TVÖD nachgerechnet
"Die Tarifreform im öffentlichen Dienst bedeutet die härtesten Verschlechterungen seit Jahrzehnten. Erst nach und nach werden die KollegInnen zu spüren bekommen, worüber sie von der ver.di-Spitze nie informiert wurden: Langfristige Verluste bei den realen Einkommen, neue Niedriglöhne, Leistungslöhne aus dem bisherigen Lohn und Gehaltsvolumen, Arbeitszeitflexibilisierung, Abschaffung von Familienzuschlägen, Reduzierung von Überstundenzuschlägen, Öffnungsklauseln hin zur 40-Stunden-Woche und Aufgabe des Flächentarifvertrags. In einer Broschüre des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische verdi sind Vergleichsberechnungen beispielhaft ausgewählter Angestellten- und Arbeiterberufe über ein ganzes Berufsleben mit verschiedenen angenommenen Familienständen errechnet. Bei fast allen Fällen zeigt sich im Lebenseinkommen ein dramatischer Einkommensverlust." Broschüre des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische Verdi
Forderung nach Urabstimmung über den TVöD... ging ver.di ein bisschen zu weit
Artikel von Mitgliedern des ver.di-Arbeitskreises "Soziale Vereine" erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11-12/05. Aus dem Vorspann zum Artikel: "Der Arbeitskreis Soziale Vereine in Frankfurt/M. und Region gibt seit einigen Jahren in größeren, aber regelmäßigen Abständen die Zeitung »abenteuer sozialarbeit« heraus. Die ersten acht Nummern dieser Zeitung wurden vom ver.di-Bezirk Hessen jeweils finanziert und auch verteilt. Solange - ja solange bis die Frankfurter KollegInnen ihrem Unmut über den TVöD schriftlich Luft machen wollten und eine Urabstimmung über den TVöD forderten. Das ging ver.di dann doch ein wenig zu weit, und sie weigerte sich, die Zeitung zu finanzieren und zu verteilen.
Jetzt erst recht! - dachten sich die KollegInnen und machten ihre Zeitung einfach selbst. Wir dokumentieren hier ihren Artikel. Die LeserInnen mögen entscheiden, was das über eine demokratische Gewerkschaft aussagt ..."
"Ihr bringt mich mit Euerem TvöD bis zu meinem Renteneintritt im Jahr 2014 um sage und schreibe 11199,73 Euro Bruttolohn"
"ich schreibe Euch heute persönlich, weil mich sonst der Zorn zerreißt über Eueren Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TvöD) und seine Auswirkungen für mich." Brief von Hans Hoyer vom 20.12.05 an die Kollegen und die Kollegin Frank Bsirske, Kurt Martin, Ellen Paschke und die Mitglieder der Bundestarifkommission von ver.di, die den TvöD befürworteten
Ein »Jahrhundertwerk« wird zum gewerkschaftlichen Abgesang
"Der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst vom 9. Februar ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert. Obwohl eine Lohntarifrunde turnusmäßig anstand, fand keine statt. ver.di verzichtete nicht nur auf konkrete Forderungen, sondern gleich auf die Kündigung der Lohn- und Gehaltstarifverträge und damit auf die formelle Beendigung der Friedenspflicht als Voraussetzung für Arbeitskampfmaßnahmen. Die Gewerkschaftsseite setzte die anstehende Lohnrunde schlichtweg aus.." Artikel aus Zeitschrift Arbeiterpolitik 3/2005
Führungsschwäche?
"Die Kritik, die am Tarifabschluss im öffentlichen Dienst formuliert wurde, war zu erwarten und ist in vielen Teilen auch berechtigt. Diese Kritik unterscheidet sich allerdings deutlich von dem, was bisher von der vielgerühmten Basis zu hören ist.." Anmerkungen zur Tarifrunde im Öffentlichen Dienst von HL, erschienen im express, Zeitschrift
für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
2/05
An den Grenzen des Tarifvertrags "Gelingt es den Gewerkschaften im Rahmen ihrer Tarifpolitik noch, ihr originäres Anliegen umzusetzen, Konkurrenz in Bezug auf die Vermarktungsbedingungen der Arbeitskraft, sei es direkt über die Lohnhöhe oder indirekt über die Arbeitszeit, zu begrenzen? Und um welchen Preis? Hier liegt - nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer möglichen gesetzlichen Regelung von Mindestlöhnen - ein zentraler Problempunkt künftiger gewerkschaftlicher Tarifpolitik. Aus der Vielzahl kritischer Punkte des neuen Tarifvertrags Öffentlicher Dienst haben wir uns deshalb die Einführung einer neuen Niedriglohngruppe herausgegriffen, um anhand der Situation in den Branchen des Öffentlichen Dienstes genauer zu diskutieren, wo die Grenzen der Tarifpolitik derzeit verlaufen.." Gespräch mit Werner Sauerborn und Bernd Riexinger, erschienen im express, Zeitschrift
für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
2/05
Neues Tarifrecht
im öffentlichen Dienst bedeutet Verschlechterungen und die
Aufgabe gewerkschaftlicher Prinzipien
Eine zusammenfassende Kritik
von Werner Lutz und Hans Hoyer
Ver.schaukelt
Lieber ein schlechter Tarifvertrag als gar keiner,
lautet die Devise von Verdi für den öffentlichen Dienst.
Die Schwäche der Gewerkschaft ist offensichtlich. Artikel
von Jörg Meyer in Jungle World vom 02. März 2005
Mitglieder und ver.di selbst werden verraten
und verkauft
„Der Abschluss im öffentlichen Dienst
macht deutlich: mit dem gewerkschaftsschädigenden Kurs von
Bsirske und Co muss scharf gebrochen werden. Eine schlagkräftigen
ver.di-Opposition ist bitter nötig!...“ Stellungnahme
des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische
ver.di zum Tarif-Abschluss im öffentlichen Dienst vom 14.2.05
»Verhandlungsergebnis« bringt
keine Verbesserung
Offener Brief an die Mitglieder der Bundestarifkommission
und den ver.di-Bundesvorstand von Gewerkschaftern aus Sachsen, dokumentiert
in Auszügen in junge Welt vom 15.02.2005
Neues Tarifrecht im öffentlichen Dienst:
Fehlende Kampfbereitschaft, Erpressung und Illusionen
Bewertung
von Michael Quetting ,
Sprecher der ver.di Betriebsgruppe im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach.
Aus dem Text: „Während die veröffentlichte Meinung
den Vertrag als „moderaten“ Abschluss bewertet und der
Gewerkschaft „Gestaltungswillen und Gestaltungsfähigkeit“
zugesteht und der ver.di Vorsitzende Frank Bsirske davon spricht,
der öffentliche Dienst sei mit dem neuen Vertrag fit für
die Zukunft fit gemacht, waren die Stimmen auf dem Gewerkschaftlichen
Aschermittwoch der ver.di Betriebsgruppe im Knappschaftskrankenhaus
Sulzbach – eine Stunde nach Bekanntgabe des Ergebnisses -
deutlich kritischer. Meine Einschätzung, das Ergebnis als Niederlage
zu bezeichnen, fand Zustimmung der 54 Anwesenden. (…) Indem
wir das nun vorliegende Ergebnis kritisieren, müssen wir uns
auch selbst kritisieren. Unsere ver.di ist zu schwach. Diesem Klassenkampf
kann man nicht durch nette Radieschengesprächen gerecht werden.
Wer nicht will, das es immer weiter bergab geht, wer Gerechtigkeit
und Solidarität will, der darf damit nicht andere Menschen
beauftragen, der muss kämpfen. Es gibt nur eine einzige Chance
– unser eigenes Tun mit und in der Gewerkschaft.“ Siehe
auch:
Unterschiedliche Standpunkte in der Bewertung: Das neue Tarifrecht.
Der Abschluss des TV öD ist Anlass für die außerplanmäßige
Herausgabe eines Durchblicks - Die Zeitschrift der ver.di-Vertrauensleute
im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach - Nr.
89 vom 15. Februar 2005
Sind wir denn blöd?
Der neue Tarifvertrag für den öffentlichen
Dienst bedeutet nicht nur eine dramatische Verschlechterung gegenüber
dem alten BAT. Er wird uns auch noch als »Jahrhundertreform«
verkauft. Kolumne
von Mag Wompel in junge Welt vom 12.02.2005
Auf Kosten der Beschäftigten
»Jahrhundertreform« im öffentlichen
Dienst: Arbeitszeitverlängerung und -flexibilisierung, Nullrunden,
gekürzte Sonderzahlung, »Leistungslöhne« und
Öffnungsklauseln. Kommentar
von Herbert Wulff in junge Welt vom 11.02.2005
»Ver.di-Führung hat versagt«
Gewerkschaftsaktivisten in Nordrhein-Westfalen und
Baden-Württemberg kritisieren in Potsdam erzieltes Tarifergebnis.
Artikel
von Daniel Behruzi in junge Welt vom 11.02.2005 |