Stellvertretender ver.di Vorsitzender Nies tritt zurück
Gerd Nies, ehem. HV der IG Medien und von dieser bei der ver.di-Gründung
als stellvertretender Vorsitzender benannt, tritt zum Jahresende zurück.
Als Stellvertreter von Frank Bsirske und Leiter der Abteilung Recht, Migranten,
Erwerbslose nennt er im wesentlichen organisatorische Gründe für diesen
Rücktritt - in einem Brief vom 14.10 an die Delegierten des letzten Gewerkschaftstags
der IG Medien, die ihn ja in diese Ämter gewählt hatten.
- Wir dokumentieren den Brief von Gerd Nies. Er nennt
für seinen Rücktritt bürokratische Gründe und bewertet
die Entwicklung von ver.di insgesamt positiv - aus dem Text: "... Wir
sind uns im Bundesvorstand von ver.di einig, dass es zur Verbesserung unserer
Arbeit notwendig ist, Aufgaben neu zu strukturieren und den Bundes-vorstand
zu verkleinern. (...) Ver.di hat in diesen anderthalb Jahren seit der Gründung
schon vieles er-reicht, spielt als politische Kraft eine positive Rolle und
hat in der zurücklie-genden Tarifrunde Konsequenz und Handlungsfähigkeit
im Interesse unserer Mitglieder bewiesen...."
- Rücktritt von Gerd Nies. Brief an die Delegierten
des letzten Gewerkschaftstaaes der IG Medien von Walter Essbauer, Bernd Fiegler,
Udo Hautmann, Holger Menze vom 18.Oktober 2002. Mehrere Kollegen von der
Landesebene der Bezirke haben am 18.10. faktisch demselben Empfängerkreis
ebenfalls einen Brief geschrieben, in dem sie unterstreichen, dass es wichtig
sei, organisiert darüber zu diskutieren, ob der Kollege Nies in seinen
Funktionen durch eine ehemalige IG Medien-Benennung ersetzt werden solle,
wie es im Falle Sommer geschah, als dieser DGB Vorsitzender wurde. Auch hinsichtlich
der Einschätzung zum Zustand der Organisation haben sie eine andere Meinung
- aus dem Text: "... Gerade weil Gerd in der ausführlichen Begründung
seines Schritts den Eindruck erweckt, als sei seine Entscheidung aus vielerlei
Gründen zwangsläufig und im Interesse von verdi richtungweisend,
kommen beim genaueren Hinsehen auf seine Argumente doch Fragen auf. (...)
wir glauben, dass der Rücktritt von Gerd Nies Gelegenheit bietet und
genutzt werden sollte, unter den Vorschlagsberechtigten in einer umfassenden
Diskussion zu klären, ob wir den Verzicht auf das Amt tragen wollen und
dadurch die von Gerd Nies aufgestellte These einer weitgehenden Konsolidierung
der verdi unterstützen können oder nicht..."
- "Klar bin ich immer für eine offene Diskussion ich weiß
nur nicht worüber wir diskutieren sollten". Nun gibt es "das"
also doch: ein Treffen der Delegierten des letzten Gewerkschaftstages der
IG Medien, um über Konsequenzen (?) aus dem Rücktritt des stellvertretenden
verdi-Vorsitzenden Gerd Nies zu diskutieren. Dazu ein Brief
von Michael Banos an die Organisatoren des "Wiedergänger-Treffs"
- Warum kämpft ver.di nicht? Offener Brief an ver.di-Hauptvorstand. "In einem
offenen Brief an Gerd Nies, Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand (GHV)
der Gewerkschaft ver.di, kritisiert Volker Bräutigam die aktuellen gewerkschaftspolitischen
Positionen von ver.di. Volker Bräutigam, der maßgeblich den ersten Streik
in der deutschen Rundfunkgeschichte organisierte, will sich nach einem längerem
Auslandsaufenthalt wie bei seiner Verabschiedung von den IG Medien 1996 von
Gerd Nies gefordert, wieder in gewerkschaftlich-gesellschaftliche Fragen einmischen..."
Link zu Auszügen des Briefes in unsere zeit - Zeitung der DKP
- vom 15. März 2002