Die linke Tragödie. Eine Polemik von Murat Cakir über den »türkischen Sozialismus« anlässlich des Europäischen Sozialforums vom Juli 2010
"Anlass für den vorliegenden Beitrag ist ein anderer, in türkischer Sprache verfasster Artikel über das ESF von mir. Kurz nach dem Europäischen Sozialforum in Istanbul hatte ich in einer Polemik die Zustände der türkischen Linken kritisiert. Obwohl die Polemik in einer türkischen Tageszeitung und in mehreren Internetforen sowie Websites veröffentlicht wurde, gab es kaum Erwiderung aus den Kreisen der Bewahrer des »heiligen Grals«, der »einzig wahren sozialistischen Lehre« in der Türkei. Aus früheren Erfahrungen weiß ich, dass die ewigen Autoritäten der türkischen Linken nicht sehr zimperlich mit Kritik umgehen und mit der gesamten Macht ihrer Tastatur, einige gar mit Banndrohungen, darauf reagieren. Es mag sein, dass es nur, weil mein türkischer Artikel verallgemeinernd vom »türkischen Sozialismus« sprach und sich daher eben keiner explizit angesprochen fühlte, keine »Belehrungen« gab. Als ich von der Redaktion des express gebeten wurde, diesen Artikel zu schreiben, wollte ich den türkischen Text zunächst einfach »verdeutschen«. Doch schnell wurde mir klar, dass meine Polemik in der deutschen Übersetzung denunziatorisch und oberlehrerhaft wirken würde." Artikel von Murat Cakir, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 9/10
Mehr demokratische Kontrolle. Gewerkschaften wenden sich auf Europäischem Sozialforum dem Umweltschutz zu
Artikel von Wolfgang Pomrehn in telepolis vom 05.07.2010
Am Bosporus nichts Neues. Das Europäische Sozialforum in Istanbul
Bericht und Bilder von Ingo Woelke
Abschlusserklärung des ESF in Istanbul
Die Abschlusserklärung dokumentiert bei scharf links vom 04.07.10. Aus dem Text: ". Deshalb haben wir als ersten Schritt auf dem Weg zur Entwicklung von Mobilisierungen in ganz Europa einen Aufruf für den 29. September und die darum liegenden Tage herausgegeben. Wir müssen alternative Maßnahmen entwickeln, die uns in die Lage versetzen, dass wir die sozialen Bedürfnisse und ökologischen Anforderungen erfüllen können. Alle sozialen Bewegungen rufen zu einer europäischen Versammlung am 23./24. Oktober (bzw. 13./14. November) in Paris auf, um die Mobilisierung und Koordination unserer Bewegungen fortzusetzen, sie auszuwerten und über die Zukunft des ESF zu diskutieren."
Gemischte Bilanz
Das Europäische Sozialforum in Istanbul ist vorüber, und die Teilnehmer kehren mit zwiespältigen Gefühlen heim. Bericht von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 05.07.2010
Internationale Ernüchterung
In Istanbul betrachten 5.000 Menschen die Weltwirtschaftskrise und den Sozialabbau von unten. Doch die Mobilisierung wird schwieriger, die Teilnehmerzahlen sinken. Artikel von
Martin Kaul
in der taz online vom 04.07.2010 . Aus dem Text: ".Daniel van Daele vom belgischen Gewerkschaftsbund FGTB forderte, in Europa eine gemeinsame Antwort auf die Krise zu finden: "Das bedeutet, dass wir eine gemeinsame Finanzregulierung, gemeinsame Sozialstandards und gemeinsame Protestperspektiven der europäischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen brauchen." (.) Doch es gab auch viele kritische Stimmen. Gewerkschafter Dierk Hirschel von Ver.di etwa dämpfte die Erwartungen: "Solange die Gewerkschaften in ihren Ländern nur mit eigenen Abwehrkämpfen beschäftigt sind, wird es auch keine europäische Gewerkschaftsbewegung geben."."
Europäisches Sozialforum 2010 in Istanbul: Die IG Metall Jugend macht mit beim ESF
"Vom 1. bis 4. Juli 2010 findet das sechste Europäische Sozialforum (ESF) in Istanbul statt. Zum ESF treffen sich einnmal jährlich Menschen aus ganz Europa, die sich in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen für Demokratie und Menschenrechte, für soziale Gerechtigkeit, für eine intakte Umwelt sowie gegen Krieg und Rassismus engagieren. Der aktive Metaller Frank Lütticke aus Essen organisiert für die IG Metall-Jugendgruppen den Aufenthalt in der Türkei." Mitteilung vom 29.06.2010
Europäisches Sozialforum vom 1. bis 4. Juli in Istanbul: Gemeinsamen Widerstand gegen unsoziale Krisenpolitik verabreden
"Bis zu 15.000 Menschen aus allen Teilen Europas und aus dem Nahen Osten erwartet das von einem breiten Bündnis aus Sozialen Bewegungen und Gewerkschaften getragene türkische Organisationkomitee zum 6. Europäischen Sozialforum, das am Donnerstag in Istanbul beginnt. Forum wird ganz im Zeichen des Widerstands gegen das unsoziale Krisenmanagement der europäischen Regierungen stehen. (.) "Attac wird in Istanbul darauf hinwirken, dass die sozialen Bewegungen Europas zu einem gemeinsamen Kampf gegen die unsoziale Krisenpolitik zusammenfinden und kraftvolle europaweite Aktionen für den kommenden Herbst beschließen", sagte Hugo Braun, der das europäische Attac-Netzwerk in der Vorbereitungsgruppe des ESF vertritt. Jessica Heyser aus dem DGB-Bundesvorstand ergänzte: "Nur gemeinsam werden Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Lage sein, dem umfassenden sozialen Kahlschlag der Regierungen und des Casino-Kapitals Alternativen entgegenzusetzen."." Aus der gemeinsamen Pressemitteilung von Attac Deutschland und DGB-Jugend vom 29. Juni 2010 |