment ist es ebenso wichtig, dass sich die Metallarbeitergewerkschaften mit diesem Kampf solidarisieren, weil, obwohl die Interne Kommission für Arbeitssicherheit (CIPA) unabhängig ist, sind die Gewerkschaften Werkzeuge der ArbeiterInnen gegen die Arbeitergeber, die nicht nur im Bosch von Campinas, sondern auch in vielen anderen Konzernen von Brasilien und der Welt gegen die Arbeitsrechte und Arbeiterorganisationen verstoßen. Allein die Einheit aller gegen den Bosch-Konzern kann den Sieg der CIPA-Mitglieder und ArbeiterInnen in diesem Automobilzulieferer garantieren! Solidaritätserklärungen und Protestschreiben bitte an folgende Adressen:
Dirceu Travesso, Raíldo Diniz e Freitas Júnior Deutscher Text: Emilio Astuto in Vetretung von CSP-CONLUTAS |