letzte Änderung am 4. Nov. 2002

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Michael Banos
Heinrichstr.12
Mail: a.eberle@dokom.net
44137 Dortmund, den 27. 10. 2002

An die Kollegen Walter Essbauer, Bernd Fiegler, Udo Hautmann und Holger Menze
c/o udo.hautmann@verdi.de

Liebe Kollegen,

als Delegierter des letzten Gewerkschaftstages der IG Medien bin ich einer der Adressaten Eures Schreibens vom 18. Oktober. Ich möchte mich kurz zu einigen aufgeworfenen Fragen äußern.

Zunächst einmal zum Schreiben von Gerd Nies vom 14. 10. 2002:

Also ehrlich – ich verstehe gar nichts!

Da singt Gerd Nies das hohe Lied von ver.di, lobt die Erfolge, den Fortschritt, den guten Willen und die kollegiale Zusammenarbeit im Vorstand und gibt wegen "unkoordiniertem Vorgehen und Doppelarbeit" sein Amt als stellvertretender ver.di-Vorsitzender und seine Arbeiten im Ressort 5 auf.

Er geht sogar so weit zu sagen, dass sein "Ressort mit diesem Zuschnitt einer sinnvollen Neuordnung der Aufgaben in ver.di entgegensteht".

O.K. wenn das so ist – ist ja alles klar, dann hat dieser Rücktritt ver.di also wieder ein Stück nach vorne gebracht.

Aber: Wer´s glaubt wird selig. Den Brief von Gerd Nies kann mensch nur als großen Versuch der Augenwischerei verstehen. Er ist keine Rücktrittsbegründung. Sicherlich wird er dazu dienen, daß Spekulationen ins Kraut wachsen. Ich möchte mich nicht daran beteiligen, denke aber so etwas ist die logische Folge eines solch verschleiernden Schreibens.

Zu Euren Fragen im Schreiben vom 18.10. 2002:

  1. Klar bin ich immer für eine offene Diskussion – ich weiß nur nicht worüber wir diskutieren sollten. Wenn das einer klar kriegt, o.k. – aber so?
  2. Ganz eindeutig bin ich gegen eine Nachbesetzungsdebatte. Jede Ressource die in den Berliner ver.di-Wasserkopf gesteckt wird – davon bin ich mittlerweile fest überzeugt – ist vertan!
  3. Wenn es denn was zu diskutieren gibt, sollte eine solche Debatte ver.di-mitgiederöffentlich geführt werden. Keine Beschränkung auf irgendwelche Ex-IG-Medienfunktionäre auf Bundes- oder Landesleitungsebene, schon gar nicht Wiederbelebung des letzten Gewerkschaftstages der IG Medien. Womöglich müsste diese Versammlung auch noch mal einberufen werden – so eine historische Rolle Rückwärts wäre meines Erachtens nach eine gewerkschaftspolitische Lachnummer.

Kurz: Wenn – was ich ja auch vermute, aber nicht weiss – "da oben" was faul ist, bin ich bereit und willens mich an einer Lösungsdebatte zu beteiligen. Aber nicht als Ex-Delegierter (der 1998! gewählt wurde), sondern als normales ver.di-Mitglied, dem (noch) was an seiner Gewerkschaft liegt.

Vielleicht sehe ich das ja alles nicht richtig – aber um meine Sichtweise zu ändern brauchte ich wirklich ein paar Informationen mehr als das verschleiernde Schreiben von Gerd Nies.

Vielen Dank für Eure Initiative zum Rücktritt von Gerd Nies irgendwie ins Gespräch zu kommen. Wenn Ihr weitere Stellungnahmen zu Eurem Brief bekommen habt, würden die mich interessieren.

Mit solidarischen Grüssen
Michael Banos

Ich sehe das genauso:
Anne Eberle (auch ex-Delegierte)

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