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Updated: 18.12.2012 15:51
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Eine Möglichkeit zur Kontrolle der Dynamik der Finanzmärkte: eine allgemeine Finanztransaktions-Steuer

Kommentierte Literaturschau von Volker Bahl vom 30.6.09

Jetzt liegt eine Studie zur Notwendigkeit einer Finanztransaktionssteuer aus Wien vor - auch mit deutscher Kurzfassung. Dies ermöglicht noch die Präzisierung des Blickes auf das Finanzmarktgeschehen, was bisher meist nur sehr vage und mit Vermutungen geschah. Wenn die Steuer konsequent durchgesetzt und erhoben wird, könnte eine bessere Möglichkeit der Kontrolle dieses Finanzmarkt-"Schwindels" entstehen, was bisher ziemlich unmöglich war. Dies wird durch die Erklärung der Hilflosigkeit über eine Prognose der Finanzmarktkrise durch die BIZ (= Bank für Internationalen Zahlungsausgleich - die Bank der Zentralbanken ) so richtig deutlich, die in ihrer Einleitung feststellt: "Das moderne Finanzsystem ist ungemein komplex - möglicherweise so komplex, dass es niemand mehr wirklich verstehen kann" - oder man könnte ergänzen, auch gar nicht verstehen will (siehe die 1.These unten ) www.nachdenkseiten.de/?p=4028#more-4028 externer Link

Ich hatte ja gerade in einem kleinen Text "Kleine politische Philosophie der Finanzkrise" festgestellt, dass 1.) die Finanzoligarchie die Politik im Griff hat, dass 2.) die bisherigen Lösungsansätze für die Finanzkrise so gestrickt sind, dass wegen ihrer Unübersichtlichkeit dies - gerade dem Wähler - nicht auffällt bzw. auffallen kann, und dass 3.) es deshalb gelingt die Analyse der Finanzmärkte und ihre Krise nur "unterkomplex" zu halten - und damit letztlich die bisherigen Therapieansätze weitgehend sinnlos sind (so auch Schulmeister).

Die jetzt ins Spiel gebrachte "Finanztransaktionssteuer" könnte jetzt vor allem "mehr Licht" in dieses krisenauslösend bis krisenverschärfende Geschehen bringen: Finanztransaktionssteuer / Schulmeister u.a. In der APuZ (= Aus Politik und Zeitgeschichte) - Der Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament" Nr. 26 / 2009 vom 22.Juni 2009 ist ein Beitrag von Stephan Schulmeister "Der Boom der Finanzderivate und seine Folgen" externer Link, der als Konsequenz eine Finanztransaktionssteuer vorschlägt.

Erstmals - soweit ich das überblicke - wird hier das "Derivatwesen" systematisch und empirisch analysiert - mit der Konsequenz, dass mit einer Fiananztransaktionssteuer dies Geschehen stark verlangsamt werden könnte - und somit derartige "Blasen"bildungen reduziert werden können. Gegenüber den sonstigen Vorschlägen von "Verboten" (von Hedgefonds etc.) hätte diese Regelung die höhere Wahrscheinlichkeit der Durchsetzung - und auch der "Krisenentstehungs-Dämpfung" Diese Überlegungen beruhen auf einer Studie des Wifo/Wien von Schulmeister/Schratzenstaller/Picek externer Link mit dem Titel "General Financial Transaction Tax _ Motives , Revenues, Feasibility and Effects, Study of the Austrian Institute of Economic Research ( Vienna ) vom April 2008, in der dann auch dieses "falsche Spiel" der Derivate genauer unter die Lupe genommen wird.


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